Russland bereitet ein Pilotprojekt zur Einrichtung von Zolllagern für Waren vor, die im Rahmen des grenzüberschreitenden elektronischen Handels nach Russland importiert werden.
Das Verfahren und die Bedingungen werden von der Regierung definiert. Ein entsprechender Entwurf wurde von der Staatsduma am 07.12.2021 angenommen. Das Projekt soll erstmals in Tatarstan ausprobiert werden, wobei sich die Dauer der Pilotphase bis zum 31. Dezember 2022 erstrecken soll.
Was steckt dahinter?
In China und einer Reihe europäischer Länder wurden mit dem beschriebenen Zolllager-Modell viele positive Erfahrungen gemacht. Davon sollen jetzt auch russische Verbraucher profitieren. Per Definition sind Zolllager Orte, an denen verschiedene importierte Waren in großen Mengen und in einem breiten Spektrum gelagert werden, je nach Strategie und Absatzprognose eines bestimmten Online-Händlers.
Die Waren werden in ein besonderes Zollverfahren nach Russland überführt und für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt, ohne dass ein Zollverfahren durchlaufen werden muss, ohne dass Steuern gezahlt werden. Die Regelung ähnelt dem Zolllagerverfahren, das jedoch nur für den B2B-Handel gilt. Die Besonderheit ist allerdings, dass die in den Zolllagern gelagerten Waren erst für den inländischen Gebrauch freigegeben werden, wenn der einzelne Endverbraucher, einschließlich der Online-Märkte-Places, tatsächlich eine Bestellung aufgibt. Diese Bestellung wird anschließend von inländischen Expressdienstleistern bzw. Postunternehmen an die Käufer geliefert. In der Pilotphase ist es alleinig die Russische Post.
Was sind die Vor- und Nachteile?
Das Konzept eines Zolllagers würde es ausländischen Online-Händlern ermöglichen, ihre Ware in Kundenähe zu lagern und gleichzeitig Steuern und Gebühren erst dann zu zahlen, wenn die Ware tatsächlich das Lager verlässt. Zusammenfassend bringt das System folgende Vorteile mit sich:
Verkürzung der Lieferzeit um mehr als die Hälfte und Vereinfachung des Lieferverfahrens,
Zahlung von Steuern und Abgaben nur auf tatsächlich verkaufte Waren und nicht auf die gesamte eingeführte Sendung,
Vereinfachte Rückgabe von nicht verkauften/ zurückgebliebenen Waren.
Als Nachteil wird von Expertendas Aufkommen einer größeren Konkurrenz für russische Hersteller durch ausländische Online-Händler angesehen.
Anastasia Kostyukovskaya Import Business Development Manager SCHNEIDER GROUP, Moskau
Zoll, Logistik und Zertifizierung: Pilotphase für Zolllager soll startet
Russland bereitet ein Pilotprojekt zur Einrichtung von Zolllagern für Waren vor, die im Rahmen des grenzüberschreitenden elektronischen Handels nach Russland importiert werden.
Das Verfahren und die Bedingungen werden von der Regierung definiert. Ein entsprechender Entwurf wurde von der Staatsduma am 07.12.2021 angenommen. Das Projekt soll erstmals in Tatarstan ausprobiert werden, wobei sich die Dauer der Pilotphase bis zum 31. Dezember 2022 erstrecken soll.
Was steckt dahinter?
In China und einer Reihe europäischer Länder wurden mit dem beschriebenen Zolllager-Modell viele positive Erfahrungen gemacht. Davon sollen jetzt auch russische Verbraucher profitieren. Per Definition sind Zolllager Orte, an denen verschiedene importierte Waren in großen Mengen und in einem breiten Spektrum gelagert werden, je nach Strategie und Absatzprognose eines bestimmten Online-Händlers.
Die Waren werden in ein besonderes Zollverfahren nach Russland überführt und für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt, ohne dass ein Zollverfahren durchlaufen werden muss, ohne dass Steuern gezahlt werden. Die Regelung ähnelt dem Zolllagerverfahren, das jedoch nur für den B2B-Handel gilt. Die Besonderheit ist allerdings, dass die in den Zolllagern gelagerten Waren erst für den inländischen Gebrauch freigegeben werden, wenn der einzelne Endverbraucher, einschließlich der Online-Märkte-Places, tatsächlich eine Bestellung aufgibt. Diese Bestellung wird anschließend von inländischen Expressdienstleistern bzw. Postunternehmen an die Käufer geliefert. In der Pilotphase ist es alleinig die Russische Post.
Was sind die Vor- und Nachteile?
Das Konzept eines Zolllagers würde es ausländischen Online-Händlern ermöglichen, ihre Ware in Kundenähe zu lagern und gleichzeitig Steuern und Gebühren erst dann zu zahlen, wenn die Ware tatsächlich das Lager verlässt. Zusammenfassend bringt das System folgende Vorteile mit sich:
Als Nachteil wird von Expertendas Aufkommen einer größeren Konkurrenz für russische Hersteller durch ausländische Online-Händler angesehen.
Anastasia Kostyukovskaya
Import Business Development Manager
SCHNEIDER GROUP, Moskau