Die Beurteilung der polnischen Wirtschaft durch ausländische Investoren verbessert sich. Wurde sie 2023 noch von einem Drittel als schlecht bezeichnet, so ist der Anteil der negativen Meinungen in diesem Jahr auf weniger als 13 % gesunken. Das ergibt sich laut „Rzeczpospolita“ aus dem jüngsten Bericht der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polska). Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit den in der Internationalen Gruppe der Handelskammern zusammengeschlossenen Kammern erstellt wurde, liegt der „Rzeczpospolita“ vor. Die größte Unzufriedenheit unter den Unternehmern erwecken nach wie vor die mangelnde Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, die steigenden Arbeitskosten sowie das Steuersystem und die Tätigkeit der Steuerverwaltung, Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt wurde Polen in die weltweite Rangliste der 25 Länder aufgenommen, die in den nächsten drei Jahren am attraktivsten für ausländische Direktinvestitionen sein werden. Obwohl Polen die größte Volkswirtschaft Mittel- und Osteuropas hat, wurde es als drittattraktivstes Land in der Region eingestuft, hinter Estland und Litauen. Es wurden 25 Kriterien in fünf Bereichen berücksichtigt: Wirtschaftspolitik und Verwaltung (Platz 3), Steuern und Subventionen (Platz 6), Unternehmensumfeld (Platz 5), Arbeitsmarkt (Platz 4) und Infrastruktur (Platz 4). Die wichtigsten Trümpfe Polens sind die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die Kommunikation in Bezug auf die Qualität der Netze und Dienstleistungen, Transport und Logistik, die Digitalisierung der Verwaltung und die Qualifikation der Arbeitnehmer. Gleichzeitig sehen ausländische Investoren in den Energiepreisen (von 71,2% der Befragten angegeben), den Arbeitskosten (67,5%) und den Rohstoffpreisen (65,6%) die größten Gefahren für die Entwicklung ihrer Unternehmen. Weitere Risiken beziehen sich auf die Nachfrage, den Fachkräftemangel, die Rechtssicherheit, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Finanzierung. Insgesamt gaben 92% der Befragten an, dass sie Polen heute wieder als Investitionsstandort wählen würden. Laut Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen, werden sowohl die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation in Polen als auch die Lage der Unternehmen deutlich positiver bewertet als im vergangenen Jahr. „Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft von der lang anhaltenden Phase des Abschwungs in ganz Europa erholt und sind Ausdruck einer positiven Unternehmensstimmung hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten, sagte Gutheil der „Rzeczpospolita“. Während mehr als die Hälfte der Befragten angaben, dass sich die Lage ihrer Branche im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr nicht verändern wird, rechnet jeder Vierte mit einer Verbesserung. Der Anteil der Unternehmer, die die Lage ihres Unternehmens als gut einschätzen, ist gestiegen. 44,4% gehen von einer Umsatzsteigerung in diesem Jahr aus, fast drei Viertel erwarten höhere Exporteinnahmen. Eine der größten Herausforderungen wird es sein, die Unternehmen mit grüner Energie zu versorgen, da die Kunden dies erwarten. Dies wird von der AHK bestätigt, wo die Energiewende zu den wichtigsten wirtschaftlichen Herausforderungen gezählt wird. Die Bemühungen der Regierung, die Unternehmen in dieser Richtung zu unterstützen, wurden in der Umfrage nur von 19,2% der Befragten positiv bewertet, während sich mehr als ein Viertel kritisch äußerte. Das derzeitige System zur Unterstützung von Investitionen, sowohl ausländischer als auch polnischer, das auf dem Programm der polnischen Investitionszonen basiert, hat die Verfügbarkeit von Unterstützung für Unternehmer definitiv verbessert, die nicht mehr vom Standort in einer Sonderwirtschaftszone abhängig ist. Die steuerliche Abrechnung der gewährten Erleichterungen wird jedoch zunehmend zu einer Herausforderung. Die Zahl der Verordnungen, Auslegungen und Erklärungen wird immer umfangreicher. Die Maßnahmen der nach den Wahlen im Oktober ernannten Regierung sollten das Vertrauen ausländischer Investoren in die Stabilität der Wirtschaftspolitik stärken, wo die Vorgängerregierung der PiS-Partei Trümmer hinterlassen hat. Laut Professor Zbigniew Zimny von der Vistula Academy of Finance and Business, einem ehemaligen UN-Experten, hat es zwischen 2020 und 2022 einen Rekordzufluss ausländischer Direktinvestitionen nach Polen geben, der 2022 31,4 Mrd US-Dollar erreicht habe. Gleichzeitig hat das Interesse an Sonderwirtschaftszonen nachgelassen. Nach Ansicht des Beratungsunternehmens Crido haben die für Investoren ungünstige Steuerpolitik in den Zonen sowie die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Beschäftigungsniveaus dazu beigetragen. Erreichte der Wert der Ausgaben für staatlich geförderte Investitionen im Jahr 2021 noch 37,1 Mrd Zloty (8,55 Mrd Euro) so waren es ein Jahr später nur noch 25,2 Mrd Zloty (5,81 Mrd Euro) und im Jahr 2023 nur noch 18,3 Mrd Zloty (4,22 Mrd Euro).
