Die Nationalbank der Ukraine (NBU) hat ihre makroökonomische Prognose für das Jahr 2023 aktualisiert und ihre Erwartungen für die Inflationsrate und das BIP-Wachstum revidiert, unmittelbar nachdem sie eine Senkung des Leitzinses von 25% auf 22% angekündigt hatte. Das berichtet die ukrainische Publikation „The New Voice of Ukraine“. Zur Begründung der Zinssenkung erklärte die NBU: „Angesichts der günstigen Trends in der ersten Jahreshälfte hat die NBU ihre Inflationsprognose für dieses Jahr deutlich verbessert und von 14,8% auf 10,6% revidiert.“ Die NBU rechnet mit einer Verlangsamung des Preiswachstums aufgrund des allmählichen Rückgangs der weltweiten Inflation und der anhaltend straffen Geldpolitik in der Ukraine. Die Bank plant, die Stabilität des Währungsmarktes und die Attraktivität von Hrywnja-denominierten Vermögenswerten zu gewährleisten, was dazu beitragen wird, den Preisdruck zu begrenzen. Die NBU warnt jedoch davor, dass der künftige Inflationsrückgang langsamer verlaufen wird als in den vergangenen Monaten. Darüber hinaus werden die russischen Angriffe in der Südukraine, insbesondere die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kakhovka, die Preisentwicklung in gewissem Maße beeinflussen. Die NBU geht davon aus, dass sich der Abwärtstrend der Inflation in den Folgejahren fortsetzen wird. „Geringere Sicherheitsrisiken werden die Wiederherstellung optimaler Logistikrouten, die Verbesserung der Produktion und die Steigerung der Erträge erleichtern“, heißt es in der Mitteilung. „Außerdem wird dies den Weg für erneute Investitionszuflüsse in die Ukraine ebnen. Die Verlangsamung der Inflation wird auch durch den künftigen Rückgang der Weltmarktpreise, insbesondere für Energie, begünstigt werden. Diese Faktoren werden die inflationären Auswirkungen der Wiederbelebung der Inlandsnachfrage, des Lohnwachstums und der Anpassung bestimmter Versorgungspreise in der Nachkriegszeit ausgleichen.“ So erwartet die NBU einen Rückgang der Inflation auf 8,5% im Jahr 2024 und auf 6% im Jahr 2025. Die NBU rechnet mit einem Aufschwung der Binnennachfrage unter den Bedingungen eines stabilen Stromnetzbetriebs und makrofinanzieller Stabilität. „Das Wirtschaftswachstum wurde durch die ständigen Raketenangriffe, die Sabotage des Getreidekorridors und die weitere Zerstörung der Infrastruktur behindert“, heißt es in dem Bericht weiter. Außerdem hätten sich, so die Zentralbank, die von mehreren EU-Ländern verhängten Handelsbeschränkungen für ukrainische Agrarprodukte negativ auf die Unternehmen ausgewirkt. Diese Faktoren hätten zu einem Rückgang der ukrainischen Exporte im zweiten Quartal geführt und würden die wirtschaftliche Erholung weiterhin behindern. Unter diesen Bedingungen prognostiziert die NBU ein Wachstum des ukrainischen BIP von 2,9% im Jahr 2023. Unterdessen erhält die Ukraine weitere Milliardenhilfen aus dem Ausland: Die Weltbank hat der ukrainischen Regierung über den Treuhandfonds Advancing Needed Credit Enhancement for Ukraine (ADVANCE Ukraine) inzwischen bereits 1,5 Mrd US-Dollar überwiesen, wie das ukrainische Finanzministerium jetzt mitteilte. „Die gesammelten Mittel werden für die wirtschaftliche Erholung und die Stärkung der sozialen Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt“, versicherte Finanzminister Serhiy Marchenko. Er ergänzte: „Ich bin dankbar für die kontinuierliche Unterstützung der Ukraine durch die japanische Regierung während ihrer Präsidentschaft in der G7 sowie durch das Team der Weltbank.“ Das Ministerium wies auch darauf hin, dass Kyjiw seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine über die Japanische Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA) über 581 Mio Dollar an Finanzmitteln von der japanischen Regierung erhalten hat. Die EU stellt der Ukraine weitere 1,5 Mrd Euro an Makrofinanzhilfe zur Verfügung. Das Ministerium fügte hinzu, dass Kyjiw weitere 2 Mrd Dollar von der japanischen Regierung an direkten Budgethilfen über den ADVANCE-Fonds der Weltbank erwarte. Im Juni hatte die Weltbank zusätzliche Finanzhilfe in Höhe von 1,76 Mrd Dollar für die Ukraine angekündigt. Die Mittel sollen für staatliche Gehälter und Rentenzahlungen sowie für die Unterstützung bedürftiger Bevölkerungsgruppen bereitgestellt werden.
