Die Swedbank, Estlands größte Bank, hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres 385 Mio Euro Nettogewinn verzeichnet. Das Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die enormen Gewinne werfen erneut die Frage auf, wie viel die Banken zum Staatshaushalt beitragen sollen. Das schreibt der öffentlich-rechtliche estnische Rundfunk auf seiner Website „err.ee“. Im Vorjahresquartal waren 193 Mio Euro erzielt worden. Olavi Lepp, CEO der Swedbank, kommentierte die Ergebnisse: „2023 war ein herausforderndes Jahr für die estnische Wirtschaft. Dennoch ist es unseren Kunden gelungen, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.“ Auch 2024 werde wahrscheinlich ein eher schleppendes Jahr für die estnische Wirtschaft werden. Die Erträge im Gesamtjahr 2023 stiegen um 309 Mio Euro, hauptsächlich aufgrund höherer Zinseinnahmen infolge der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das Kreditvolumen für die Privatkunden der Swedbank AS stieg um 5%, bei den Firmenkunden betrug der Anstieg im vergangenen Jahr 7%. Die Einlagen wuchsen im Laufe des Jahres 2023 um 1%. Im vergangenen Jahr wurden 1,05 Mrd Euro an neuen Krediten an Privatkunden und 1,7 Mrd Euro an Firmenkunden vergeben, so die Bank. Auch die SEB Pank, Estlands zweitgrößte Geschäftsbank, schloss das Jahr 2023 mit einem Gewinn von 231,7 Mio Euro ab. Die Betriebserträge der SEB beliefen sich auf 356 Mio Euro, gegenüber 206,9 Mio Euro im Jahr 2022. Die Betriebsaufwendungen lagen bei 78,4 Mio Euro, gegenüber 69,1 Mio Euro im Vorjahr, wie das Kreditinstitut mitteilte. Die Ertragssteuer wurde 2023 mit 47,1 Mio Euro berechnet, gegenüber 19,8 Mio Euro im Vorjahr. Im Jahr 2023 zahlte die SEB insgesamt 64,5 Mio Euro an verschiedenen Steuern an den estnischen Staat. Laut Allan Parik, dem Vorstandsvorsitzenden der SEB, wurden die wirtschaftlichen Ergebnisse der Bank im Jahr 2023 vor allem durch den raschen Anstieg der Leitzinsen, also der Kosten für Geld, beeinflusst. Während der Haushaltsdebatten im Sommer hatten die Sozialdemokraten eine befristete Bankensteuer auf überschüssige Gewinne der Banken nach dem Vorbild der litauischen Maßnahme vorgeschlagen, die jedoch keine Unterstützung fand. Nun hat der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Innenminister Lauri Läänemets, angeregt, dass die Banken zur Finanzierung der Gehaltserhöhung der Lehrer beitragen. Finanzminister Mart Võrklaev (Reformpartei) lehnte die Idee ab. „Die Banken zahlen in diesem Jahr bereits 80 Mio Euro durch eine zusätzliche Dividendenausschüttung, und weitere 6 Mio Euro kommen aus dem letzten Jahr hinzu, insgesamt also 84 Mio Euro plus 90 Mio Euro pro Monat. Zusätzlich 40 Mio Euro im nächsten Jahr.“ Ab 2025 werde außerdem die Vorabsteuer für Banken von 14% auf 18% steigen. Dies sie eines der Elemente des Steuerpakets, dessen Einnahmen zum großen Teil in die steigenden Verteidigungsausgaben fließen solle, betonte Võrklaev. Swedbank-CEO Lepp stimmt dem zu. „Die Swedbank hat 10 Mio Euro für den Bildungsfonds bereitgestellt, den wir bald einrichten werden. Wir werden definitiv in die Bildung investieren. Zum Thema Beitrag möchte ich daran erinnern, dass der gesamte Staatshaushalt ein Beitrag der Wirtschaft ist, und in vier Jahren ist die Einnahmenseite des Haushalts von 10,7 Mrd Euro auf 16,7 Mrd Euro gestiegen“, sagte Lepp. Es habe sich um eine einmalige Gewinnspitze gehandelt, die man sicher so bald nicht wieder erleben werde, ergänzte er.
