Mit dem obligatorischen Spatenstich hat der Bau eines Landterminals für den Import von Flüssiggas (LNG) im niedersächsischen Stade offiziell begonnen. Die Anlage aus zwei großen Tanks mit jeweils 240.000 Kubikmetern Füllmenge soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Der größte Abnehmer für das LNG außerhalb Deutschlands soll Tschechien sein. Der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil erklärte bei der Feier, sein Bundesland übernehme damit „eine zentrale Rolle beim Ausbau der Energieimport-Infrastruktur“. Die Umweltorganisationen BUND und DUH kritisierten den Baubeginn scharf. Die Anlage soll zunächst LNG, synthetisches Erdgas und flüssiges Biomethan aus dem Ausland aufnehmen, später dann auch CO2-neutrale, wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak. Bis 2043 darf das Terminal aber mit Gas betrieben werden. Die Gesamtkapazität liegt früheren Angaben zufolge bei 13,3 Mrd cbm Gas pro Jahr. Die beiden Energieversorger EnBW und Sefe (die verstaatlichte ehemalige Tochter des russischen Gazprom-Konzerns) haben nach Angaben des Betreibers Hanseatic Energy Hub (HEH) bereits die Abnahme von 6 beziehungsweise 4 Mrd cbm Gas jährlich ab 2027 gebucht. Das tschechische Energieunternehmen CEZ werde 2 Mrd cbm pro Jahr abnehmen. Beim Spatenstich anwesend war auch der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela. Das Terminal Stade werde „in drei Jahren dazu beitragen, bis zu einem Drittel des heutigen tschechischen Verbrauchs zu decken“, erklärte er. Dank der günstigen Lage könne das Terminal auch zur Senkung der Gebühren für den Gastransport nach Tschechien beitragen. BUND und DUH hatten im März Klage gegen das Terminal vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht. BUND-Chef Olaf Bandt erklärte jetzt, angesichts des noch ungewissen Ausgangs des Klageverfahrens sei es „absolut unverständlich“, dass der Betreiber HEH und die niedersächsische Landesregierung mit dem Bau des Terminals beginnen. „Ein solches Vorgehen kann zu massiven Fehlinvestitionen und verschwendeten Steuergeldern führen.“
OID+: Spatenstich für LNG-Landterminal in Stade
Mit dem obligatorischen Spatenstich hat der Bau eines Landterminals für den Import von Flüssiggas (LNG) im niedersächsischen Stade offiziell begonnen. Die Anlage aus zwei großen Tanks mit jeweils 240.000 Kubikmetern Füllmenge soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Der größte Abnehmer für das LNG außerhalb Deutschlands soll Tschechien sein.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stefan Weil erklärte bei der Feier, sein Bundesland übernehme damit „eine zentrale Rolle beim Ausbau der Energieimport-Infrastruktur“. Die Umweltorganisationen BUND und DUH kritisierten den Baubeginn scharf. Die Anlage soll zunächst LNG, synthetisches Erdgas und flüssiges Biomethan aus dem Ausland aufnehmen, später dann auch CO2-neutrale, wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak. Bis 2043 darf das Terminal aber mit Gas betrieben werden.
Die Gesamtkapazität liegt früheren Angaben zufolge bei 13,3 Mrd cbm Gas pro Jahr. Die beiden Energieversorger EnBW und Sefe (die verstaatlichte ehemalige Tochter des russischen Gazprom-Konzerns) haben nach Angaben des Betreibers Hanseatic Energy Hub (HEH) bereits die Abnahme von 6 beziehungsweise 4 Mrd cbm Gas jährlich ab 2027 gebucht. Das tschechische Energieunternehmen CEZ werde 2 Mrd cbm pro Jahr abnehmen.
Beim Spatenstich anwesend war auch der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela. Das Terminal Stade werde „in drei Jahren dazu beitragen, bis zu einem Drittel des heutigen tschechischen Verbrauchs zu decken“, erklärte er. Dank der günstigen Lage könne das Terminal auch zur Senkung der Gebühren für den Gastransport nach Tschechien beitragen.
BUND und DUH hatten im März Klage gegen das Terminal vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht. BUND-Chef Olaf Bandt erklärte jetzt, angesichts des noch ungewissen Ausgangs des Klageverfahrens sei es „absolut unverständlich“, dass der Betreiber HEH und die niedersächsische Landesregierung mit dem Bau des Terminals beginnen. „Ein solches Vorgehen kann zu massiven Fehlinvestitionen und verschwendeten Steuergeldern führen.“