JAKARTA (NfA)–Ende Juli kündigte der indonesische Handelsminister Zulkifli Hasan an, dass die Regierung daran arbeite, ein Verbot für importierte Waren im Wert von weniger als 100 US-Dollar pro Stück – die über Online-Marktplätze oder soziale Medien gekauft werden – einzuführen, so „South China Morning Post“. Damit sollen die kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) des Landes geschützt werden. Billige Fälschungen und Wegwerfmode haben den indonesischen Markt in den letzten Jahren überschwemmt, nicht zuletzt dank des kometenhaften Aufstiegs von E-Commerce-Websites wie Shopee und Lazada aus Singapur und Tokopedia aus Jakarta. Das Problem ist inzwischen so groß, dass selbst indonesische Wiederverkäufer – die vom Verkauf billiger, im Ausland gekaufter Waren profitieren – befürchten, selbst unterboten zu werden, so Dr. Astrid Meilasari-Sugiana von der Bakrie-Universität in Jakarta, die sich mit KKMUs beschäftigt.
TikTok stellt „Project S2“ zurück
TikTok, das Milliarden ausgibt, um sich ein eigenes Stück vom südostasiatischen E-Commerce-Kuchen abzuschneiden, sah sich in den letzten Monaten gezwungen, einer besorgten indonesischen Regierung zu versichern, dass es seine „Project S“-Initiative nicht in dem Land einführen würde. Die chinesische Kurzvideo-App hat mit ihrem Schwenk zum E-Commerce in Südostasien bereits Erfolg gehabt, indem sie ihren Nutzern erlaubt hat, Waren über die Plattform zu verkaufen, und will nun auch Eigenmarkenprodukte über „Project S“ anbieten, ähnlich wie die „Made by JD“-Linie von JD.com oder Amazon Basics. Der Schritt zur Eindämmung von Billigimporten wurde von vielen KKMU begrüßt, hat aber auch Bedenken hinsichtlich der Durchsetzung aufgeworfen. Einige Beobachter betrachten den Vorstoß als populistischen Trick abtaten, um vor den im Februar anstehenden Parlamentswahlen Stimmen zu gewinnen. Saxena von Torajamelo stellte die Wirksamkeit der Politik in Frage: „Wenn man eine Route [für Billigimporte] schließt, werden sie immer noch auf anderem Wege kommen“. „Es wird auch [größere] Käufer geben, die das Geld haben, die Strafe zu zahlen und damit davonzukommen“, sagte sie. Indonesien ist nicht allein, wenn es um die Herausforderungen geht, die der grenzüberschreitende Wettbewerb mit sich bringt. Auch Thailand und Vietnam gehören zu jenen, die in den letzten Jahren ebenfalls von einer Flut billiger und gefälschter Schuhe, Kleidung und anderer Waren – insbesondere aus China – betroffen waren. Gemessen am Umsatzwert ist Indonesien heute der größte E-Commerce-Markt Südostasiens, so das Risikokapitalunternehmen Momentum Works in seinem Juni-Bericht. In dem Bemühen, die Flut von Billigimporten einzudämmen, nachdem die Zahl der eingehenden Pakete um mehr als 800% gestiegen war, senkte Jakarta ab Januar 2020 den De-minimis-Satz. Diese Schwelle, ab der Einfuhrzölle und Steuern erhoben werden, wurde so statt von zuvor ab 75 schon 3 US-Dollar pro Sendung fällig. Damit wurde zwar den ausländischen Wiederverkäufern, die über offizielle Plattformen wie Lazada und Shopee operieren, ein Riegel vorgeschoben. Der Handel verlagerte sich aber einfach in die Schattenwirtschaft und in die sozialen Medien mit Verkäufen über Apps wie Facebook, WhatsApp und TikTok.
AsienInsider: Kommt ein E-Commerce-Importverbot?
JAKARTA (NfA)–Ende Juli kündigte der indonesische Handelsminister Zulkifli Hasan an, dass die Regierung daran arbeite, ein Verbot für importierte Waren im Wert von weniger als 100 US-Dollar pro Stück – die über Online-Marktplätze oder soziale Medien gekauft werden – einzuführen, so „South China Morning Post“. Damit sollen die kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) des Landes geschützt werden.
Billige Fälschungen und Wegwerfmode haben den indonesischen Markt in den letzten Jahren überschwemmt, nicht zuletzt dank des kometenhaften Aufstiegs von E-Commerce-Websites wie Shopee und Lazada aus Singapur und Tokopedia aus Jakarta. Das Problem ist inzwischen so groß, dass selbst indonesische Wiederverkäufer – die vom Verkauf billiger, im Ausland gekaufter Waren profitieren – befürchten, selbst unterboten zu werden, so Dr. Astrid Meilasari-Sugiana von der Bakrie-Universität in Jakarta, die sich mit KKMUs beschäftigt.
TikTok stellt „Project S2“ zurück
TikTok, das Milliarden ausgibt, um sich ein eigenes Stück vom südostasiatischen E-Commerce-Kuchen abzuschneiden, sah sich in den letzten Monaten gezwungen, einer besorgten indonesischen Regierung zu versichern, dass es seine „Project S“-Initiative nicht in dem Land einführen würde. Die chinesische Kurzvideo-App hat mit ihrem Schwenk zum E-Commerce in Südostasien bereits Erfolg gehabt, indem sie ihren Nutzern erlaubt hat, Waren über die Plattform zu verkaufen, und will nun auch Eigenmarkenprodukte über „Project S“ anbieten, ähnlich wie die „Made by JD“-Linie von JD.com oder Amazon Basics.
Der Schritt zur Eindämmung von Billigimporten wurde von vielen KKMU begrüßt, hat aber auch Bedenken hinsichtlich der Durchsetzung aufgeworfen. Einige Beobachter betrachten den Vorstoß als populistischen Trick abtaten, um vor den im Februar anstehenden Parlamentswahlen Stimmen zu gewinnen. Saxena von Torajamelo stellte die Wirksamkeit der Politik in Frage: „Wenn man eine Route [für Billigimporte] schließt, werden sie immer noch auf anderem Wege kommen“. „Es wird auch [größere] Käufer geben, die das Geld haben, die Strafe zu zahlen und damit davonzukommen“, sagte sie.
Indonesien ist nicht allein, wenn es um die Herausforderungen geht, die der grenzüberschreitende Wettbewerb mit sich bringt. Auch Thailand und Vietnam gehören zu jenen, die in den letzten Jahren ebenfalls von einer Flut billiger und gefälschter Schuhe, Kleidung und anderer Waren – insbesondere aus China – betroffen waren.
Gemessen am Umsatzwert ist Indonesien heute der größte E-Commerce-Markt Südostasiens, so das Risikokapitalunternehmen Momentum Works in seinem Juni-Bericht.
In dem Bemühen, die Flut von Billigimporten einzudämmen, nachdem die Zahl der eingehenden Pakete um mehr als 800% gestiegen war, senkte Jakarta ab Januar 2020 den De-minimis-Satz. Diese Schwelle, ab der Einfuhrzölle und Steuern erhoben werden, wurde so statt von zuvor ab 75 schon 3 US-Dollar pro Sendung fällig.
Damit wurde zwar den ausländischen Wiederverkäufern, die über offizielle Plattformen wie Lazada und Shopee operieren, ein Riegel vorgeschoben. Der Handel verlagerte sich aber einfach in die Schattenwirtschaft und in die sozialen Medien mit Verkäufen über Apps wie Facebook, WhatsApp und TikTok.