Der Eintritt zweier bekannter und erfolgreicher Unternehmen in die tschechische E-Commerce-Sphäre dürfte das Online-Shopping im Land revolutionieren. Die E-Commerce-Plattform Allegro mit Hauptsitz in Polen und das deutsche SB-Warenhaus Kaufland werden noch in diesem Jahr E-Shops in Tschechien eröffnen, schreibt das Portal „expats.cz“ unter Berufung auf „iDnes“. Die Verbraucher werden eine Vielzahl von Produkten kaufen und sich diese an ihre tschechische Adresse liefern lassen können, während die Verkäufer und Produzenten ihre Angebote auf den Websites hinzufügen können. Alza.cz und Mall.cz sind derzeit die bekanntesten und beliebtesten Online-Einkaufsseiten, schrecken aber die Verkäufer wegen ihrer hohen Gebühren ab. „Wenn Kaufland und Allegro erfolgreich sein wollen, werden sie neben der Breite ihres Angebots vor allem mit wettbewerbsfähigen Preisen angreifen“, sagt David Antoš von der Boston Consulting Group. Beide Unternehmen verkaufen eine breite Palette von Waren, die von Elektronik über Möbel bis hin zu Lebensmitteln reicht. Allegro hat bereits eine besonders starke Position auf dem tschechischen E-Commerce-Markt. Der Kauf des tschechischen Einzelhändlers Mall Group im vergangenen Jahr hat dem Unternehmen eine starke Position verschafft – vor allem angesichts der Tatsache, dass Mall Group die größte Anzahl an Verkäufern hat. In Polen ist Allegro die beliebteste E-Commerce-Website und übertrifft sogar Amazon in der Beliebtheit. Im Jahr 2021 wurden 13,5 Mio aktive Käufer in Polen gemeldet – bei einer Bevölkerung von etwa 38 Mio. Allegro entstand in Polen als Alternative zur Auktions-Plattform eBay, entwickelte sich dann aber über die Jahre zu einer riesigen Handelsplattform, die tausende kleiner, mittelgroßer und großer Händler unter einem Dach vereint. In Tschechien gibt es derzeit etwa 51.000 Online-Shops. Im Jahr 2022 wurde berichtet, dass der Staat die höchste Anzahl von E-Shops pro Kopf in ganz Europa besitze. Zwischen 2019 und 2021 stieg die Zahl der Tschechen, die online einkaufen, um 50%. Im Jahr 2022 gaben mehr als 7 von 10 Tschechen an, in den letzten 12 Monaten ein Produkt online gekauft zu haben. Kleidung und Accessoires sind die meistverkauften Produkte in tschechischen Online-Shops. Die Quellen für diese Zahlen sind das Tschechische Statistische Amt, Ceska-ecommerce.cz und Seznam Zprávy. Kaufland betreibt bereits in Deutschland einen E-Shop, der ebenfalls wie eine Handelsplattform funktioniert. Zahlreiche Produkte des E-Shops sind gar nicht in derselben Form in den eigentlichen Supermärkten erhältlich. Vom Einstieg Kauflands in den tschechischen E-Commerce-Markt wird ebenfalls erwartet, dass dieser dadurch wettbewerbsfähiger wird. Das Unternehmen, dem auch die Discount-Supermarktkette Lidl gehört, meldete für das Jahr 2021 einen Umsatz von beachtlichen 134 Mrd Euro in Tschechien. Lidl hat eine starke Markenpräsenz in Tschechien mit 140 Filialen, die höchste Anzahl aller Supermärkte im Lande. Kaufland hat bereits ein ähnliches E-Commerce-Pilotprojekt in der Slowakei gestartet, und die Eröffnung einer tschechischen Version steht unmittelbar bevor. Obwohl in letzter Zeit immer beliebter, ist das Interesse an Online-Marktplätzen in Tschechien immer noch eines der geringsten in Europa. „Der niedrige Anteil der Online-Verkäufe hängt zum Teil mit den negativen Erfahrungen mit tschechischen E-Shops zusammen, zu denen der Zugang administrativ und technologisch schwierig sein kann“, sagt der CEO des E-Commerce-Aggregators BaseLinker. Der Verkauf von Waren über die webbasierten Marktplätze machte im vergangenen Jahr weniger als ein Zehntel des gesamten Online-Umsatzes aus. Der elektronische Handel erfreut sich jedoch in ganz Tschechien wachsender Beliebtheit. Das verheißt Gutes für die neuen Online-Shops. Nach Angaben des tschechischen Statistikamtes kauften im Jahr 2022 etwa 62% der Menschen online ein, verglichen mit 39% vor der Pandemie. Im vergangenen Jahr gaben die Tschechen fast 200 Mrd Kronen (8,35 Mrd Euro) für Online-Einkäufe aus. Im Vergleich dazu waren es 2015 nur 81 Mio Kronen (3,4 Mio Euro). Experten prognostizieren, dass der E-Commerce in etwa 10 Jahren insgesamt gut 40% des gesamten nationalen Einzelhandelsumsatzes ausmachen wird. Die wettbewerbsfähigen Preise von Allegro und Kaufland – in Kombination mit ihrer riesigen Produktpalette – werden den tschechischen E-Commerce-Bereich stark beeinflussen. Sie dürften definitiv mehr Menschen dazu verleiten, online einzukaufen.
