Russland hat die Beteiligung von Wintershall Dea und OMV an einem Energieprojekt in Westsibirien beschlagnahmt. Die Anteile der deutschen Wintershall Dea und der österreichischen OMV an einem Joint Venture, das das Juschno-Russkoje-Feld in Westsibirien betreibt, wurden per Dekret auf ein neues Unternehmen übertragen. Das schreibt „Dow Jones“. Es handelt sich um die jüngste Beschlagnahmung von Vermögenswerten, an denen ausländische Konzerne noch beteiligt sind, durch den Kreml. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte diese Woche ein Dekret unterzeichnet, mit dem der Staat den 35-prozentigen Anteil der Wintershall Dea und den 24,99-prozentigen Anteil der OMV an Severneftegazprom übernimmt, einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen staatlich kontrollierten Gasriesen Gazprom. In dem Dekret heißt es, der Schritt sei eine Reaktion auf „Bedrohungen der nationalen Interessen und der wirtschaftlichen Sicherheit der Russischen Föderation“ – eine Formulierung, die in Präsidentendekreten nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und den Vergeltungssanktionen des Westens häufig zu finden ist. „Das Präsidialdekret ist eine weitere Bestätigung dafür, dass Russland kein verlässlicher Geschäftspartner mehr ist und unberechenbar – in jeder Hinsicht“, sagte eine Sprecherin der Wintershall Dea als Reaktion auf den Schritt. Sie fügte hinzu, dass Wintershall Dea die Situation analysiere, nannte aber keine Details. Der deutsche Chemieriese BASF ist mit 72,7% an Wintershall Dea beteiligt. OMV teilte ebenfalls mit, dass der Konzern das Dekret prüfe und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten werde, um seine Rechte zu wahren. Da die Beteiligung am Juschno Russkoje bereits 2022 nahezu vollständig wertberichtigt worden sei, seien faktisch keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Ergebnisse zu erwarten. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt hingegen gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur „RIA Novosti“, dass es sich bei dem Dekret um die Konfiszierung westlicher Vermögenswerte handele.
OID+: Moskau beschlagnahmt Anteile von Wintershall und OMV
Russland hat die Beteiligung von Wintershall Dea und OMV an einem Energieprojekt in Westsibirien beschlagnahmt. Die Anteile der deutschen Wintershall Dea und der österreichischen OMV an einem Joint Venture, das das Juschno-Russkoje-Feld in Westsibirien betreibt, wurden per Dekret auf ein neues Unternehmen übertragen. Das schreibt „Dow Jones“.
Es handelt sich um die jüngste Beschlagnahmung von Vermögenswerten, an denen ausländische Konzerne noch beteiligt sind, durch den Kreml. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte diese Woche ein Dekret unterzeichnet, mit dem der Staat den 35-prozentigen Anteil der Wintershall Dea und den 24,99-prozentigen Anteil der OMV an Severneftegazprom übernimmt, einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen staatlich kontrollierten Gasriesen Gazprom.
In dem Dekret heißt es, der Schritt sei eine Reaktion auf „Bedrohungen der nationalen Interessen und der wirtschaftlichen Sicherheit der Russischen Föderation“ – eine Formulierung, die in Präsidentendekreten nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und den Vergeltungssanktionen des Westens häufig zu finden ist.
„Das Präsidialdekret ist eine weitere Bestätigung dafür, dass Russland kein verlässlicher Geschäftspartner mehr ist und unberechenbar – in jeder Hinsicht“, sagte eine Sprecherin der Wintershall Dea als Reaktion auf den Schritt. Sie fügte hinzu, dass Wintershall Dea die Situation analysiere, nannte aber keine Details. Der deutsche Chemieriese BASF ist mit 72,7% an Wintershall Dea beteiligt.
OMV teilte ebenfalls mit, dass der Konzern das Dekret prüfe und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten werde, um seine Rechte zu wahren. Da die Beteiligung am Juschno Russkoje bereits 2022 nahezu vollständig wertberichtigt worden sei, seien faktisch keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Ergebnisse zu erwarten.
Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt hingegen gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur „RIA Novosti“, dass es sich bei dem Dekret um die Konfiszierung westlicher Vermögenswerte handele.