Es ist keine Überraschung, dass die hohe Inflation der letzten Jahre auch die Preise in der Tourismusbranche die Höhe getrieben hat. Sie ist allerdings nicht der einzige Faktor, der sich hier auswirkt. In vier Jahren ist der Urlaub in Kroatien um 77% teurer geworden, berichtet „Total Croatia“. Diese beachtliche Zahl wurde ermittelt, nachdem die Zahlen der Steuerverwaltung über fiskalisierte Rechnungen, die im ersten Monat der touristischen Hochsaison ausgestellt wurden, interpretiert wurden. Die Gesamtsumme der fiskalisierten Rechnungen, die in den Bereichen Beherbergung, Essenszubereitung und -ausgabe ausgestellt wurden, beläuft sich auf 1,18 Mrd Euro, verglichen mit 666 Mio Euro, die diese beiden Bereiche im Juli 2019 bei etwa der gleichen Anzahl ausgestellter Rechnungen verdient hatten. Wenn man den Juli 2022 in die Tabelle einbezieht, wird deutlich, dass die Preise im letzten Jahr stärker gestiegen sind als 2023, aber dennoch liegt das Wachstum auch in diesem Jahr noch im zweistelligen Bereich, nämlich bei über 20% im Beherberbungs-Segment, das sich allein in den letzten vier Jahren um 85% verteuert hat, während die Beschäftigten im Gastgewerbe in diesem Juli 70% höher bezahlt wurden als im gleichen Monat des Jahres 2019. Bereits im Frühjahr kündigten die Hoteliers eine durchschnittliche Preiserhöhung von 10% an, basierend auf Umfragen in der Frühphase der Buchungen. Der Hauptgrund war der anhaltende Kostenanstieg in allen Bereichen, einschließlich Energie, die normalerweise mit einem Anteil von rund 56% an der Spitze der Kostenliste steht, gefolgt von den Arbeitskosten, die einen Anteil von rund 30% ausmachen und die das ganze Jahr über weiter gestiegen sind. Die Hoteliers rechneten mit dem größten Kostenanstieg im Bereich Speisen und Getränke, aber es wurde auch ein Zuwachs der Nachfrage vorausgesagt, der zu mehr Einnahmen führen würde. Die Ergebnisse des Hotelbetriebs in der ersten Jahreshälfte zeigen, dass die Einnahmen dank der Preiserhöhungen stärker gestiegen sind als die physischen Indikatoren für die Zahl der Übernachtungen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 hat die Hotelkette Valamar seine Preise im Durchschnitt um fast 19% erhöht. Konkurrent Arena gibt in seinem Bericht eine durchschnittliche Preiserhöhung von 22,8% an, Liburnia Riviera Hotels sagen, dass sie ihre Preise um 33% gegenüber 2019 angezogen haben, auch wenn dies im Vergleich zum Vorjahr nur 4% waren. Obwohl es keine separaten Zahlen über den Preisanstieg bei den Privatunterkünften gibt, warnten die Agenturen zu Beginn des Sommers, dass die Preise um 40% bis 50% gestiegen seien, was leicht zu einem Nachfragerückgang führen könnte. Allerdings: Nach den bisher vorliegenden inoffiziellen Übernachtungszahlen zu urteilen, liegt das touristische Aufkommen mit rund 30 Mio Übernachtungen im Juli in etwa auf dem Niveau des Rekordjahres 2019. Die offiziellen Statistiken, welche die Belegung nach einzelnen Segmenten ausweisen, stehen aber noch aus. Trotzdem deutet alles darauf hin, dass sich die saftigen Preise nicht negativ auf die Besucherzahlen auswirken: Auch die Zahl der ausgestellten Rechnungen in Cafés und Restaurants war im Juli etwas höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres und nur geringfügig niedriger als im Jahr 2019, in dem man zu deutlich niedrigeren Preisen essen und trinken konnte. Nach Angaben der Steuerverwaltung zur Fiskalisierung wurden im vergangenen Jahr im Juli 42,3 Mio Rechnungen im Gastgewerbe ausgestellt, in diesem Jahr sind es 43,5 Mio Rechnungen, im Juli vor der Pandemie waren es 44,2 Mio. Die Zahl der im Juli im Beherbergungsgewerbe ausgestellten Rechnungen ist nur um einige Zehntausend niedriger als im Jahr 2019, aber ihr Betrag ist um 20% höher und erreicht in diesem Jahr 595 Mio Euro, im Gegensatz zu nur 320 