MOSKAU (Dow Jones)–Der russische Rubel lässt sich offenbar auch mit der geballten Kraft der Notenbank nicht stabilisieren, obwohl die Währung nicht mehr frei konvertierbar ist. In einer Notsitzung wegen der Abwertung des Rubel erhöhte die Zentralbank die Leitzinsen jetzt drastisch auf 12,00% von zuvor nur 8,50%. Der Schritt gilt als bemerkenswert, liegt doch die offizielle Inflation bei nur 4,3%. Damit zählt der Realzins in Russland zu den höchsten unter allen Schwellenländern. In den meisten Wachstumsregionen ist der Realzins negativ. Der Rubel erholte sich vor der Sondersitzung der Zentralbank drastisch auf etwa 76,50 Rubel für einen Greenback, nur um anschließend wieder auf das alte Niveau von rund 100 Rubel pro Dollar zurückzufallen. Auch zum Euro fällt die russische Währung auf ihr altes Niveau zurück. Marktbeobachter sind wegen der Kurskapriolen argwöhnisch und vermuten Interventionen und technische Eingriffe der Notenbank. Die Commerzbank bezeichnet den Wechselkurs des Rubel schon seit einiger Zeit als rein „technisches Fixing“. Für Devisenanalyst Tatha Ghose von der Commerzbank offenbaren die Kapitalverkehrskontrollen zunehmend Schlupflöcher. Daher dürfte die Zinserhöhung der Zentralbank nutzlos verpuffen. Der Anreiz, Kapital aus Russland abzuziehen, dürfte gewaltig sein. Daran änderten auch marginal höhere Zinsen nichts.
OID+: Rubel fällt auch nach Zinserhöhung wieder zurück
MOSKAU (Dow Jones)–Der russische Rubel lässt sich offenbar auch mit der geballten Kraft der Notenbank nicht stabilisieren, obwohl die Währung nicht mehr frei konvertierbar ist. In einer Notsitzung wegen der Abwertung des Rubel erhöhte die Zentralbank die Leitzinsen jetzt drastisch auf 12,00% von zuvor nur 8,50%. Der Schritt gilt als bemerkenswert, liegt doch die offizielle Inflation bei nur 4,3%. Damit zählt der Realzins in Russland zu den höchsten unter allen Schwellenländern. In den meisten Wachstumsregionen ist der Realzins negativ.
Der Rubel erholte sich vor der Sondersitzung der Zentralbank drastisch auf etwa 76,50 Rubel für einen Greenback, nur um anschließend wieder auf das alte Niveau von rund 100 Rubel pro Dollar zurückzufallen. Auch zum Euro fällt die russische Währung auf ihr altes Niveau zurück. Marktbeobachter sind wegen der Kurskapriolen argwöhnisch und vermuten Interventionen und technische Eingriffe der Notenbank. Die Commerzbank bezeichnet den Wechselkurs des Rubel schon seit einiger Zeit als rein „technisches Fixing“.
Für Devisenanalyst Tatha Ghose von der Commerzbank offenbaren die Kapitalverkehrskontrollen zunehmend Schlupflöcher. Daher dürfte die Zinserhöhung der Zentralbank nutzlos verpuffen. Der Anreiz, Kapital aus Russland abzuziehen, dürfte gewaltig sein. Daran änderten auch marginal höhere Zinsen nichts.