Der Industriekonzern Thyssenkrupp holt sich für seine zuletzt kriselnde Stahlsparte einen Partner mit „Energieexpertise“ an Bord. Wie der Konzern in Essen laut „AFP“ mitteilte, wurde mit dem Unternehmen EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky eine strategische Partnerschaft geschlossen, die den Verkauf eines Teils des Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp vorsieht. Dies sei ein „bedeutender Schritt“ zur Sicherung einer kosteneffizienten und klimaschonenden Stahlproduktion, erklärte Thyssenkrupp. Zunächst ist demnach vorgesehen, dass EPCG 20% der Anteile am Stahlgeschäft von Thyssenkrupp erwirbt. Der Abschluss der Transaktion sei „noch im laufenden Geschäftsjahr geplant“ – vorbehaltlich einer etwaigen Zustimmung der zuständigen Behörden und des Aufsichtsrates. Über die genauen Konditionen wurde von beiden Parteien demnach Stillschweigen vereinbart. Aus Finanzkreisen hieß es, es gehe um einen Kaufpreis in der Größenordnung von 350 bis 400 Mio Euro. Darüber hinaus gebe es Gespräche „über den Erwerb weiterer 30% der Anteile am Stahlgeschäft durch EPCG“, erklärte Thyssenkrupp weiter. Ziel sei „die Bildung eines gleichberechtigten 50/50-Joint Ventures“. Der Essener Konzern hatte bereits Ende vergangenen Jahres nach der Veröffentlichung tiefroter Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr mögliche Veränderungen in seinem Stahlgeschäft angekündigt. Die Sparte, in der derzeit rund 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, leidet seit Jahren unter sinkenden Preisen, steigenden Energiekosten und wachsender Konkurrenz auf dem asiatischen Markt. Mitte April reagierte Thyssenkrupp bereits mit einer deutlichen Drosselung der Produktion am Standort Duisburg auf Umsatz- und Auftragseinbrüche. Damit sei auch „ein noch nicht bezifferbarer Abbau von Arbeitsplätzen verbunden“, hieß es von Seiten des Unternehmens dazu. Nun hob der Konzern hervor, dass die strategischen Partnerschaft mit EPCG einen wesentlichen Beitrag „zur Sicherung der Stahlindustrie in Deutschland“ leisten könne. Denn hierbei lasse sich das „führende Werkstoff-Knowhow“ von Thyssenkrupp im Stahlbereich mit der Energieexpertise von EPCG vereinen. Hintergrund ist, dass der Dekarbonisierung der Stahlindustrie beim Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung eine besondere Rolle zukommt. Thyssenkrupp hat hierzu bereits ein Projekt für den Bau einer Direktreduktionsanlage in Duisburg begonnen, die grünen Stahl mit Wasserstoff herstellen soll. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen fördern die Anlage mit rund 2 Mrd Euro. Nötig sind für eine klimaneutrale Stahlproduktion allerdings auch immense Mengen sauberer Energie. Die EP Corporate Group wiederum betreibt in Europa wichtige Energie- und Infrastruktureinrichtungen, Kraftwerke und Stromnetze. EPCG-Unternehmenschef und Mehrheitseigentümer Kretinsky betonte, dass die Gruppe „finanziell stark aufgestellt“ und ein zuverlässiger Anbieter von Energie und Dienstleistungen sei. Die Stahlsparte von Thyssenkrupp bezeichnete er als „traditionsreichen Pfeiler der deutschen Wirtschaft“. Mit „vereinten Kräften“ solle nun an dem „bahnbrechenden Transformationsprozess zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft“ gewirkt werden.
OID+: Thyssenkrupp verkauft Teil des Stahlgeschäfts an Milliardär
Der Industriekonzern Thyssenkrupp holt sich für seine zuletzt kriselnde Stahlsparte einen Partner mit „Energieexpertise“ an Bord. Wie der Konzern in Essen laut „AFP“ mitteilte, wurde mit dem Unternehmen EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky eine strategische Partnerschaft geschlossen, die den Verkauf eines Teils des Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp vorsieht.
Dies sei ein „bedeutender Schritt“ zur Sicherung einer kosteneffizienten und klimaschonenden Stahlproduktion, erklärte Thyssenkrupp. Zunächst ist demnach vorgesehen, dass EPCG 20% der Anteile am Stahlgeschäft von Thyssenkrupp erwirbt. Der Abschluss der Transaktion sei „noch im laufenden Geschäftsjahr geplant“ – vorbehaltlich einer etwaigen Zustimmung der zuständigen Behörden und des Aufsichtsrates. Über die genauen Konditionen wurde von beiden Parteien demnach Stillschweigen vereinbart. Aus Finanzkreisen hieß es, es gehe um einen Kaufpreis in der Größenordnung von 350 bis 400 Mio Euro.
Darüber hinaus gebe es Gespräche „über den Erwerb weiterer 30% der Anteile am Stahlgeschäft durch EPCG“, erklärte Thyssenkrupp weiter. Ziel sei „die Bildung eines gleichberechtigten 50/50-Joint Ventures“.
Der Essener Konzern hatte bereits Ende vergangenen Jahres nach der Veröffentlichung tiefroter Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr mögliche Veränderungen in seinem Stahlgeschäft angekündigt. Die Sparte, in der derzeit rund 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, leidet seit Jahren unter sinkenden Preisen, steigenden Energiekosten und wachsender
Konkurrenz auf dem asiatischen Markt.
Mitte April reagierte Thyssenkrupp bereits mit einer deutlichen Drosselung der Produktion am Standort Duisburg auf Umsatz- und Auftragseinbrüche. Damit sei auch „ein noch nicht bezifferbarer Abbau von Arbeitsplätzen verbunden“, hieß es von Seiten des Unternehmens dazu. Nun hob der Konzern hervor, dass die strategischen Partnerschaft mit EPCG einen wesentlichen Beitrag „zur Sicherung der Stahlindustrie in Deutschland“ leisten könne. Denn hierbei lasse sich das „führende Werkstoff-Knowhow“ von Thyssenkrupp im Stahlbereich mit der Energieexpertise von EPCG vereinen.
Hintergrund ist, dass der Dekarbonisierung der Stahlindustrie beim Kampf gegen die fortschreitende Erderwärmung eine besondere Rolle zukommt. Thyssenkrupp hat hierzu bereits ein Projekt für den Bau einer Direktreduktionsanlage in Duisburg begonnen, die grünen Stahl mit Wasserstoff
herstellen soll. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen fördern die Anlage mit rund 2 Mrd Euro. Nötig sind für eine klimaneutrale Stahlproduktion allerdings auch immense Mengen sauberer Energie.
Die EP Corporate Group wiederum betreibt in Europa wichtige Energie- und Infrastruktureinrichtungen, Kraftwerke und Stromnetze. EPCG-Unternehmenschef und Mehrheitseigentümer Kretinsky betonte, dass die Gruppe „finanziell stark aufgestellt“ und ein zuverlässiger Anbieter von Energie und Dienstleistungen sei. Die Stahlsparte von Thyssenkrupp bezeichnete er als „traditionsreichen Pfeiler der deutschen Wirtschaft“. Mit „vereinten Kräften“ solle nun an dem „bahnbrechenden Transformationsprozess zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft“ gewirkt werden.