Die slowenische Bankengruppe NLB (Nova Ljubljanska Banka) hat ein Übernahmeangebot für die österreichische Addiko Bank veröffentlicht. Das Angebot ist bis einschließlich 16. August gültig. Das Übernahmeangebot stehe in Konkurrenz zu dem von der Finanzholding Agri Europe Cyprus gestellten Teilofferte, teilte die NLB laut „APA“ auf der Seite der Börse von Ljubljana mit. Der Angebotspreis beträgt 20 Euro pro Aktie cum Dividende für das Geschäftsjahr 2024. In der Offerte legt die NLB eine Mindestannahmeschwelle von 75% der Addiko-Aktien fest. Sloweniens größte Bankengruppe, die eine Angebotsabsicht für die Addiko Bank Mitte Mai verkündet hatte, konkurriert mit zwei serbischen Rivalen, der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostic zugerechnet wird, und der serbischen Alta Pay um die Bank mit Sitz in Wien. Die slowenische Wirtschaftszeitung „Finance“ schließt daher nicht aus, dass der jetzige Angebotspreis noch weiter angehoben werden muss. Bei dem jetzigen Preis würde eine komplette Übernahme 390 Mio Euro kosten. Die Agri Europe Cyprus, die bereits rund 10% an der Addiko hält, möchte mit einem Teilangebot noch ein Aktienpaket von bis zu 17% erwerben. Sie bietet 16,24 Euro je Aktie an, das Angebot läuft am 25. Juli aus. Bei der Alta Pay herrscht indessen Unklarheit über die genauen Anteilsverhältnisse. Nach einer verspäteten Beteiligungsmeldung Ende Mai wurde der Anteil inklusive aller Optionsverträge, die die Alta Pay mit anderen Aktionären der Addiko Bank hat, auf über 30% (insgesamt 36,46%) geschätzt. Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass die Alta Pay einen Teil bereits wieder weitergereicht habe, und zwar an die ebenfalls serbische Diplomat, und damit ihr Anteil wieder unter 30% fallen würde. Bei einer Überschreitung der 30%-Marke des Aktienanteils kann rechtlich die Pflicht zur Angebotslegung ausgelöst werden. Der Abschluss der Optionsverträge allein führt allerdings nicht zwingend zu einer Angebotspflicht. Laut Übernahmekommission ist dafür vor allem entscheidend, wer genau über die Stimmrechte verfügt und diese ausübt. Bisher hat Alta Pay noch kein Übernahmeangebot für die Addiko Bank gelegt. Die NLB-Gruppe ist in Slowenien, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Montenegro und in Serbien tätig. Sie hat 2,9 Mio Kunden, fast 8.000 Mitarbeiter sowie 408 Filialen. Ende März belief sich die Bilanzsumme der Gruppe auf knapp über 26 Mrd Euro. Mit der Übernahme der Addiko Bank würde die NLB auf den kroatischen Markt eintreten können. Kroatien ist das einzige Land in der Region, in dem die NLB noch nicht vertreten ist, was auf der slowenischen Seite einer politischen Blockade vonseiten Kroatiens zugeschrieben wird. Die Großbank versucht seit vielen Jahren, in diesem Markt aktiv zu werden, konnte dies jedoch aufgrund der Streitigkeiten zwischen Slowenien und Kroatien nach dem Zerfall Jugoslawiens und der Schulden der kroatischen Niederlassung ihrer Vorgängerin, der einstigen Ljubljanska Banka, bei kroatischen Sparern nicht tun.
OID+: Großbank NLB legt Übernahmeangebot für Addiko vor
Die slowenische Bankengruppe NLB (Nova Ljubljanska Banka) hat ein Übernahmeangebot für die österreichische Addiko Bank veröffentlicht. Das Angebot ist bis einschließlich 16. August gültig. Das Übernahmeangebot stehe in Konkurrenz zu dem von der Finanzholding Agri Europe Cyprus gestellten Teilofferte, teilte die NLB laut „APA“ auf der Seite der Börse von Ljubljana mit.
Der Angebotspreis beträgt 20 Euro pro Aktie cum Dividende für das Geschäftsjahr 2024. In der Offerte legt die NLB eine Mindestannahmeschwelle von 75% der Addiko-Aktien fest. Sloweniens größte Bankengruppe, die eine Angebotsabsicht für die Addiko Bank Mitte Mai verkündet hatte, konkurriert mit zwei serbischen Rivalen, der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostic zugerechnet wird, und der serbischen Alta Pay um die Bank mit Sitz in Wien. Die slowenische Wirtschaftszeitung „Finance“ schließt daher nicht aus, dass der jetzige Angebotspreis noch weiter angehoben werden muss. Bei dem jetzigen Preis würde eine komplette Übernahme 390 Mio Euro kosten.
Die Agri Europe Cyprus, die bereits rund 10% an der Addiko hält, möchte mit einem Teilangebot noch ein Aktienpaket von bis zu 17% erwerben. Sie bietet 16,24 Euro je Aktie an, das Angebot läuft am 25. Juli aus.
Bei der Alta Pay herrscht indessen Unklarheit über die genauen Anteilsverhältnisse. Nach einer verspäteten Beteiligungsmeldung Ende Mai wurde der Anteil inklusive aller Optionsverträge, die die Alta Pay mit anderen Aktionären der Addiko Bank hat, auf über 30% (insgesamt 36,46%) geschätzt. Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass die Alta Pay einen Teil bereits wieder weitergereicht habe, und zwar an die ebenfalls serbische Diplomat, und damit ihr Anteil wieder unter 30% fallen würde.
Bei einer Überschreitung der 30%-Marke des Aktienanteils kann rechtlich die Pflicht zur Angebotslegung ausgelöst werden. Der Abschluss der Optionsverträge allein führt allerdings nicht zwingend zu einer Angebotspflicht. Laut Übernahmekommission ist dafür vor allem entscheidend, wer genau über die Stimmrechte verfügt und diese ausübt. Bisher hat Alta Pay noch kein Übernahmeangebot für die Addiko Bank gelegt.
Die NLB-Gruppe ist in Slowenien, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, im Kosovo, in Montenegro und in Serbien tätig. Sie hat 2,9 Mio Kunden, fast 8.000 Mitarbeiter sowie 408 Filialen. Ende März belief sich die Bilanzsumme der Gruppe auf knapp über 26 Mrd Euro.
Mit der Übernahme der Addiko Bank würde die NLB auf den kroatischen Markt eintreten können. Kroatien ist das einzige Land in der Region, in dem die NLB noch nicht vertreten ist, was auf der slowenischen Seite einer politischen Blockade vonseiten Kroatiens zugeschrieben wird. Die Großbank versucht seit vielen Jahren, in diesem Markt aktiv zu werden, konnte dies jedoch aufgrund der Streitigkeiten zwischen Slowenien und Kroatien nach dem Zerfall Jugoslawiens und der Schulden der kroatischen Niederlassung ihrer Vorgängerin, der einstigen Ljubljanska Banka, bei kroatischen Sparern nicht tun.