Mio Euro, die im Jahr 2019 durch die Fiskalisierung im Beherbergungsgewerbe eingenommen wurden. Vor dem Ausbruch der Pandemie haben die Gastronomen im Juli 2019 insgesamt 346 Mio Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr waren es 587 Mio Euro, was einem Plus von rund 70% entspricht. Beide Aktivitäten übertrafen deutlich die Einnahmen von 1 Mrd Euro, wenn man allein die Höhe der ausgestellten Rechnungen betrachtet. Dies ist mehr ist als im letztjährigen August, traditionell dem finanzstärksten Monat im kroatischen Tourismus. Bei dieser Dynamik ist im August 2023 mit mindestens 1,4 Mrd Euro an fiskalisierten Rechnungen in diesen beiden Branchen zu rechnen, was den Staatshaushalt füllen und auch mehr Geld für Investitionen in den Tourismus freisetzen würde. Dass mehr Geld in die Hand genommen wird, zeigen die Ankündigungen einiger führender Hotelunternehmen, die ihre verschiedenen Investitionen fortsetzen, einschließlich derer, die zu Beginn der Pandemie auf Eis gelegt worden waren. Der Hotelier Valamar setzt eine Investition in das Projekt Pinea in der istrischen Stadt Poreč mit einem Gesamtwert von 130 Millionen Euro fort, dessen Bau 2019 begonnen hatte. Aufgrund der pandemiebedingten Wirtschaftskrise wurde er im Jahr 2020 vorübergehend ausgesetzt und dann wegen der Energiekrise, der Inflation und der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums nochmals verschoben. Die geplanten Investitionen innerhalb des Unternehmens Maistra belaufen sich in diesem Jahr auf fast 100 Mio Euro und betreffen vor allem Camps in Istrien, die Hotels Zonar und Westin in Zagreb sowie Marjan in Split. Und in diesem Jahr investierte Auctor rund 50 Mio Euro in das Campingprojekt Punta Nova in Povljana auf Pag. Die Familie Hauptfeld, die in Opatija das erste kroatische Curio Collection by Hilton baut, hat beschlossen, dieses Hotelprojekt nach der unsicheren Zeit der Pandemie und der Inflation fortzusetzen. Ein brandneues Hotel mit 54 Zimmern soll im nächsten Jahr in dieser beliebten Kvarner-Küstenstadt eröffnet werden.
OID+: Auslastung im Tourismus hoch trotz galoppierender Preise
Es ist keine Überraschung, dass die hohe Inflation der letzten Jahre auch die Preise in der Tourismusbranche die Höhe getrieben hat. Sie ist allerdings nicht der einzige Faktor, der sich hier auswirkt. In vier Jahren ist der Urlaub in Kroatien um 77% teurer geworden, berichtet „Total Croatia“.
Diese beachtliche Zahl wurde ermittelt, nachdem die Zahlen der Steuerverwaltung über fiskalisierte Rechnungen, die im ersten Monat der touristischen Hochsaison ausgestellt wurden, interpretiert wurden. Die Gesamtsumme der fiskalisierten Rechnungen, die in den Bereichen Beherbergung, Essenszubereitung und -ausgabe ausgestellt wurden, beläuft sich auf 1,18 Mrd Euro, verglichen mit 666 Mio Euro, die diese beiden Bereiche im Juli 2019 bei etwa der gleichen Anzahl ausgestellter Rechnungen verdient hatten. Wenn man den Juli 2022 in die Tabelle einbezieht, wird deutlich, dass die Preise im letzten Jahr stärker gestiegen sind als 2023, aber dennoch liegt das Wachstum auch in diesem Jahr noch im zweistelligen Bereich, nämlich bei über 20% im Beherberbungs-Segment, das sich allein in den letzten vier Jahren um 85% verteuert hat, während die Beschäftigten im Gastgewerbe in diesem Juli 70% höher bezahlt wurden als im gleichen Monat des Jahres 2019.
Bereits im Frühjahr kündigten die Hoteliers eine durchschnittliche Preiserhöhung von 10% an, basierend auf Umfragen in der Frühphase der Buchungen. Der Hauptgrund war der anhaltende Kostenanstieg in allen Bereichen, einschließlich Energie, die normalerweise mit einem Anteil von rund 56% an der Spitze der Kostenliste steht, gefolgt von den Arbeitskosten, die einen Anteil von rund 30% ausmachen und die das ganze Jahr über weiter gestiegen sind.
