Standard and Poor’s (S&P) hat Estlands nationales Rating in seinem kürzlich veröffentlichten, neuen Bericht unverändert bei AA- belassen. Eine vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik und ein starker institutioneller Rahmen werden Estland helfen, die Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und das schwache externe Umfeld zu überstehen, heißt es in der Einschätzung wie „err.ee“ berichtet. Obwohl sich Estlands Haushaltslage in letzter Zeit verschlechtert hat, prognostiziert S&P mittelfristig eine Verbesserung, wobei die von der neuen Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Erhöhung der Einnahmen berücksichtigt werden. S&P hat das im Dezember letzten Jahres vergebene Rating AA- (negativ) beibehalten, ein Rating, das den anhaltenden Krieg und seine potenziell höheren Kosten als erwartet für Estlands kleine und offene Wirtschaft widerspiegelte. Die rückläufige Nachfrage von wichtigen Handelspartnern in Skandinavien und Westeuropa habe sich ebenfalls bemerkbar gemacht und sei in die Analyse eingeflossen. Andererseits sieht S&P keine weitere Eskalation des gegenwärtigen Krieges, während Estlands Sicherheit durch seine Mitgliedschaft in der NATO gestärkt werde. S&P prognostiziert für Estland bis Ende 2023 eine Schrumpfung der Wirtschaft um 1%, während längerfristig ein Rückgang des staatlichen Haushaltsdefizits von derzeit 3,1% auf unter 2% des BIP bis 2026 vorausgesagt wird, was sowohl auf eingeleitete staatliche Maßnahmen als auch auf eine erwartete wirtschaftliche Erholung zurückzuführen sei. Die Arbeitslosigkeit könne jedoch in diesem Jahr aufgrund von Entlassungen in der Industrie und weiterer Daten über ukrainische Kriegsflüchtlinge weiter ansteigen. Der Bericht weist darauf hin, dass sich die Risiken für das Wirtschaftswachstum materialisieren könnten, wenn die Unterbrechungen der Lieferketten und die höhere Inflation, sollte sie aufgrund des Krieges länger anhalten, auch dazu führen können, das Wirtschaftswachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und die fiskalische Dynamik zu untergraben. Für den Fall, dass sich also die Auswirkungen des Krieges länger oder stärker als erwartet bemerkbar machen, würde dies zu einer Herabstufung des S&P-Ratings führen, so die Agentur. Andererseits würde ein Wechsel in die entgegengesetzte Richtung, von „negativ“ zu „stabil“, erfolgen, sollten die Kriegsrisiken und -auswirkungen abflauen.
OID+: S&P belässt Rating bei AA-
Standard and Poor’s (S&P) hat Estlands nationales Rating in seinem kürzlich veröffentlichten, neuen Bericht unverändert bei AA- belassen. Eine vernünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik und ein starker institutioneller Rahmen werden Estland helfen, die Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und das schwache externe Umfeld zu überstehen, heißt es in der Einschätzung wie „err.ee“ berichtet.
Obwohl sich Estlands Haushaltslage in letzter Zeit verschlechtert hat, prognostiziert S&P mittelfristig eine Verbesserung, wobei die von der neuen Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Erhöhung der Einnahmen berücksichtigt werden. S&P hat das im Dezember letzten Jahres vergebene Rating AA- (negativ) beibehalten, ein Rating, das den anhaltenden Krieg und seine potenziell höheren Kosten als erwartet für Estlands kleine und offene Wirtschaft widerspiegelte. Die rückläufige Nachfrage von wichtigen Handelspartnern in Skandinavien und Westeuropa habe sich ebenfalls bemerkbar gemacht und sei in die Analyse eingeflossen.
Andererseits sieht S&P keine weitere Eskalation des gegenwärtigen Krieges, während Estlands Sicherheit durch seine Mitgliedschaft in der NATO gestärkt werde. S&P prognostiziert für Estland bis Ende 2023 eine Schrumpfung der Wirtschaft um 1%, während längerfristig ein Rückgang des staatlichen Haushaltsdefizits von derzeit 3,1% auf unter 2% des BIP bis 2026 vorausgesagt wird, was sowohl auf eingeleitete staatliche Maßnahmen als auch auf eine erwartete wirtschaftliche Erholung zurückzuführen sei. Die Arbeitslosigkeit könne jedoch in diesem Jahr aufgrund von Entlassungen in der Industrie und weiterer Daten über ukrainische Kriegsflüchtlinge weiter ansteigen.
Der Bericht weist darauf hin, dass sich die Risiken für das Wirtschaftswachstum materialisieren könnten, wenn die Unterbrechungen der Lieferketten und die höhere Inflation, sollte sie aufgrund des Krieges länger anhalten, auch dazu führen können, das Wirtschaftswachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und die fiskalische Dynamik zu untergraben. Für den Fall, dass sich also die Auswirkungen des Krieges länger oder stärker als erwartet bemerkbar machen, würde dies zu einer Herabstufung des S&P-Ratings führen, so die Agentur. Andererseits würde ein Wechsel in die entgegengesetzte Richtung, von „negativ“ zu „stabil“, erfolgen, sollten die Kriegsrisiken und -auswirkungen abflauen.