Europäische Unternehmen haben seit dem Einmarsch in die Ukraine Ausrüstungsgüter im Wert von über 630 Mio US-Dollar an das russische Projekt Arctic LNG 2 geliefert, obwohl es unter westlichen Sanktionen steht. Das berichten der russische Dienst der „Moscow Times“ und die Nichtregierungs-Organisation Arctida in einer gemeinsamen Untersuchung. Arctic LNG 2, zu dessen Hauptakteuren der enge Freund von Präsident Wladimir Putin, der Milliardär Gennadi Timtschenko, gehört, erhielt zwischen Mai 2022 und Ende Januar 2024 europäische Ausrüstungen im Wert von insgesamt 580 Mio Euro, so die Untersuchung. Die EU verbot im Mai 2022 die Lieferung von Ausrüstungen an Russland für die Produktion von Flüssigerdgas (LNG), während die Vereinigten Staaten Ende 2023 Sanktionen gegen Arctic LNG 2 verhängten. Doch allein im Januar 2024 wurden Ersatzteile und Ausrüstungen für Arctic LNG 2 im Wert von 24 Mio Euro aus EU-Ländern nach Russland eingeführt, wie aus russischen Zolldaten hervorgeht, die dem russischen Dienst der „Moscow Times“ vorliegen. Im Jahr 2023 wurde Ausrüstung im Wert von über 220 Mio Euro eingeführt. Die größten Lieferanten waren Unternehmen aus Italien (112 Mio Euro), Frankreich (31,6 Mio Euro), Deutschland (25 Mio Euro), den Niederlanden (12,8 Mio Euro) und Spanien (8 Mio Euro). Der wichtigste Ausrüstungslieferant für Arctic LNG 2 im Jahr 2023 war das italienische Unternehmen Nuovo Pignone, das Ausrüstungen für die Energiewirtschaft herstellt. Es lieferte in diesem Jahr Produkte im Wert von 41 Mio Euro nach Russland. Spitzenreiter unter den französischen Lieferanten war Optaperiph, das Wärmedämmungsprodukte, Ventile und andere Ausrüstungen im Wert von 6 Mio Euro lieferte. Das deutsche Unternehmen Siemens lieferte für Arctic LNG 2 im Jahr 2023 Waren im Wert von über 4,8 Mio Euro. Nach dem Einmarsch in der Ukraine stellte Siemens im März 2022 seine Ausrüstungslieferungen an die Russische Eisenbahn ein. Im Mai 2022 gab das Unternehmen bekannt, dass es seine Aktivitäten in Russland beende, und im Februar 2024 begann die Liquidation seiner russischen Tochtergesellschaft. Die Lieferungen für Arctic LNG 2 wurden jedoch während des Krieges fortgesetzt, wobei das Unternehmen Ventile, Unterlegscheiben, Muttern, Heizkörper und Eisenmetallprodukte lieferte. Arctic LNG 2 erhielt die letzte Siemens-Ausrüstung am 28. September 2023.
OID+: Siemens liefert trotz Sanktionen für Arctic LNG 2-Projekt
Europäische Unternehmen haben seit dem Einmarsch in die Ukraine Ausrüstungsgüter im Wert von über 630 Mio US-Dollar an das russische Projekt Arctic LNG 2 geliefert, obwohl es unter westlichen Sanktionen steht. Das berichten der russische Dienst der „Moscow Times“ und die Nichtregierungs-Organisation Arctida in einer gemeinsamen Untersuchung.
Arctic LNG 2, zu dessen Hauptakteuren der enge Freund von Präsident Wladimir Putin, der Milliardär Gennadi Timtschenko, gehört, erhielt zwischen Mai 2022 und Ende Januar 2024 europäische Ausrüstungen im Wert von insgesamt 580 Mio Euro, so die Untersuchung. Die EU verbot im Mai 2022 die Lieferung von Ausrüstungen an Russland für die Produktion von Flüssigerdgas (LNG), während die Vereinigten Staaten Ende 2023 Sanktionen gegen Arctic LNG 2 verhängten.
Doch allein im Januar 2024 wurden Ersatzteile und Ausrüstungen für Arctic LNG 2 im Wert von 24 Mio Euro aus EU-Ländern nach Russland eingeführt, wie aus russischen Zolldaten hervorgeht, die dem russischen Dienst der „Moscow Times“ vorliegen. Im Jahr 2023 wurde Ausrüstung im Wert von über 220 Mio Euro eingeführt. Die größten Lieferanten waren Unternehmen aus Italien (112 Mio Euro), Frankreich (31,6 Mio Euro), Deutschland (25 Mio Euro), den Niederlanden (12,8 Mio Euro) und Spanien (8 Mio Euro).
Der wichtigste Ausrüstungslieferant für Arctic LNG 2 im Jahr 2023 war das italienische Unternehmen Nuovo Pignone, das Ausrüstungen für die Energiewirtschaft herstellt. Es lieferte in diesem Jahr Produkte im Wert von 41 Mio Euro nach Russland. Spitzenreiter unter den französischen Lieferanten war Optaperiph, das Wärmedämmungsprodukte, Ventile und andere Ausrüstungen im Wert von 6 Mio Euro lieferte.
Das deutsche Unternehmen Siemens lieferte für Arctic LNG 2 im Jahr 2023 Waren im Wert von über 4,8 Mio Euro. Nach dem Einmarsch in der Ukraine stellte Siemens im März 2022 seine Ausrüstungslieferungen an die Russische Eisenbahn ein. Im Mai 2022 gab das Unternehmen bekannt, dass es seine Aktivitäten in Russland beende, und im Februar 2024 begann die Liquidation seiner russischen Tochtergesellschaft. Die Lieferungen für Arctic LNG 2 wurden jedoch während des Krieges fortgesetzt, wobei das Unternehmen Ventile, Unterlegscheiben, Muttern, Heizkörper und Eisenmetallprodukte lieferte. Arctic LNG 2 erhielt die letzte Siemens-Ausrüstung am 28. September 2023.