Die Hoteliers rechneten mit dem größten Kostenanstieg im Bereich Speisen und Getränke, aber es wurde auch ein Zuwachs der Nachfrage vorausgesagt, der zu mehr Einnahmen führen würde. Die Ergebnisse des Hotelbetriebs in der ersten Jahreshälfte zeigen, dass die Einnahmen dank der Preiserhöhungen stärker gestiegen sind als die physischen Indikatoren für die Zahl der Übernachtungen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 hat die Hotelkette Valamar seine Preise im Durchschnitt um fast 19% erhöht. Konkurrent Arena gibt in seinem Bericht eine durchschnittliche Preiserhöhung von 22,8% an, Liburnia Riviera Hotels sagen, dass sie ihre Preise um 33% gegenüber 2019 angezogen haben, auch wenn dies im Vergleich zum Vorjahr nur 4% waren.
Obwohl es keine separaten Zahlen über den Preisanstieg bei den Privatunterkünften gibt, warnten die Agenturen zu Beginn des Sommers, dass die Preise um 40% bis 50% gestiegen seien, was leicht zu einem Nachfragerückgang führen könnte. Allerdings: Nach den bisher vorliegenden inoffiziellen Übernachtungszahlen zu urteilen, liegt das touristische Aufkommen mit rund 30 Mio Übernachtungen im Juli in etwa auf dem Niveau des Rekordjahres 2019. Die offiziellen Statistiken, welche die Belegung nach einzelnen Segmenten ausweisen, stehen aber noch aus. Trotzdem deutet alles darauf hin, dass sich die saftigen Preise nicht negativ auf die Besucherzahlen auswirken: Auch die Zahl der ausgestellten Rechnungen in Cafés und Restaurants war im Juli etwas höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres und nur geringfügig niedriger als im Jahr 2019, in dem man zu deutlich niedrigeren Preisen essen und trinken konnte.
Nach Angaben der Steuerverwaltung zur Fiskalisierung wurden im vergangenen Jahr im Juli 42,3 Mio Rechnungen im Gastgewerbe ausgestellt, in diesem Jahr sind es 43,5 Mio Rechnungen, im Juli vor der Pandemie waren es 44,2 Mio. Die Zahl der im Juli im Beherbergungsgewerbe ausgestellten Rechnungen ist nur um einige Zehntausend niedriger als im Jahr 2019, aber ihr Betrag ist um 20% höher und erreicht in diesem Jahr 595 Mio Euro, im Gegensatz zu nur 320 Mio Euro, die im Jahr 2019 durch die Fiskalisierung im Beherbergungsgewerbe eingenommen wurden.
Vor dem Ausbruch der Pandemie haben die Gastronomen im Juli 2019 insgesamt 346 Mio Euro erwirtschaftet, in diesem Jahr waren es 587 Mio Euro, was einem Plus von rund 70% entspricht. Beide Aktivitäten übertrafen deutlich die Einnahmen von 1 Mrd Euro, wenn man allein die Höhe der ausgestellten Rechnungen betrachtet. Dies ist mehr ist als im letztjährigen August, traditionell dem finanzstärksten Monat im kroatischen Tourismus. Bei dieser Dynamik ist im August 2023 mit mindestens 1,4 Mrd Euro an fiskalisierten Rechnungen in diesen beiden Branchen zu rechnen, was den Staatshaushalt füllen und auch mehr Geld für Investitionen in den Tourismus freisetzen würde.
Dass mehr Geld in die Hand genommen wird, zeigen die Ankündigungen einiger führender Hotelunternehmen, die ihre verschiedenen Investitionen fortsetzen, einschließlich derer, die zu Beginn der Pandemie auf Eis gelegt worden waren. Der Hotelier Valamar setzt eine Investition in das Projekt Pinea in der istrischen Stadt Poreč mit einem Gesamtwert von 130 Millionen Euro fort, dessen Bau 2019 begonnen hatte. Aufgrund der pandemiebedingten Wirtschaftskrise wurde er im Jahr 2020 vorübergehend ausgesetzt und dann wegen der Energiekrise, der Inflation und der Verlangsamung des Wirtschaftswachstums nochmals verschoben.
Die geplanten Investitionen innerhalb des Unternehmens Maistra belaufen sich in diesem Jahr auf fast 100 Mio Euro und betreffen vor allem Camps in Istrien, die Hotels Zonar und Westin in Zagreb sowie Marjan in Split. Und in diesem Jahr investierte Auctor rund 50 Mio Euro in das Campingprojekt Punta Nova in Povljana auf Pag. Die Familie Hauptfeld, die in Opatija das erste kroatische Curio Collection by Hilton baut, hat beschlossen, dieses Hotelprojekt nach der unsicheren Zeit der Pandemie und der Inflation fortzusetzen. Ein brandneues Hotel mit 54 Zimmern soll im nächsten Jahr in dieser beliebten Kvarner-Küstenstadt eröffnet werden.