Boris Titow setzt sich als der Ombudsmann von Präsident Putin für russische KMU ein. Er fordert bessere Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Kleinunternehmertums.
Titows Analyse nach beträgt der KMU-Anteil am russischen BIP derzeit 19,8 Prozent, ein Prozent weniger als im Vorjahr (20,8 Prozent) und fast exakt genauso viel wie im Jahr 2015 (damals 19,9 Prozent). Zu wenig, um im russischen Wirtschaftssystem eine relevante Rolle spielen zu können. Vor allem die Pandemie hätte vielen Kleinunternehmern massiv geschadet, weshalb nun weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen notwendig seien.
Nach einem starken Nachfragerückgang im KMU-Sektor im zweiten Quartal 2020, als in Russland harte staatliche Anti-Pandemie-Maßnahmen in Kraft getreten waren, verbesserte sich die Situation im dritten und vierten Quartal durch Unterstützungszahlungen an Privatpersonen und Unternehmen sowie die Aufhebung der größten Einschränkungen zwar wieder. Dieses Wachstum war jedoch mit dem Ende des Jahres 2020 erschöpft. Im ersten Quartal 2021 verschlechterte sich die Situation der KMU erneut, und der Rückgang der Nachfrage betrug wieder rund zehn Prozent.
Titow schlägt deshalb u. a. eine Lockerung bei der Einstellung von Gastarbeitern und die Verlängerung vergünstigter Kreditzahlungen vor. „Es sind systemische Veränderungen in der Beziehung zwischen Unternehmen und Regierung erforderlich, die in der Lage sind, günstige Bedingungen für die Entwicklung und den Aufschwung der Unternehmen und der Wirtschaft als Ganzes zu schaffen, um die KMU zum Motor des Wirtschaftswachstums des Landes zu machen“, erklärt der Ombudsmann in einem an Präsident Putin gerichteten Bericht.
Ein Hauptproblem von KMU ist nach der Einschätzung Titows der zu hohe Verwaltungsaufwand: Unternehmer fänden es schwierig, sich in zu vielen Vorgaben zu administrativen Verstößen zurechtzufinden, zudem wären die Dokumente in einer für Unternehmen unverständlichen Sprache verfasst. Es sei notwendig, dass die Regierung endlich erkenne, dass die Förderung von KMU keine rein fiskalische Notwendigkeit sei, sondern eine wichtige soziale Funktion erfülle. Die KMU leisten ein Beitrag zur Beschäftigung und zur Bereitstellung von erschwinglichen Waren und Dienstleistungen, so Titow.
News aus dem Kreml zu Wirtschaft und Politik: Titow fordert mehr Unterstützung für KMU
Boris Titow setzt sich als der Ombudsmann von Präsident Putin für russische KMU ein. Er fordert bessere Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Kleinunternehmertums.
Titows Analyse nach beträgt der KMU-Anteil am russischen BIP derzeit 19,8 Prozent, ein Prozent weniger als im Vorjahr (20,8 Prozent) und fast exakt genauso viel wie im Jahr 2015 (damals 19,9 Prozent). Zu wenig, um im russischen Wirtschaftssystem eine relevante Rolle spielen zu können. Vor allem die Pandemie hätte vielen Kleinunternehmern massiv geschadet, weshalb nun weitere staatliche Unterstützungsmaßnahmen notwendig seien.
Nach einem starken Nachfragerückgang im KMU-Sektor im zweiten Quartal 2020, als in Russland harte staatliche Anti-Pandemie-Maßnahmen in Kraft getreten waren, verbesserte sich die Situation im dritten und vierten Quartal durch Unterstützungszahlungen an Privatpersonen und Unternehmen sowie die Aufhebung der größten Einschränkungen zwar wieder. Dieses Wachstum war jedoch mit dem Ende des Jahres 2020 erschöpft. Im ersten Quartal 2021 verschlechterte sich die Situation der KMU erneut, und der Rückgang der Nachfrage betrug wieder rund zehn Prozent.
Titow schlägt deshalb u. a. eine Lockerung bei der Einstellung von Gastarbeitern und die Verlängerung vergünstigter Kreditzahlungen vor. „Es sind systemische Veränderungen in der Beziehung zwischen Unternehmen und Regierung erforderlich, die in der Lage sind, günstige Bedingungen für die Entwicklung und den Aufschwung der Unternehmen und der Wirtschaft als Ganzes zu schaffen, um die KMU zum Motor des Wirtschaftswachstums des Landes zu machen“, erklärt der Ombudsmann in einem an Präsident Putin gerichteten Bericht.
Ein Hauptproblem von KMU ist nach der Einschätzung Titows der zu hohe Verwaltungsaufwand: Unternehmer fänden es schwierig, sich in zu vielen Vorgaben zu administrativen Verstößen zurechtzufinden, zudem wären die Dokumente in einer für Unternehmen unverständlichen Sprache verfasst. Es sei notwendig, dass die Regierung endlich erkenne, dass die Förderung von KMU keine rein fiskalische Notwendigkeit sei, sondern eine wichtige soziale Funktion erfülle. Die KMU leisten ein Beitrag zur Beschäftigung und zur Bereitstellung von erschwinglichen Waren und Dienstleistungen, so Titow.