NEW DELHI (NfA/MBI)–Zum ersten Mal seit acht Jahren wird die indische Reisproduktion in diesem Jahr voraussichtlich sinken. Damit steigt die Aussicht, dass die Regierung von Premierminister Narendra Modi die Exportbeschränkungen für Reis ausweiten wird, um die Lebensmittelpreise vor den Wahlen im Zaum zu halten. Die Produktion in Indien, dem größten Reisexporteur der Welt, steht unter ungewöhnlich starker Beobachtung, nachdem New Delhi im Juli die Ausfuhr von weißem Nicht-Basmati-Reis verboten hatte, was die Weltmarktpreise für Reis in die Höhe schnellen ließ. Die Druckwelle war auch auf den Weizen- und Maismärkten spürbar, sodass die Getreidepreise ebenfalls zulegten. Nach einem ungleichmäßigen Monsun ist die Reisernte jedoch schwer vorherzusagen. Verschiedenen Prognosen zufolge könnte die Erzeugung um bis zu 8% geringer ausfallen als im vergangenen Jahr, obwohl die Reisanbauflächen ausgedehnt wurden. Die schwächere Produktion und die anhaltend hohen Inlandspreise für Reis im Vorfeld der Wahlen in fünf Bundesstaaten in diesem Monat und der Parlamentswahlen 2024 sorgen Landwirte und Händler, dass die Ausfuhrbeschränkungen für das Getreide verlängert werden könnten.
Versorgungssicherheit in Gefahr Der Ernteausfall ist ein Problem für Regierungen und Verbraucher in ganz Asien und Afrika. Sie haben Schwierigkeiten, die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel zu sichern, seit die Preise auf dem Weltmarkt auf ein 15-Jahreshoch gestiegen sind. Die extremen Preissteigerungen waren möglich, da Indien seine Reisausfuhren beschränkt hatte, die für 40% des weltweiten Reishandels stehen. Anhaltende Exportbeschränkungen könnten nun die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben, da die Lagerbestände in anderen wichtigen Exportländern wie Thailand, Vietnam, Pakistan und Myanmar niedrig sind. „Angesichts der bevorstehenden Wahlen macht die Überempfindlichkeit der Regierung gegenüber den Lebensmittelpreisen selbst einen leichten Produktionsrückgang ausreichend, um die Aufrechterhaltung der Exportbeschränkungen zu rechtfertigen“, sagte ein in New Delhi ansässiger Händler eines globalen Handelshauses, der nicht genannt werden wollte. Ein hochrangiger Regierungsbeamter, der ebenfalls anonym bleiben wollte, erklärte im Gespräch mit „Reuters“, Indien beabsichtige nicht, die Beschränkungen für bestimmte Reissorten in naher Zukunft aufzuheben. Zwei führende globale Handelshäuser erklärten, dass sie für das laufende Erntejahr einen Rückgang der indischen Reisproduktion um 7 bis 8% gegenüber dem Vorjahr erwarten. B.V.Krishna Rao, Präsident der Rice Exporters Association, sagte, er rechne mit einem geringeren Produktionsrückgang von etwa 2 bis 3%, da starke Regenfälle in einigen Gebieten den spät gepflanzten Kulturen zugutekämen. Das US-Landwirtschaftsministerium sieht einen Rückgang der indischen Reisproduktion um 3%, also um rund 4 Mio, auf insgesamt 132 Mio t für das im Juni 2024 endende Wirtschaftsjahr. 2023 produzierte Indien eine Rekordernte von 135,76 Mio t Reis.
AsienInsider: Längeres Exportembargo wahrscheinlich
NEW DELHI (NfA/MBI)–Zum ersten Mal seit acht Jahren wird die indische Reisproduktion in diesem Jahr voraussichtlich sinken. Damit steigt die Aussicht, dass die Regierung von Premierminister Narendra Modi die Exportbeschränkungen für Reis ausweiten wird, um die Lebensmittelpreise vor den Wahlen im Zaum zu halten.
Die Produktion in Indien, dem größten Reisexporteur der Welt, steht unter ungewöhnlich starker Beobachtung, nachdem New Delhi im Juli die Ausfuhr von weißem Nicht-Basmati-Reis verboten hatte, was die Weltmarktpreise für Reis in die Höhe schnellen ließ. Die Druckwelle war auch auf den Weizen- und Maismärkten spürbar, sodass die Getreidepreise ebenfalls zulegten.
Nach einem ungleichmäßigen Monsun ist die Reisernte jedoch schwer vorherzusagen. Verschiedenen Prognosen zufolge könnte die Erzeugung um bis zu 8% geringer ausfallen als im vergangenen Jahr, obwohl die Reisanbauflächen ausgedehnt wurden. Die schwächere Produktion und die anhaltend hohen Inlandspreise für Reis im Vorfeld der Wahlen in fünf Bundesstaaten in diesem Monat und der Parlamentswahlen 2024 sorgen Landwirte und Händler, dass die Ausfuhrbeschränkungen für das Getreide verlängert werden könnten.
Versorgungssicherheit in Gefahr
Der Ernteausfall ist ein Problem für Regierungen und Verbraucher in ganz Asien und Afrika. Sie haben Schwierigkeiten, die Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel zu sichern, seit die Preise auf dem Weltmarkt auf ein 15-Jahreshoch gestiegen sind. Die extremen Preissteigerungen waren möglich, da Indien seine Reisausfuhren beschränkt hatte, die für 40% des weltweiten Reishandels stehen. Anhaltende Exportbeschränkungen könnten nun die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben, da die Lagerbestände in anderen wichtigen Exportländern wie Thailand, Vietnam, Pakistan und Myanmar niedrig sind.
„Angesichts der bevorstehenden Wahlen macht die Überempfindlichkeit der Regierung gegenüber den Lebensmittelpreisen selbst einen leichten Produktionsrückgang ausreichend, um die Aufrechterhaltung der Exportbeschränkungen zu rechtfertigen“, sagte ein in New Delhi ansässiger Händler eines globalen Handelshauses, der nicht genannt werden wollte. Ein hochrangiger Regierungsbeamter, der ebenfalls anonym bleiben wollte, erklärte im Gespräch mit „Reuters“, Indien beabsichtige nicht, die Beschränkungen für bestimmte Reissorten in naher Zukunft aufzuheben. Zwei führende globale Handelshäuser erklärten, dass sie für das laufende Erntejahr einen Rückgang der indischen Reisproduktion um 7 bis 8% gegenüber dem Vorjahr erwarten.
B.V.Krishna Rao, Präsident der Rice Exporters Association, sagte, er rechne mit einem geringeren Produktionsrückgang von etwa 2 bis 3%, da starke Regenfälle in einigen Gebieten den spät gepflanzten Kulturen zugutekämen. Das US-Landwirtschaftsministerium sieht einen Rückgang der indischen Reisproduktion um 3%, also um rund 4 Mio, auf insgesamt 132 Mio t für das im Juni 2024 endende Wirtschaftsjahr. 2023 produzierte Indien eine Rekordernte von 135,76 Mio t Reis.