BEIJING (NfA)–Etwa 80% des Sandes, der heute in Chinas Bauindustrie verwendet wird, wird künstlich hergestellt, wie „South China Morning Post“ berichtet. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass jedes Jahr 50 Mrd t Sand und Kies für Bauzwecke abgebaut werden, was ausreicht, um eine 27 m breite und 27 m hohe Mauer um die Erde zu bauen. China – wo die Verstädterungsrate in den letzten vier Jahrzehnten von 17% auf 58% gestiegen ist – hungert nach dem Baustoff. Das UNEP warnte, dass die Sandvorkommen der Welt aufgrund der enormen Nachfrage der Volksrepublik und anderer sich schnell entwickelnder Länder bald erschöpft sein könnten. Einer im letzten Monat in der Zeitschrift Nature Geoscience veröffentlichten Studie zufolge stammt das gesamte Sandangebot Chinas – das sich zwischen 1995 und 2020 etwa verfünffacht hat – jedoch größtenteils aus künstlichem Sand, der durch mechanisches Zerkleinern und Sieben von Gestein oder Minenabfällen hergestellt wird. Für die Studie kooperierte die Chinesische Akademie der Wissenschaften mit den Universitäten Leiden und Cambridge. Das Team stellte in einer Materialflussanalyse fest, dass sich Chinas Sandversorgungsmuster „grundlegend verschoben“ haben. Demnach stieg die Produktion während des Untersuchungszeitraums von Industriesand mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 13% und überholte 2011 den natürlichen Sand als Hauptquelle. Im Gegensatz dazu stieg das Angebot an Natursand ab dem Jahr 2000 rasch an, erreichte 2010 seinen Höhepunkt und ist seitdem rückläufig. Im Jahr 2020 betrug der Anteil des natürlichen Sandes am gesamten Sandangebot nur noch rund 21% – gegenüber rund 80% im Jahr 1995.
Strenge Auflagen für natürlichen Abbau Die Produktion von künstlichem Sand begann zu florieren, als die Regierung im Jahr 2016 die Vorschriften für den Sandabbau in Flüssen verschärfte. Derzeit verfügen zwei oder drei Anbieter entlang des Jang-tse über eine jährliche Produktionskapazität von mindestens 70 Mio t, eine Kapazität, die zu den fünf größten der Welt zählt. Die nachhaltige Nutzung von Sand ist in den letzten Jahren zu einem globalen Thema geworden, da es sich dabei nicht nur um eine Ressourcenfrage handelt, sondern der Sandabbau auch Umweltgefahren wie die Erosion von Flussufern, den Verlust der biologischen Vielfalt und die Verschlechterung der Wasserqualität mit sich bringen kann, wenn er nicht reguliert wird.
AsienInsider: Verstärkte Nutzung von künstlichem Sand
BEIJING (NfA)–Etwa 80% des Sandes, der heute in Chinas Bauindustrie verwendet wird, wird künstlich hergestellt, wie „South China Morning Post“ berichtet. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass jedes Jahr 50 Mrd t Sand und Kies für Bauzwecke abgebaut werden, was ausreicht, um eine 27 m breite und 27 m hohe Mauer um die Erde zu bauen.
China – wo die Verstädterungsrate in den letzten vier Jahrzehnten von 17% auf 58% gestiegen ist – hungert nach dem Baustoff. Das UNEP warnte, dass die Sandvorkommen der Welt aufgrund der enormen Nachfrage der Volksrepublik und anderer sich schnell entwickelnder Länder bald erschöpft sein könnten.
Einer im letzten Monat in der Zeitschrift Nature Geoscience veröffentlichten Studie zufolge stammt das gesamte Sandangebot Chinas – das sich zwischen 1995 und 2020 etwa verfünffacht hat – jedoch größtenteils aus künstlichem Sand, der durch mechanisches Zerkleinern und Sieben von Gestein oder Minenabfällen hergestellt wird. Für die Studie kooperierte die Chinesische Akademie der Wissenschaften mit den Universitäten Leiden und Cambridge.
Das Team stellte in einer Materialflussanalyse fest, dass sich Chinas Sandversorgungsmuster „grundlegend verschoben“ haben. Demnach stieg die Produktion während des Untersuchungszeitraums von Industriesand mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 13% und überholte 2011 den natürlichen Sand als Hauptquelle. Im Gegensatz dazu stieg das Angebot an Natursand ab dem Jahr 2000 rasch an, erreichte 2010 seinen Höhepunkt und ist seitdem rückläufig. Im Jahr 2020 betrug der Anteil des natürlichen Sandes am gesamten Sandangebot nur noch rund 21% – gegenüber rund 80% im Jahr 1995.
Strenge Auflagen für natürlichen Abbau
Die Produktion von künstlichem Sand begann zu florieren, als die Regierung im Jahr 2016 die Vorschriften für den Sandabbau in Flüssen verschärfte. Derzeit verfügen zwei oder drei Anbieter entlang des Jang-tse über eine jährliche Produktionskapazität von mindestens 70 Mio t, eine Kapazität, die zu den fünf größten der Welt zählt.
Die nachhaltige Nutzung von Sand ist in den letzten Jahren zu einem globalen Thema geworden, da es sich dabei nicht nur um eine Ressourcenfrage handelt, sondern der Sandabbau auch Umweltgefahren wie die Erosion von Flussufern, den Verlust der biologischen Vielfalt und die Verschlechterung der Wasserqualität mit sich bringen kann, wenn er nicht reguliert wird.