Allem Craft-Beer-Hype zum Trotz, es gibt sie noch, die klassischen Bierhäuser. Ob bayerisch durchgestylt, mit Hang zur SowjetNostalgie oder eher schlicht und nüchtern, Moskau hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wir haben einige Adressen für Sie aufgesucht. Heute: das Kruschka.
Kruschka
Im heutigen Teil der Serie geht es bergab. Sowohl was den Bierpreis als auch die Innenarchitektur angeht. Dem Spaßfaktor soll das jedoch keinen Abbruch tun. Wir steuern das Kruschka an der Metrostation Taganskaja an. Die Kette hat allerdings noch zehn weitere Filialen in der Hauptstadt. Kruschka, so heißt auf Russisch der gläserne Henkelkrug, aus dem das Bier getrunken wird. Er ziert auch das orangefarbene Logo der Kneipenkette.
Abgehalfterte Ledersofas, Sitzbänke ohne Lehne, eine Fototapete im Dekor „gestapelte Holzkisten“, hier ist alles herrlich geschmacklos. Der Dunst der Fritteuse steht im Raum und diese ist auch ohne Zweifel das meistbeanspruchte Küchengerät, wie ein Blick auf die Karte verrät.
Berüchtigt sind die Snackboxen. Berüchtigt, weil sie einer ganzen Gruppe am nächsten Tag Sodbrennen versprechen. Aber nach ein paar Bier schmeckt Frittiertes einfach, da muss man durch. Für 499 Rubel (ca. 5,60 Euro) bekommen wir eine Holzkiste voller Chicken Wings, frittierter Kartoffelbällchen, Cracker, Grenki, Zwiebelringe und zwei Soßen. Es gibt auch Wurst-, Käse- oder Fleischboxen für ganz Hartgesottene.
An Biersorten bietet das Kruschka eine recht große Auswahl, sowohl vom Fass als auch Flaschenbier. Wir wählen natürlich das Hausgebräu. Für 149 Rubel (ca. 1,67 Euro) gibt es den halben Liter. Aber warum nicht gleich einen Eimer mit drei Litern für 799 Rubel (ca. 8,95 Euro) bestellen? Aus dem kann man sich das Bier selbst zapfen. Das Bier der Hausmarke geht runter wie Öl.
Das Kruschka ist ein schlichter Ort, der vor allem junge Leute mit schmalem Geldbeutel anspricht. Keine Hipster hier, nichts ist cool oder angesagt, aber ziemlich ehrlich.
Prost und guten Appetit!
Jiří Hönes
Der vollständige Beitrag erschien erstmals am 10. März in der Moskauer Deutschen Zeitung.
Geschäftsreise und Kultur: Hoch die Humpen! – Teil 3
Allem Craft-Beer-Hype zum Trotz, es gibt sie noch, die klassischen Bierhäuser. Ob bayerisch durchgestylt, mit Hang zur SowjetNostalgie oder eher schlicht und nüchtern, Moskau hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Wir haben einige Adressen für Sie aufgesucht. Heute: das Kruschka.
Kruschka
Im heutigen Teil der Serie geht es bergab. Sowohl was den Bierpreis als auch die Innenarchitektur angeht. Dem Spaßfaktor soll das jedoch keinen Abbruch tun. Wir steuern das Kruschka an der Metrostation Taganskaja an. Die Kette hat allerdings noch zehn weitere Filialen in der Hauptstadt. Kruschka, so heißt auf Russisch der gläserne Henkelkrug, aus dem das Bier getrunken wird. Er ziert auch das orangefarbene Logo der Kneipenkette.
Abgehalfterte Ledersofas, Sitzbänke ohne Lehne, eine Fototapete im Dekor „gestapelte Holzkisten“, hier ist alles herrlich geschmacklos. Der Dunst der Fritteuse steht im Raum und diese ist auch ohne Zweifel das meistbeanspruchte Küchengerät, wie ein Blick auf die Karte verrät.
Berüchtigt sind die Snackboxen. Berüchtigt, weil sie einer ganzen Gruppe am nächsten Tag Sodbrennen versprechen. Aber nach ein paar Bier schmeckt Frittiertes einfach, da muss man durch. Für 499 Rubel (ca. 5,60 Euro) bekommen wir eine Holzkiste voller Chicken Wings, frittierter Kartoffelbällchen, Cracker, Grenki, Zwiebelringe und zwei Soßen. Es gibt auch Wurst-, Käse- oder Fleischboxen für ganz Hartgesottene.
An Biersorten bietet das Kruschka eine recht große Auswahl, sowohl vom Fass als auch Flaschenbier. Wir wählen natürlich das Hausgebräu. Für 149 Rubel (ca. 1,67 Euro) gibt es den halben Liter. Aber warum nicht gleich einen Eimer mit drei Litern für 799 Rubel (ca. 8,95 Euro) bestellen? Aus dem kann man sich das Bier selbst zapfen. Das Bier der Hausmarke geht runter wie Öl.
Das Kruschka ist ein schlichter Ort, der vor allem junge Leute mit schmalem Geldbeutel anspricht. Keine Hipster hier, nichts ist cool oder angesagt, aber ziemlich ehrlich.
Prost und guten Appetit!
Jiří Hönes
Der vollständige Beitrag erschien erstmals am 10. März in der Moskauer Deutschen Zeitung.