Zum ersten Mal in der Geschichte durchlebt die Ukraine eine Heizperiode, in der sie nur ihr eigenes, im Lande produziertes Gas verwendet. Derzeit gibt es genug davon für den Winter und den Frühling. Darüber berichtet die polnische Zeitung „Rzeczpospolita“. „Wir sind von der Gasnadel weggekommen“, verkündete Premierminister Denis Shmygal. Naftogaz Ukrainy und das Staatsunternehmen Ukrgaswyduwannia hätten die Produktion um 11% gesteigert, neue Bohrungen seien erschlossen worden und rund 10 Mrd cbm Gas hätten sich in den unterirdischen Speichern des Landes angesammelt“, gab der Regierungschef an. Er versicherte, dass die Gastarife bis zum Ende der Heizsaison nicht erhöht werden würden. Der Premierminister betonte auch, dass die Ukraine mit einem nachhaltigen Stromsystem durch den Winter gehe. Sie sei bereits Teil des europäischen Stromnetzes ENTSO-E und habe ihre Stromimportkapazität auf 1,7 GW erhöht. Die Agentur „Unian“ erinnerte daran, dass Oleksy Chernyshov, Präsident von Naftogaz, bereits im November letzten Jahres erklärte, die Ukraine wolle den Winter nur mit eigenem Gas überstehen. Um Gasimporte zu vermeiden, müsse Naftogaz die Produktion um 8% und die privaten Unternehmen um 16% steigern, so Tschernyschow damals. Die derzeitige Erhöhung der Fördermenge schützt das Land während der Heizperiode. Im Jahr 2022 förderte die Ukraine, die sich gegen die russische Aggression wehrt, 17,5 Mrd cbm Gas (Daten aus dem Energiebericht von BP). Mit der angekündigten Erhöhung wird die Produktion 2023 auf 19,5 bis 20 Mrd cbm steigen. Geichzeitig liegt die Gasnachfrage in der Ukraine seit 2022 bei 19,3 bis 20 Mrd cbm. Die Ukraine war in den Jahren 2005 und 2006 der größte Gasimporteur der russischen Gazprom. Sie kaufte etwa 51 bis 56 Mrd cbm Rohmaterial pro Jahr. Das Ausmaß der Rohstoffverschwendung in der Ukraine war zu dieser Zeit enorm. Gas kostete sehr wenig, die Häuser waren nicht wärmeisoliert, und die Menschen und Unternehmen hatten keine Bremse für den Gasverbrauch. Die Ukraine selbst verfügt über riesige Gasvorkommen (Schiefergas – das meiste in Europa) und hätte schon längst ein Exporteur dieser Ressource werden können. Die weit verbreitete Korruption stand dem jedoch im Wege, was der einzige Grund für den Rückzug von Investitionen durch Giganten wie die US-amerikanischen Unternehmen Chevron und Shell gewesen sein dürfte. Auch die Russen haben ihren Teil dazu beigetragen. Die größten Gasvorkommen befinden sich im Osten der Ukraine, und viele Experten glauben, dass sie einer der Hauptgründe dafür waren, dass der Kreml 2014 die so genannten Separatisten entfesselt hat. Der Kampf um die Gasvorkommen in der Ostukraine brachte Russland keine zufriedenstellenden Ergebnisse, weshalb das Kreml-Regime ihn in einen regelrechten Krieg verwandelte. Paradoxerweise zwangen die russischen Maßnahmen die Ukrainer zu radikalen Gaseinsparungen, realistischeren Tarifen (eine Forderung des IWF), massiver Wärmedämmung von Gebäuden und mehr. Außerdem stellte sich heraus, dass die ukrainischen Unternehmen mehr Gas fördern konnten, auch ohne Zugang zu den Vorkommen im Osten.
OID+: Erstmals im Winter nur eigenes Gas verwendet
Zum ersten Mal in der Geschichte durchlebt die Ukraine eine Heizperiode, in der sie nur ihr eigenes, im Lande produziertes Gas verwendet. Derzeit gibt es genug davon für den Winter und den Frühling. Darüber berichtet die polnische Zeitung „Rzeczpospolita“. „Wir sind von der Gasnadel weggekommen“, verkündete Premierminister Denis Shmygal.
Naftogaz Ukrainy und das Staatsunternehmen Ukrgaswyduwannia hätten die Produktion um 11% gesteigert, neue Bohrungen seien erschlossen worden und rund 10 Mrd cbm Gas hätten sich in den unterirdischen Speichern des Landes angesammelt“, gab der Regierungschef an. Er versicherte, dass die Gastarife bis zum Ende der Heizsaison nicht erhöht werden würden. Der Premierminister betonte auch, dass die Ukraine mit einem nachhaltigen Stromsystem durch den Winter gehe. Sie sei bereits Teil des europäischen Stromnetzes ENTSO-E und habe ihre Stromimportkapazität auf 1,7 GW erhöht.
Die Agentur „Unian“ erinnerte daran, dass Oleksy Chernyshov, Präsident von Naftogaz, bereits im November letzten Jahres erklärte, die Ukraine wolle den Winter nur mit eigenem Gas überstehen. Um Gasimporte zu vermeiden, müsse Naftogaz die Produktion um 8% und die privaten Unternehmen um 16% steigern, so Tschernyschow damals.
Die derzeitige Erhöhung der Fördermenge schützt das Land während der Heizperiode. Im Jahr 2022 förderte die Ukraine, die sich gegen die russische Aggression wehrt, 17,5 Mrd cbm Gas (Daten aus dem Energiebericht von BP). Mit der angekündigten Erhöhung wird die Produktion 2023 auf 19,5 bis 20 Mrd cbm steigen. Geichzeitig liegt die Gasnachfrage in der Ukraine seit 2022 bei 19,3 bis 20 Mrd cbm.
Die Ukraine war in den Jahren 2005 und 2006 der größte Gasimporteur der russischen Gazprom. Sie kaufte etwa 51 bis 56 Mrd cbm Rohmaterial pro Jahr. Das Ausmaß der Rohstoffverschwendung in der Ukraine war zu dieser Zeit enorm. Gas kostete sehr wenig, die Häuser waren nicht wärmeisoliert, und die Menschen und Unternehmen hatten keine Bremse für den Gasverbrauch.
Die Ukraine selbst verfügt über riesige Gasvorkommen (Schiefergas – das meiste in Europa) und hätte schon längst ein Exporteur dieser Ressource werden können. Die weit verbreitete Korruption stand dem jedoch im Wege, was der einzige Grund für den Rückzug von Investitionen durch Giganten wie die US-amerikanischen Unternehmen Chevron und Shell gewesen sein dürfte. Auch die Russen haben ihren Teil dazu beigetragen. Die größten Gasvorkommen befinden sich im Osten der Ukraine, und viele Experten glauben, dass sie einer der Hauptgründe dafür waren, dass der Kreml 2014 die so genannten Separatisten entfesselt hat. Der Kampf um die Gasvorkommen in der Ostukraine brachte Russland keine zufriedenstellenden Ergebnisse, weshalb das Kreml-Regime ihn in einen regelrechten Krieg verwandelte.
Paradoxerweise zwangen die russischen Maßnahmen die Ukrainer zu radikalen Gaseinsparungen, realistischeren Tarifen (eine Forderung des IWF), massiver Wärmedämmung von Gebäuden und mehr. Außerdem stellte sich heraus, dass die ukrainischen Unternehmen mehr Gas fördern konnten, auch ohne Zugang zu den Vorkommen im Osten.