SINGAPUR (Dow Jones)–Das in China gegründete Unternehmen Shein hat mit einem bahnbrechenden Modell der Kleinserienfertigung ein Imperium der Billigmode aufgebaut. Jetzt plant der Konzern, sich für globale Marken und Designer zu öffnen. Mit diesem Schritt stellt sich Shein den Herausforderungen in den USA, seinem größten Abnehmermarkt. Der Vorstandsvorsitzende von Shein, Donald Tang, kündigte den Plan in einem Brief an die Investoren an, den das „Wall Street Journal“ einsehen konnte, und bezeichnete die neue Initiative als „Supply Chain as a Service“. Der Plan sieht vor, dass Shein seine Supply-Chain-Infrastruktur und -Technologie externen Marken und Designern zur Verfügung stellt, die dieses nutzen können, um neue Modeartikel in kleinen Chargen zu testen und zu verfolgen, wie beliebt sie bei den Kunden sind. Shein hat sich mit Hilfe seines Modells der Kleinserienfertigung auf Abruf schnell von einem chinesischen Billiganbieter zu einer globalen Modemarke entwickelt und verkauft heute in mehr als 150 Länder. Im vergangenen Jahr sah sich das Unternehmen jedoch dem Druck westlicher Aufsichtsbehörden und Politiker sowie harter Konkurrenz ausgesetzt, unter anderem von einem anderen Billiganbieter mit chinesischen Wurzeln, Temu. Im November reichte das in Singapur ansässige Unternehmen Shein einen vertraulichen Antrag auf eine Börsennotierung in den USA ein, hat aber noch keine schriftliche Antwort von der Securities and Exchange Commission erhalten. Aus Kreisen, die dem Unternehmen und Washington nahestehen, heißt es, dies könnte auf die Zurückhaltung der Behörde zurückzuführen sein, sich mit einem brisanten Thema mit potenziellen politischen Auswirkungen zu befassen, wie das Journal berichtet. Die ungewöhnliche Verzögerung hat Shein gezwungen, andere Optionen in Betracht zu ziehen.
Stärken im Vertrieb Shein hat die Modeherstellung revolutioniert. Das Unternehmen schließt Verträge mit Tausenden von Fabriken in China ab, die täglich Zehntausende von neuen Modellen produzieren. Das Unternehmen vergibt Aufträge an Lieferanten, die innerhalb weniger Tage geliefert werden sollen, stützt sich auf Echtzeitdaten, um die Nachfrage schnell zu analysieren, und füllt die Bestellungen nach Bedarf auf. Das senkt die Kosten für die Lagerung und begrenzt die Verschwendung von Lagerbeständen, ein Hauptgrund für die extrem niedrigen Preise. Letztes Jahr hat Shein ein Marktplatzmodell in den USA, Mexiko, Europa und Brasilien eingeführt und bietet damit eine breite Palette von Produkten an, die über seine Hochburg im Bereich Mode und Schönheit hinausgehen. Dadurch ist Shein in direkte Konkurrenz zu Temu getreten. Das Marktplatzmodell ermöglicht es dem Unternehmen zwar, den Verbrauchern eine größere Produktvielfalt anzubieten, bringt aber auch seine eigenen Herausforderungen mit sich, wie etwa die geringere Transparenz darüber, was die Lieferanten auf der Plattform verkaufen. In den letzten Jahren ist Shein verschiedene Partnerschaften mit globalen Marken eingegangen. 2023 erwarb das Unternehmen die britische Modemarke Missguided und beteiligte sich zu einem Drittel am Betreiber der amerikanischen Fast-Fashion-Marke Forever 21, der Sparc Group. Über sein Inkubatorprogramm Shein X hat der Konzern bereits einigen aufstrebenden Designern Zugang zu seiner Technologie verschafft.
AsienInsider: Shein präsentiert Supply Chain as a Service
SINGAPUR (Dow Jones)–Das in China gegründete Unternehmen Shein hat mit einem bahnbrechenden Modell der Kleinserienfertigung ein Imperium der Billigmode aufgebaut. Jetzt plant der Konzern, sich für globale Marken und Designer zu öffnen. Mit diesem Schritt stellt sich Shein den Herausforderungen in den USA, seinem größten Abnehmermarkt.
Der Vorstandsvorsitzende von Shein, Donald Tang, kündigte den Plan in einem Brief an die Investoren an, den das „Wall Street Journal“ einsehen konnte, und bezeichnete die neue Initiative als „Supply Chain as a Service“. Der Plan sieht vor, dass Shein seine Supply-Chain-Infrastruktur und -Technologie externen Marken und Designern zur Verfügung stellt, die dieses nutzen können, um neue Modeartikel in kleinen Chargen zu testen und zu verfolgen, wie beliebt sie bei den Kunden sind.
Shein hat sich mit Hilfe seines Modells der Kleinserienfertigung auf Abruf schnell von einem chinesischen Billiganbieter zu einer globalen Modemarke entwickelt und verkauft heute in mehr als 150 Länder. Im vergangenen Jahr sah sich das Unternehmen jedoch dem Druck westlicher Aufsichtsbehörden und Politiker sowie harter Konkurrenz ausgesetzt, unter anderem von einem anderen Billiganbieter mit chinesischen Wurzeln, Temu.
Im November reichte das in Singapur ansässige Unternehmen Shein einen vertraulichen Antrag auf eine Börsennotierung in den USA ein, hat aber noch keine schriftliche Antwort von der Securities and Exchange Commission erhalten. Aus Kreisen, die dem Unternehmen und Washington nahestehen, heißt es, dies könnte auf die Zurückhaltung der Behörde zurückzuführen sein, sich mit einem brisanten Thema mit potenziellen politischen Auswirkungen zu befassen, wie das Journal berichtet.
Die ungewöhnliche Verzögerung hat Shein gezwungen, andere Optionen in Betracht zu ziehen.
Stärken im Vertrieb
Shein hat die Modeherstellung revolutioniert. Das Unternehmen schließt Verträge mit Tausenden von Fabriken in China ab, die täglich Zehntausende von neuen Modellen produzieren. Das Unternehmen vergibt Aufträge an Lieferanten, die innerhalb weniger Tage geliefert werden sollen, stützt sich auf Echtzeitdaten, um die Nachfrage schnell zu analysieren, und füllt die Bestellungen nach Bedarf auf. Das senkt die Kosten für die Lagerung und begrenzt die Verschwendung von Lagerbeständen, ein Hauptgrund für die extrem niedrigen Preise.
Letztes Jahr hat Shein ein Marktplatzmodell in den USA, Mexiko, Europa und Brasilien eingeführt und bietet damit eine breite Palette von Produkten an, die über seine Hochburg im Bereich Mode und Schönheit hinausgehen. Dadurch ist Shein in direkte Konkurrenz zu Temu getreten. Das Marktplatzmodell ermöglicht es dem Unternehmen zwar, den Verbrauchern eine größere Produktvielfalt anzubieten, bringt aber auch seine eigenen Herausforderungen mit sich, wie etwa die geringere Transparenz darüber, was die Lieferanten auf der Plattform verkaufen.
In den letzten Jahren ist Shein verschiedene Partnerschaften mit globalen Marken eingegangen. 2023 erwarb das Unternehmen die britische Modemarke Missguided und beteiligte sich zu einem Drittel am Betreiber der amerikanischen Fast-Fashion-Marke Forever 21, der Sparc Group. Über sein Inkubatorprogramm Shein X hat der Konzern bereits einigen aufstrebenden Designern Zugang zu seiner Technologie verschafft.