Die Tschechische Nationalbank (CNB) kündigte an, ihre Interventionen zugunsten der heimischen Währung zu beenden: Die Tschechische Krone verzeichnete daraufhin den stärksten Kursrückgang seit einem Jahr. Auf seiner Sitzung beschloss der CNB-Vorstand außerdem, die Zinssätze bei 7% zu belassen. Das berichtet die Seite „intellinews.com“. Die CNB hat seit letztem Frühjahr, als die Krone nach der russischen Invasion in der Ukraine schwankte, aktiv interveniert und ihre umfangreichen Devisenreserven eingesetzt, um sie zu stärken. „Die Beendigung des Interventionsregimes ist ein rein formaler Schritt im Rahmen einer transparenten Geldpolitik, ich sehe die heutige Entscheidung nicht als Veränderung. Die starke Krone wird vom gesamten Vorstand der CNB als wichtig erachtet“, sagte CNB-Gouverneur Ales Michl auf einer Pressekonferenz und hielt an seinem Argument fest, dass die Krone „ein sehr wichtiges Instrument für eine niedrige Inflation“ sei. Nach der Ankündigung gab die Krone spürbar zum US-Dollar nach. Der Analyst des Marktberatungsunternehmens XTB, Stepan Hajek, erklärte gegenüber dem tschechischen Fernsehen, dass die Abschwächung der Krone die stärkste seit Sommer letzten Jahres war, als die Währung als Reaktion auf die Ernennung von Michl zum Gouverneur der CNB durch den damaligen Präsidenten, den Populisten Milos Zeman, absackte. Die CNB wurde damals für ihre Devisenmarktinterventionen kritisiert und machte zum Jahresende einen Rekordverlust von umgerechnet 17,2 Mrd Euro. Analysten schätzten, dass sich die CNB-Interventionen von Mai bis zum 10. November 2022 auf 28 Mrd Euro beliefen, was 17,4% der CNB-Währungsreserven entspricht. „Es scheint, dass der Vorstand den Markt vor der eigentlichen Zinssenkung testen und vielleicht auch eine gewisse geldpolitische Lockerung vor der eigentlichen Zinssenkung abarbeiten wollte“, schlussfolgerten die Analysten der ING-Bank und prognostizierten die erste Zinssenkung für November. Die CNB legte auch eine neue Prognose vor, nach der die Inflation im Jahr 2023 bei 11% liegen und 2024 dann rapide auf 2,1% sinken soll. Sie verschlechterte die BIP-Prognose auf ein leichtes Wachstum von 0,1% im Jahresvergleich. Erst im nächsten Jahr könne das Land die Stagnation mit einem Wachstum von 2% im Jahresvergleich hinter sich lassen. „Die Inlandsnachfrage wird sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres aufgrund des erneuten realen Wachstums der Haushaltseinkommen und der Investitionstätigkeit der Unternehmen erholen“, so die CNB.
OID+: Nationalbank beendet Währungs-Interventionen
Die Tschechische Nationalbank (CNB) kündigte an, ihre Interventionen zugunsten der heimischen Währung zu beenden: Die Tschechische Krone verzeichnete daraufhin den stärksten Kursrückgang seit einem Jahr. Auf seiner Sitzung beschloss der CNB-Vorstand außerdem, die Zinssätze bei 7% zu belassen. Das berichtet die Seite „intellinews.com“.
Die CNB hat seit letztem Frühjahr, als die Krone nach der russischen Invasion in der Ukraine schwankte, aktiv interveniert und ihre umfangreichen Devisenreserven eingesetzt, um sie zu stärken. „Die Beendigung des Interventionsregimes ist ein rein formaler Schritt im Rahmen einer transparenten Geldpolitik, ich sehe die heutige Entscheidung nicht als Veränderung. Die starke Krone wird vom gesamten Vorstand der CNB als wichtig erachtet“, sagte CNB-Gouverneur Ales Michl auf einer Pressekonferenz und hielt an seinem Argument fest, dass die Krone „ein sehr wichtiges Instrument für eine niedrige Inflation“ sei.
Nach der Ankündigung gab die Krone spürbar zum US-Dollar nach. Der Analyst des Marktberatungsunternehmens XTB, Stepan Hajek, erklärte gegenüber dem tschechischen Fernsehen, dass die Abschwächung der Krone die stärkste seit Sommer letzten Jahres war, als die Währung als Reaktion auf die Ernennung von Michl zum Gouverneur der CNB durch den damaligen Präsidenten, den Populisten Milos Zeman, absackte.
Die CNB wurde damals für ihre Devisenmarktinterventionen kritisiert und machte zum Jahresende einen Rekordverlust von umgerechnet 17,2 Mrd Euro. Analysten schätzten, dass sich die CNB-Interventionen von Mai bis zum 10. November 2022 auf 28 Mrd Euro beliefen, was 17,4% der CNB-Währungsreserven entspricht. „Es scheint, dass der Vorstand den Markt vor der eigentlichen Zinssenkung testen und vielleicht auch eine gewisse geldpolitische Lockerung vor der eigentlichen Zinssenkung abarbeiten wollte“, schlussfolgerten die Analysten der ING-Bank und prognostizierten die erste Zinssenkung für November.
Die CNB legte auch eine neue Prognose vor, nach der die Inflation im Jahr 2023 bei 11% liegen und 2024 dann rapide auf 2,1% sinken soll. Sie verschlechterte die BIP-Prognose auf ein leichtes Wachstum von 0,1% im Jahresvergleich. Erst im nächsten Jahr könne das Land die Stagnation mit einem Wachstum von 2% im Jahresvergleich hinter sich lassen. „Die Inlandsnachfrage wird sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres aufgrund des erneuten realen Wachstums der Haushaltseinkommen und der Investitionstätigkeit der Unternehmen erholen“, so die CNB.