OID+: Hohe Gewinne von Swedbank und SEB Estonia
Die Swedbank, Estlands größte Bank, hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres 385 Mio Euro Nettogewinn verzeichnet. Das Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die enormen Gewinne werfen erneut die Frage auf, wie viel die Banken zum Staatshaushalt beitragen sollen. Das schreibt der öffentlich-rechtliche estnische Rundfunk auf seiner Website „err.ee“.
Im Vorjahresquartal waren 193 Mio Euro erzielt worden. Olavi Lepp, CEO der Swedbank, kommentierte die Ergebnisse: „2023 war ein herausforderndes Jahr für die estnische Wirtschaft. Dennoch ist es unseren Kunden gelungen, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.“ Auch 2024 werde wahrscheinlich ein eher schleppendes Jahr für die estnische Wirtschaft werden. Die Erträge im Gesamtjahr 2023 stiegen um 309 Mio Euro, hauptsächlich aufgrund höherer Zinseinnahmen infolge der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das Kreditvolumen für die Privatkunden der Swedbank AS stieg um 5%, bei den Firmenkunden betrug der Anstieg im vergangenen Jahr 7%. Die Einlagen wuchsen im Laufe des Jahres 2023 um 1%. Im vergangenen Jahr wurden 1,05 Mrd Euro an neuen Krediten an Privatkunden und 1,7 Mrd Euro an Firmenkunden vergeben, so die Bank.
Auch die SEB Pank, Estlands zweitgrößte Geschäftsbank, schloss das Jahr 2023 mit einem Gewinn von 231,7 Mio Euro ab. Die Betriebserträge der SEB beliefen sich auf 356 Mio Euro, gegenüber 206,9 Mio Euro im Jahr 2022. Die Betriebsaufwendungen lagen bei 78,4 Mio Euro, gegenüber 69,1 Mio Euro im Vorjahr, wie das Kreditinstitut mitteilte. Die Ertragssteuer wurde 2023 mit 47,1 Mio Euro berechnet, gegenüber 19,8 Mio Euro im Vorjahr. Im Jahr 2023 zahlte die SEB insgesamt 64,5 Mio Euro an verschiedenen Steuern an den estnischen Staat. Laut Allan Parik, dem Vorstandsvorsitzenden der SEB, wurden die wirtschaftlichen Ergebnisse der Bank im Jahr 2023 vor allem durch den raschen Anstieg der Leitzinsen, also der Kosten für Geld, beeinflusst.
Während der Haushaltsdebatten im Sommer hatten die Sozialdemokraten eine befristete Bankensteuer auf überschüssige Gewinne der Banken nach dem Vorbild der litauischen Maßnahme vorgeschlagen, die jedoch keine Unterstützung fand. Nun hat der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Innenminister Lauri Läänemets, angeregt, dass die Banken zur Finanzierung der Gehaltserhöhung der Lehrer beitragen. Finanzminister Mart Võrklaev (Reformpartei) lehnte die Idee ab. „Die Banken zahlen in diesem Jahr bereits 80 Mio Euro durch eine zusätzliche Dividendenausschüttung, und weitere 6 Mio Euro kommen aus dem letzten Jahr hinzu, insgesamt also 84 Mio Euro plus 90 Mio Euro pro Monat. Zusätzlich 40 Mio Euro im nächsten Jahr.“ Ab 2025 werde außerdem die Vorabsteuer für Banken von 14% auf 18% steigen. Dies sie eines der Elemente des Steuerpakets, dessen Einnahmen zum großen Teil in die steigenden Verteidigungsausgaben fließen solle, betonte Võrklaev.
Swedbank-CEO Lepp stimmt dem zu. „Die Swedbank hat 10 Mio Euro für den Bildungsfonds bereitgestellt, den wir bald einrichten werden. Wir werden definitiv in die Bildung investieren. Zum Thema Beitrag möchte ich daran erinnern, dass der gesamte Staatshaushalt ein Beitrag der Wirtschaft ist, und in vier Jahren ist die Einnahmenseite des Haushalts von 10,7 Mrd Euro auf 16,7 Mrd Euro gestiegen“, sagte Lepp. Es habe sich um eine einmalige Gewinnspitze gehandelt, die man sicher so bald nicht wieder erleben werde, ergänzte er.