OID+: AHK: Stimmungsaufschwung bei ausländischen Investoren
Die Beurteilung der polnischen Wirtschaft durch ausländische Investoren verbessert sich. Wurde sie 2023 noch von einem Drittel als schlecht bezeichnet, so ist der Anteil der negativen Meinungen in diesem Jahr auf weniger als 13 % gesunken. Das ergibt sich laut „Rzeczpospolita“ aus dem jüngsten Bericht der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polska).
Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit den in der Internationalen Gruppe der Handelskammern zusammengeschlossenen Kammern erstellt wurde, liegt der „Rzeczpospolita“ vor. Die größte Unzufriedenheit unter den Unternehmern erwecken nach wie vor die mangelnde Berechenbarkeit der Wirtschaftspolitik, die steigenden Arbeitskosten sowie das Steuersystem und die Tätigkeit der Steuerverwaltung,
Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt wurde Polen in die weltweite Rangliste der 25 Länder aufgenommen, die in den nächsten drei Jahren am attraktivsten für ausländische Direktinvestitionen sein werden. Obwohl Polen die größte Volkswirtschaft Mittel- und Osteuropas hat, wurde es als drittattraktivstes Land in der Region eingestuft, hinter Estland und Litauen. Es wurden 25 Kriterien in fünf Bereichen berücksichtigt: Wirtschaftspolitik und Verwaltung (Platz 3), Steuern und Subventionen (Platz 6), Unternehmensumfeld (Platz 5), Arbeitsmarkt (Platz 4) und Infrastruktur (Platz 4).
Die wichtigsten Trümpfe Polens sind die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die Kommunikation in Bezug auf die Qualität der Netze und Dienstleistungen, Transport und Logistik, die Digitalisierung der Verwaltung und die Qualifikation der Arbeitnehmer. Gleichzeitig sehen ausländische Investoren in den Energiepreisen (von 71,2% der Befragten angegeben), den Arbeitskosten (67,5%) und den Rohstoffpreisen (65,6%) die größten Gefahren für die Entwicklung ihrer Unternehmen. Weitere Risiken beziehen sich auf die Nachfrage, den Fachkräftemangel, die Rechtssicherheit, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Finanzierung. Insgesamt gaben 92% der Befragten an, dass sie Polen heute wieder als Investitionsstandort wählen würden.
Laut Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen, werden sowohl die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation in Polen als auch die Lage der Unternehmen deutlich positiver bewertet als im vergangenen Jahr. „Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft von der lang anhaltenden Phase des Abschwungs in ganz Europa erholt und sind Ausdruck einer positiven Unternehmensstimmung hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten, sagte Gutheil der „Rzeczpospolita“.
Während mehr als die Hälfte der Befragten angaben, dass sich die Lage ihrer Branche im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr nicht verändern wird, rechnet jeder Vierte mit einer Verbesserung. Der Anteil der Unternehmer, die die Lage ihres Unternehmens als gut einschätzen, ist gestiegen. 44,4% gehen von einer Umsatzsteigerung in diesem Jahr aus, fast drei Viertel erwarten höhere Exporteinnahmen.
Eine der größten Herausforderungen wird es sein, die Unternehmen mit grüner Energie zu versorgen, da die Kunden dies erwarten. Dies wird von der AHK bestätigt, wo die Energiewende zu den wichtigsten wirtschaftlichen Herausforderungen gezählt wird. Die Bemühungen der Regierung, die Unternehmen in dieser Richtung zu unterstützen, wurden in der Umfrage nur von 19,2% der Befragten positiv bewertet, während sich mehr als ein Viertel kritisch äußerte.
Das derzeitige System zur Unterstützung von Investitionen, sowohl ausländischer als auch polnischer, das auf dem Programm der polnischen Investitionszonen basiert, hat die Verfügbarkeit von Unterstützung für Unternehmer definitiv verbessert, die nicht mehr vom Standort in einer Sonderwirtschaftszone abhängig ist. Die steuerliche Abrechnung der gewährten Erleichterungen wird jedoch zunehmend zu einer Herausforderung. Die Zahl der Verordnungen, Auslegungen und Erklärungen wird immer umfangreicher.
Die Maßnahmen der nach den Wahlen im Oktober ernannten Regierung sollten das Vertrauen ausländischer Investoren in die Stabilität der Wirtschaftspolitik stärken, wo die Vorgängerregierung der PiS-Partei Trümmer hinterlassen hat. Laut Professor Zbigniew Zimny von der Vistula Academy of Finance and Business, einem ehemaligen UN-Experten, hat es zwischen 2020 und 2022 einen Rekordzufluss ausländischer Direktinvestitionen nach Polen geben, der 2022 31,4 Mrd US-Dollar erreicht habe.
Gleichzeitig hat das Interesse an Sonderwirtschaftszonen nachgelassen. Nach Ansicht des Beratungsunternehmens Crido haben die für Investoren ungünstige Steuerpolitik in den Zonen sowie die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Beschäftigungsniveaus dazu beigetragen. Erreichte der Wert der Ausgaben für staatlich geförderte Investitionen im Jahr 2021 noch 37,1 Mrd Zloty (8,55 Mrd Euro) so waren es ein Jahr später nur noch 25,2 Mrd Zloty (5,81 Mrd Euro) und im Jahr 2023 nur noch 18,3 Mrd Zloty (4,22 Mrd Euro).