OID+: Allegro und Kaufland beleben tschechisches E-Commerce
Der Eintritt zweier bekannter und erfolgreicher Unternehmen in die tschechische E-Commerce-Sphäre dürfte das Online-Shopping im Land revolutionieren. Die E-Commerce-Plattform Allegro mit Hauptsitz in Polen und das deutsche SB-Warenhaus Kaufland werden noch in diesem Jahr E-Shops in Tschechien eröffnen, schreibt das Portal „expats.cz“ unter Berufung auf „iDnes“.
Die Verbraucher werden eine Vielzahl von Produkten kaufen und sich diese an ihre tschechische Adresse liefern lassen können, während die Verkäufer und Produzenten ihre Angebote auf den Websites hinzufügen können. Alza.cz und Mall.cz sind derzeit die bekanntesten und beliebtesten Online-Einkaufsseiten, schrecken aber die Verkäufer wegen ihrer hohen Gebühren ab. „Wenn Kaufland und Allegro erfolgreich sein wollen, werden sie neben der Breite ihres Angebots vor allem mit wettbewerbsfähigen Preisen angreifen“, sagt David Antoš von der Boston Consulting Group.
Beide Unternehmen verkaufen eine breite Palette von Waren, die von Elektronik über Möbel bis hin zu Lebensmitteln reicht. Allegro hat bereits eine besonders starke Position auf dem tschechischen E-Commerce-Markt. Der Kauf des tschechischen Einzelhändlers Mall Group im vergangenen Jahr hat dem Unternehmen eine starke Position verschafft – vor allem angesichts der Tatsache, dass Mall Group die größte Anzahl an Verkäufern hat. In Polen ist Allegro die beliebteste E-Commerce-Website und übertrifft sogar Amazon in der Beliebtheit. Im Jahr 2021 wurden 13,5 Mio aktive Käufer in Polen gemeldet – bei einer Bevölkerung von etwa 38 Mio. Allegro entstand in Polen als Alternative zur Auktions-Plattform eBay, entwickelte sich dann aber über die Jahre zu einer riesigen Handelsplattform, die tausende kleiner, mittelgroßer und großer Händler unter einem Dach vereint.
In Tschechien gibt es derzeit etwa 51.000 Online-Shops. Im Jahr 2022 wurde berichtet, dass der Staat die höchste Anzahl von E-Shops pro Kopf in ganz Europa besitze. Zwischen 2019 und 2021 stieg die Zahl der Tschechen, die online einkaufen, um 50%. Im Jahr 2022 gaben mehr als 7 von 10 Tschechen an, in den letzten 12 Monaten ein Produkt online gekauft zu haben. Kleidung und Accessoires sind die meistverkauften Produkte in tschechischen Online-Shops. Die Quellen für diese Zahlen sind das Tschechische Statistische Amt, Ceska-ecommerce.cz und Seznam Zprávy.
Kaufland betreibt bereits in Deutschland einen E-Shop, der ebenfalls wie eine Handelsplattform funktioniert. Zahlreiche Produkte des E-Shops sind gar nicht in derselben Form in den eigentlichen Supermärkten erhältlich. Vom Einstieg Kauflands in den tschechischen E-Commerce-Markt wird ebenfalls erwartet, dass dieser dadurch wettbewerbsfähiger wird. Das Unternehmen, dem auch die Discount-Supermarktkette Lidl gehört, meldete für das Jahr 2021 einen Umsatz von beachtlichen 134 Mrd Euro in Tschechien. Lidl hat eine starke Markenpräsenz in Tschechien mit 140 Filialen, die höchste Anzahl aller Supermärkte im Lande. Kaufland hat bereits ein ähnliches E-Commerce-Pilotprojekt in der Slowakei gestartet, und die Eröffnung einer tschechischen Version steht unmittelbar bevor.
Obwohl in letzter Zeit immer beliebter, ist das Interesse an Online-Marktplätzen in Tschechien immer noch eines der geringsten in Europa. „Der niedrige Anteil der Online-Verkäufe hängt zum Teil mit den negativen Erfahrungen mit tschechischen E-Shops zusammen, zu denen der Zugang administrativ und technologisch schwierig sein kann“, sagt der CEO des E-Commerce-Aggregators BaseLinker. Der Verkauf von Waren über die webbasierten Marktplätze machte im vergangenen Jahr weniger als ein Zehntel des gesamten Online-Umsatzes aus. Der elektronische Handel erfreut sich jedoch in ganz Tschechien wachsender Beliebtheit. Das verheißt Gutes für die neuen Online-Shops. Nach Angaben des tschechischen Statistikamtes kauften im Jahr 2022 etwa 62% der Menschen online ein, verglichen mit 39% vor der Pandemie. Im vergangenen Jahr gaben die Tschechen fast 200 Mrd Kronen (8,35 Mrd Euro) für Online-Einkäufe aus. Im Vergleich dazu waren es 2015 nur 81 Mio Kronen (3,4 Mio Euro). Experten prognostizieren, dass der E-Commerce in etwa 10 Jahren insgesamt gut 40% des gesamten nationalen Einzelhandelsumsatzes ausmachen wird.
Die wettbewerbsfähigen Preise von Allegro und Kaufland – in Kombination mit ihrer riesigen Produktpalette – werden den tschechischen E-Commerce-Bereich stark beeinflussen. Sie dürften definitiv mehr Menschen dazu verleiten, online einzukaufen.