Aserbaidschans staatlicher Ölkonzern SOCAR hat eine weitreichende Vereinbarung mit Lukoil geschlossen, wonach der russische Ölkonzern SOCAR 1,5 Mrd US-Dollar leihen und die STAR-Ölraffinerie des Unternehmens in der Türkei mit bis zu 200.000 Barrel russischem Öl pro Tag beliefern wird, wie „Eurasianet“ berichtet. Die ungewöhnliche Vereinbarung soll SOCAR helfen, Sanktionen beim Kauf von russischem Rohöl für seine STAR-Raffinerie zu umgehen. Westliche Firmen dürfen weder russisches Rohöl und Erdölprodukte handeln noch bezahlen. Aserbaidschan und die Türkei haben allerdings bislang auf Sanktionen gegen Russland verzichtet. Indes sitzt die Handelstochter der SOCAR, welche die STAR-Raffinerie in der Türkei beliefert, in Genf und ist daher formal verpflichtet, das Sanktionsregime einzuhalten. Berichten zufolge hat SOCAR im Sommer den Kauf von russischem Rohöl eingestellt. Diese Behauptung scheint durch offizielle türkische Daten bestätigt zu werden, aus denen hervorgeht, dass die Importe der Raffinerien aus der Türkei im Juli ebenfalls stark zurückgegangen sind. Im Juli importierte STAR lediglich 835.435 t Rohöl – aus allen Quellen – 22% weniger als im Juni. Und die türkischen Importe von russischem Rohöl beliefen sich im Juli auf 706.396 t, 44% weniger als im Juni. Der Hauptsitz von SOCAR in Baku antwortete nicht auf eine Anfrage zu seiner Vereinbarung mit Lukoil und es ist unklar, wie das Darlehen strukturiert wird oder wie es in die Vereinbarung zur Lieferung von Rohöl an STAR integriert ist. Die 2018 in Betrieb genommene Raffinerie verfügt über eine Kapazität zur Verarbeitung von 11 Mio t Rohöl pro Jahr und produziert hauptsächlich Diesel und Kerosin für den türkischen Markt sowie Naphtha für das an die Raffinerie angrenzende petrochemische Werk Petkim von SOCAR. Sie verwendet Rohöl sowohl aus den eigenen Feldern als auch aus Aserbaidschans wichtigstem ACG-Ölfeld, das von einem von BP geführten Konsortium betrieben wird. Bei diesen aserbaidschanischen Produkten handelt es sich um „leichte“ Rohöle, die auf den globalen Ölmärkten einen höheren Preis erzielen. Sie werden in Raffinerien verarbeitet, die eine andere Produktpalette als die auf dem türkischen Markt benötigten Produkte herstellen. Daher wurde die STAR-Raffinerie für die Verarbeitung aller im östlichen Mittelmeerraum verfügbaren Arten von Rohöl konzipiert, einschließlich Russlands schwererem Ural-Rohöl.
OID+: SOCAR schließt „speziellen“ Vertrag mit Lukoil
Aserbaidschans staatlicher Ölkonzern SOCAR hat eine weitreichende Vereinbarung mit Lukoil geschlossen, wonach der russische Ölkonzern SOCAR 1,5 Mrd US-Dollar leihen und die STAR-Ölraffinerie des Unternehmens in der Türkei mit bis zu 200.000 Barrel russischem Öl pro Tag beliefern wird, wie „Eurasianet“ berichtet. Die ungewöhnliche Vereinbarung soll SOCAR helfen, Sanktionen beim Kauf von russischem Rohöl für seine STAR-Raffinerie zu umgehen.
Westliche Firmen dürfen weder russisches Rohöl und Erdölprodukte handeln noch bezahlen. Aserbaidschan und die Türkei haben allerdings bislang auf Sanktionen gegen Russland verzichtet. Indes sitzt die Handelstochter der SOCAR, welche die STAR-Raffinerie in der Türkei beliefert, in Genf und ist daher formal verpflichtet, das Sanktionsregime einzuhalten.
Berichten zufolge hat SOCAR im Sommer den Kauf von russischem Rohöl eingestellt. Diese Behauptung scheint durch offizielle türkische Daten bestätigt zu werden, aus denen hervorgeht, dass die Importe der Raffinerien aus der Türkei im Juli ebenfalls stark zurückgegangen sind. Im Juli importierte STAR lediglich 835.435 t Rohöl – aus allen Quellen – 22% weniger als im Juni. Und die türkischen Importe von russischem Rohöl beliefen sich im Juli auf 706.396 t, 44% weniger als im Juni. Der Hauptsitz von SOCAR in Baku antwortete nicht auf eine Anfrage zu seiner Vereinbarung mit Lukoil und es ist unklar, wie das Darlehen strukturiert wird oder wie es in die Vereinbarung zur Lieferung von Rohöl an STAR integriert ist.
Die 2018 in Betrieb genommene Raffinerie verfügt über eine Kapazität zur Verarbeitung von 11 Mio t Rohöl pro Jahr und produziert hauptsächlich Diesel und Kerosin für den türkischen Markt sowie Naphtha für das an die Raffinerie angrenzende petrochemische Werk Petkim von SOCAR. Sie verwendet Rohöl sowohl aus den eigenen Feldern als auch aus Aserbaidschans wichtigstem ACG-Ölfeld, das von einem von BP geführten Konsortium betrieben wird.
Bei diesen aserbaidschanischen Produkten handelt es sich um „leichte“ Rohöle, die auf den globalen Ölmärkten einen höheren Preis erzielen. Sie werden in Raffinerien verarbeitet, die eine andere Produktpalette als die auf dem türkischen Markt benötigten Produkte herstellen. Daher wurde die STAR-Raffinerie für die Verarbeitung aller im östlichen Mittelmeerraum verfügbaren Arten von Rohöl konzipiert, einschließlich Russlands schwererem Ural-Rohöl.