Tschechiens Regierung unter Premier Petr Fiala hat auf einer Sitzung beschlossen, geplante Regierungskonsultationen mit dem slowakischen Kabinett des Russland-freundlichen Premiers Robert Fico abzusagen. Damit reagiere man auf die versöhnliche Rhetorik der slowakischen Regierung gegenüber Russland. Darüber berichtet die „APA“. „Wir halten einige ihrer Aktivitäten für problematisch“, begründete Fiala den Schritt. Die Abhaltung der üblichen Treffen sei derzeit „nicht angemessen“. Die tschechische habe die slowakische Seite bereits über den Schritt informiert. „Wir sind uns der engen Bindungen zwischen der tschechischen und der slowakischen Gesellschaft bewusst. Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen und sind an der Entwicklung von Beziehungen und Projekten interessiert“, sagte Fiala weiters. „Allerdings lässt nichts darüber hinwegtäuschen, dass es bei einigen außenpolitischen Themen erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt. Es gibt Aktivitäten, die wir für problematisch halten“, erklärte Fiala. Als einen der Gründe für das Vorgehen sieht die tschechische Regierung beispielsweise, dass der slowakische Außenminister Juraj Blanár kürzlich mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya zusammentraf. Prag nimmt im Ukraine-Krieg, wie die meisten EU-Länder, eine klare Position gegen Russland ein. Fico, der erst seit ein paar Monaten im Amt ist, hat sein Land auf einen Russland-freundlichen Kurs geführt, wie ihn auch Ungarn pflegt. Fico reagierte empört über die Ankündigung aus Prag. Die tschechische Regierung habe beschlossen, die slowakisch-tschechischen Beziehungen nur deshalb zu gefährden, weil sie daran interessiert sei, den Krieg in der Ukraine zu unterstützen, während die slowakische Regierung offen über Frieden spreche, konterte Fico postwendend in einer Erklärung. Nach Angaben des slowakischen Ministerpräsidenten wird der Schritt der tschechischen Regierung keinen Einfluss auf die „souveräne Außenpolitik“ Bratislavas haben.
OID+: Prag stoppt Regierungstreffen mit „pro-russischer“ Slowakei
Tschechiens Regierung unter Premier Petr Fiala hat auf einer Sitzung beschlossen, geplante Regierungskonsultationen mit dem slowakischen Kabinett des Russland-freundlichen Premiers Robert Fico abzusagen. Damit reagiere man auf die versöhnliche Rhetorik der slowakischen Regierung gegenüber Russland. Darüber berichtet die „APA“.
„Wir halten einige ihrer Aktivitäten für problematisch“, begründete Fiala den Schritt. Die Abhaltung der üblichen Treffen sei derzeit „nicht angemessen“. Die tschechische habe die slowakische Seite bereits über den Schritt informiert.
„Wir sind uns der engen Bindungen zwischen der tschechischen und der slowakischen Gesellschaft bewusst. Wir werden unsere Zusammenarbeit fortsetzen und sind an der Entwicklung von Beziehungen und Projekten interessiert“, sagte Fiala weiters. „Allerdings lässt nichts darüber hinwegtäuschen, dass es bei einigen außenpolitischen Themen erhebliche Meinungsverschiedenheiten gibt. Es gibt Aktivitäten, die wir für problematisch halten“, erklärte Fiala.
Als einen der Gründe für das Vorgehen sieht die tschechische Regierung beispielsweise, dass der slowakische Außenminister Juraj Blanár kürzlich mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im türkischen Antalya zusammentraf. Prag nimmt im Ukraine-Krieg, wie die meisten EU-Länder, eine klare Position gegen Russland ein. Fico, der erst seit ein paar Monaten im Amt ist, hat sein Land auf einen Russland-freundlichen Kurs geführt, wie ihn auch Ungarn pflegt.
Fico reagierte empört über die Ankündigung aus Prag. Die tschechische Regierung habe beschlossen, die slowakisch-tschechischen Beziehungen nur deshalb zu gefährden, weil sie daran interessiert sei, den Krieg in der Ukraine zu unterstützen, während die slowakische Regierung offen über Frieden spreche, konterte Fico postwendend in einer Erklärung. Nach Angaben des slowakischen Ministerpräsidenten wird der Schritt der tschechischen Regierung keinen Einfluss auf die „souveräne Außenpolitik“ Bratislavas haben.