OID+: Ukraine erhöht Konjunkturprognose und senkt Zinsen
Die Nationalbank der Ukraine (NBU) hat ihre makroökonomische Prognose für das Jahr 2023 aktualisiert und ihre Erwartungen für die Inflationsrate und das BIP-Wachstum revidiert, unmittelbar nachdem sie eine Senkung des Leitzinses von 25% auf 22% angekündigt hatte. Das berichtet die ukrainische Publikation „The New Voice of Ukraine“.
Zur Begründung der Zinssenkung erklärte die NBU: „Angesichts der günstigen Trends in der ersten Jahreshälfte hat die NBU ihre Inflationsprognose für dieses Jahr deutlich verbessert und von 14,8% auf 10,6% revidiert.“ Die NBU rechnet mit einer Verlangsamung des Preiswachstums aufgrund des allmählichen Rückgangs der weltweiten Inflation und der anhaltend straffen Geldpolitik in der Ukraine. Die Bank plant, die Stabilität des Währungsmarktes und die Attraktivität von Hrywnja-denominierten Vermögenswerten zu gewährleisten, was dazu beitragen wird, den Preisdruck zu begrenzen.
Die NBU warnt jedoch davor, dass der künftige Inflationsrückgang langsamer verlaufen wird als in den vergangenen Monaten. Darüber hinaus werden die russischen Angriffe in der Südukraine, insbesondere die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kakhovka, die Preisentwicklung in gewissem Maße beeinflussen. Die NBU geht davon aus, dass sich der Abwärtstrend der Inflation in den Folgejahren fortsetzen wird. „Geringere Sicherheitsrisiken werden die Wiederherstellung optimaler Logistikrouten, die Verbesserung der Produktion und die Steigerung der Erträge erleichtern“, heißt es in der Mitteilung. „Außerdem wird dies den Weg für erneute Investitionszuflüsse in die Ukraine ebnen. Die Verlangsamung der Inflation wird auch durch den künftigen Rückgang der Weltmarktpreise, insbesondere für Energie, begünstigt werden. Diese Faktoren werden die inflationären Auswirkungen der Wiederbelebung der Inlandsnachfrage, des Lohnwachstums und der Anpassung bestimmter Versorgungspreise in der Nachkriegszeit ausgleichen.“ So erwartet die NBU einen Rückgang der Inflation auf 8,5% im Jahr 2024 und auf 6% im Jahr 2025.
Die NBU rechnet mit einem Aufschwung der Binnennachfrage unter den Bedingungen eines stabilen Stromnetzbetriebs und makrofinanzieller Stabilität. „Das Wirtschaftswachstum wurde durch die ständigen Raketenangriffe, die Sabotage des Getreidekorridors und die weitere Zerstörung der Infrastruktur behindert“, heißt es in dem Bericht weiter. Außerdem hätten sich, so die Zentralbank, die von mehreren EU-Ländern verhängten Handelsbeschränkungen für ukrainische Agrarprodukte negativ auf die Unternehmen ausgewirkt. Diese Faktoren hätten zu einem Rückgang der ukrainischen Exporte im zweiten Quartal geführt und würden die wirtschaftliche Erholung weiterhin behindern.
Unter diesen Bedingungen prognostiziert die NBU ein Wachstum des ukrainischen BIP von 2,9% im Jahr 2023.
Unterdessen erhält die Ukraine weitere Milliardenhilfen aus dem Ausland: Die Weltbank hat der ukrainischen Regierung über den Treuhandfonds Advancing Needed Credit Enhancement for Ukraine (ADVANCE Ukraine) inzwischen bereits 1,5 Mrd US-Dollar überwiesen, wie das ukrainische Finanzministerium jetzt mitteilte. „Die gesammelten Mittel werden für die wirtschaftliche Erholung und die Stärkung der sozialen Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt“, versicherte Finanzminister Serhiy Marchenko. Er ergänzte: „Ich bin dankbar für die kontinuierliche Unterstützung der Ukraine durch die japanische Regierung während ihrer Präsidentschaft in der G7 sowie durch das Team der Weltbank.“ Das Ministerium wies auch darauf hin, dass Kyjiw seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine über die Japanische Agentur für internationale Zusammenarbeit (JICA) über 581 Mio Dollar an Finanzmitteln von der japanischen Regierung erhalten hat. Die EU stellt der Ukraine weitere 1,5 Mrd Euro an Makrofinanzhilfe zur Verfügung. Das Ministerium fügte hinzu, dass Kyjiw weitere 2 Mrd Dollar von der japanischen Regierung an direkten Budgethilfen über den ADVANCE-Fonds der Weltbank erwarte.
Im Juni hatte die Weltbank zusätzliche Finanzhilfe in Höhe von 1,76 Mrd Dollar für die Ukraine angekündigt. Die Mittel sollen für staatliche Gehälter und Rentenzahlungen sowie für die Unterstützung bedürftiger Bevölkerungsgruppen bereitgestellt werden.