Die slowenische Großbank NLB ist mit ihrem Übernahmeangebot für die österreichische Addiko Bank gescheitert. Das teilte die NLB jetzt laut „APA“ mit. Die NLB bot den Aktionären 22 Euro je Aktie. Allerdings strebte die Großbank von Anfang an eine qualifizierte Mehrheitsbeteiligung und eine Mindestannahmeschwelle von 75% der Addiko-Aktien an. Es wurden bis zum Ende der Angebotsfrist jedoch nur 36,39% bei der Zahlungs- und Abwicklungsstelle hinterlegt. Dabei war und ist die NLB an der Addiko Bank durchaus interessiert: Schließlich gelang es ihr bisher wegen eines Bankenstreits nicht, im kroatischen Markt Fuß zu fassen. Dass die Mindestannahmeschwelle jedoch eine Hürde darstellen würde, war von vornherein klar: Schließlich macht der Streubesitz der Addiko Bank, die aus den Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangen ist, nur 49,2% aus. Zu den größten Aktionären gehören die serbischen Unternehmen Alta Pay und Diplomat Pay, die zusammen 19,62% der Addiko Bank halten. Allerdings erklärte die EZB, dass die mit diesen Aktien verbundenen Stimmrechte vorerst ruhend gestellt werden. Darüber hinaus gibt es noch einige institutionelle Investoren, darunter auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). „Die Abwicklung des Angebots findet daher nicht statt und das Angebot nicht verlängert“, teilte die NLB mit. Der Addiko-Vorstand befand das Offert der NLB als finanziell attraktiv und sprach sich gegenüber den Aktionärinnen und Aktionären für die Annahme des Angebotes aus. Die NLB war jedoch nicht der einzige Bieter um die Addiko-Anteile: Die Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostic zugerechnet wird, legte ebenfalls ein Angebot vor. Sie bot aber nur 16,24 Euro je Aktie, um ihren Anteil an der Addiko Bank von derzeit 9,99% auf 27% aufzustocken. Bei der NLB (Nova Ljubljanska Banka) mit Sitz in Ljubljana handelt es sich um die größte Bank- und Finanzgruppe in Slowenien, die sich auf das Geschäft in der Region Südosteuropa konzentriert. Mit einer Bilanzsumme von knapp 16,7 Mrd Euro kommt sie in Slowenien auf einen Marktanteil von rund 31%, geht aus dem Halbjahresbericht für 2024 hervor. Die NLB-Group besteht aus der NLB, der börsennotierten Aktiengesellschaft und Mutterbank der Gruppe. Diese erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn von knapp 193 Mio Euro. Dazu kommen sechs Tochterbanken in der Region und mehreren Unternehmen für Nebendienstleistungen, darunter Vermögens- und Immobilienverwaltung. Die NLB-Group ist in Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro tätig. Ihre Bilanzsumme beträgt 26,6 Mrd Euro, im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete sie 292 Mio Euro Gewinn nach Steuern. Die Gruppe hat 2,9 Mio Kunden, mehr als 8.000 Mitarbeiter und 410 Filialen. Auf die Bank wurden bei ihrer Gründung 1994 alle Geschäfte und Vermögenswerte der einstigen staatlichen Ljubljanska Banka (LB) übertragen, die in Ex-Jugoslawien tätig war. Die noch heute umstrittenen Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigerbanken und Fremdwährungseinlagen verblieben hingegen bei der LB.
OID+: Addiko Bank: NLB scheitert beim Übernahmepoker
Die slowenische Großbank NLB ist mit ihrem Übernahmeangebot für die österreichische Addiko Bank gescheitert. Das teilte die NLB jetzt laut „APA“ mit. Die NLB bot den Aktionären 22 Euro je Aktie. Allerdings strebte die Großbank von Anfang an eine qualifizierte Mehrheitsbeteiligung und eine Mindestannahmeschwelle von 75% der Addiko-Aktien an.
Es wurden bis zum Ende der Angebotsfrist jedoch nur 36,39% bei der Zahlungs- und Abwicklungsstelle hinterlegt. Dabei war und ist die NLB an der Addiko Bank durchaus interessiert: Schließlich gelang es ihr bisher wegen eines Bankenstreits nicht, im kroatischen Markt Fuß zu fassen. Dass die Mindestannahmeschwelle jedoch eine Hürde darstellen würde, war von vornherein klar: Schließlich macht der Streubesitz der Addiko Bank, die aus den Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangen ist, nur 49,2% aus. Zu den größten Aktionären gehören die serbischen Unternehmen Alta Pay und Diplomat Pay, die zusammen 19,62% der Addiko Bank halten. Allerdings erklärte die EZB, dass die mit diesen Aktien verbundenen Stimmrechte vorerst ruhend gestellt werden. Darüber hinaus gibt es noch einige institutionelle Investoren, darunter auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).
„Die Abwicklung des Angebots findet daher nicht statt und das Angebot nicht verlängert“, teilte die NLB mit. Der Addiko-Vorstand befand das Offert der NLB als finanziell attraktiv und sprach sich gegenüber den Aktionärinnen und Aktionären für die Annahme des Angebotes aus. Die NLB war jedoch nicht der einzige Bieter um die Addiko-Anteile: Die Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostic zugerechnet wird, legte ebenfalls ein Angebot vor. Sie bot aber nur 16,24 Euro je Aktie, um ihren Anteil an der Addiko Bank von derzeit 9,99% auf 27% aufzustocken.
Bei der NLB (Nova Ljubljanska Banka) mit Sitz in Ljubljana handelt es sich um die größte Bank- und Finanzgruppe in Slowenien, die sich auf das Geschäft in der Region Südosteuropa konzentriert. Mit einer Bilanzsumme von knapp 16,7 Mrd Euro kommt sie in Slowenien auf einen Marktanteil von rund 31%, geht aus dem Halbjahresbericht für 2024 hervor.
Die NLB-Group besteht aus der NLB, der börsennotierten Aktiengesellschaft und Mutterbank der Gruppe. Diese erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn von knapp 193 Mio Euro. Dazu kommen sechs Tochterbanken in der Region und mehreren Unternehmen für Nebendienstleistungen, darunter Vermögens- und Immobilienverwaltung. Die NLB-Group ist in Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro tätig. Ihre Bilanzsumme beträgt 26,6 Mrd Euro, im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete sie 292 Mio Euro Gewinn nach Steuern. Die Gruppe hat 2,9 Mio Kunden, mehr als 8.000 Mitarbeiter und 410 Filialen. Auf die Bank wurden bei ihrer Gründung 1994 alle Geschäfte und Vermögenswerte der einstigen staatlichen Ljubljanska Banka (LB) übertragen, die in Ex-Jugoslawien tätig war. Die noch heute umstrittenen Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigerbanken und Fremdwährungseinlagen verblieben hingegen bei der LB.