Das montenegrinische Parlament hat nach wochenlangen Verhandlungen und fast fünf Monate nach dem Urnengang eine neue Regierung gewählt. Das kleine Balkanland wird von einer Koalition aus pro-europäischen, pro-serbischen und albanischen Minderheitenparteien geführt, wie „Politico“ schreibt. An deren Spitze des Kabinetts steht der ehemalige Finanzminister und Ex-Goldman-Sachs-Banker Milojko Spajić, der die zentristische Bewegung „Europa jetzt“ anführt. Mit 36 Jahren ist er der jüngste Premierminister in Europa. „Unsere Vision ist Montenegro als die Schweiz des Balkans und das Singapur Europas“, sagte Spajić vor der Abstimmung im Parlament. Als wichtigste außenpolitische Prioritäten seiner Regierung nannte er den Beitritt zur EU, die weitere Mitgliedschaft in der NATO sowie die Verbesserung der Beziehungen Montenegros zu seinen Nachbarn und die Teilnahme an multilateralen Organisationen. Aus Kreisen der neuen Regierung wurde bekannt, dass das Jahr 2028 als schnellstmögliches Datum für den EU-Beitritt ins Auge gefasst wird. Das Land erklärte 2006 seine Unabhängigkeit von Serbien, nahm 2012 Verhandlungen über den Beitritt zur EU auf und trat 2017 der NATO bei. Im Jahr 2002 führte es den Euro als Währung ein – zuvor war in Montenegro bereits mit der D-Mark bezahlt worden. Das Land gehört nicht in den Einzugsbereich der Europäischen Zentralbank – die Zahlungsweise mit Euro wird mehr oder weniger stillschweigend akzeptiert. In den letzten Jahren wurde Montenegro von weit verbreiteten Protesten gegen die Regierung und gegen die Religionsfreiheit erschüttert. Im April wurde der seit über drei Jahrzehnten regierende Staatschef Milo Đukanović in einer wegweisenden Präsidentschaftswahl besiegt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sprach im Rahmen einer viertägigen Reise durch den westlichen Balkan auch mit Spajić und Präsident Jakov Milatović. Montenegro gilt derzeit als der aussichtsreichste EU-Beitrittskandidat.
OID+: Neue Regierung will EU-Beitritt bis 2028
Das montenegrinische Parlament hat nach wochenlangen Verhandlungen und fast fünf Monate nach dem Urnengang eine neue Regierung gewählt. Das kleine Balkanland wird von einer Koalition aus pro-europäischen, pro-serbischen und albanischen Minderheitenparteien geführt, wie „Politico“ schreibt.
An deren Spitze des Kabinetts steht der ehemalige Finanzminister und Ex-Goldman-Sachs-Banker Milojko Spajić, der die zentristische Bewegung „Europa jetzt“ anführt. Mit 36 Jahren ist er der jüngste Premierminister in Europa. „Unsere Vision ist Montenegro als die Schweiz des Balkans und das Singapur Europas“, sagte Spajić vor der Abstimmung im Parlament.
Als wichtigste außenpolitische Prioritäten seiner Regierung nannte er den Beitritt zur EU, die weitere Mitgliedschaft in der NATO sowie die Verbesserung der Beziehungen Montenegros zu seinen Nachbarn und die Teilnahme an multilateralen Organisationen. Aus Kreisen der neuen Regierung wurde bekannt, dass das Jahr 2028 als schnellstmögliches Datum für den EU-Beitritt ins Auge gefasst wird.
Das Land erklärte 2006 seine Unabhängigkeit von Serbien, nahm 2012 Verhandlungen über den Beitritt zur EU auf und trat 2017 der NATO bei. Im Jahr 2002 führte es den Euro als Währung ein – zuvor war in Montenegro bereits mit der D-Mark bezahlt worden. Das Land gehört nicht in den Einzugsbereich der Europäischen Zentralbank – die Zahlungsweise mit Euro wird mehr oder weniger stillschweigend akzeptiert.
In den letzten Jahren wurde Montenegro von weit verbreiteten Protesten gegen die Regierung und gegen die Religionsfreiheit erschüttert. Im April wurde der seit über drei Jahrzehnten regierende Staatschef Milo Đukanović in einer wegweisenden Präsidentschaftswahl besiegt.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sprach im Rahmen einer viertägigen Reise durch den westlichen Balkan auch mit Spajić und Präsident Jakov Milatović. Montenegro gilt derzeit als der aussichtsreichste EU-Beitrittskandidat.