Im Interview mit Dr. Semen Chlesberg, Managing Partner der Unicert Group Ltd., sprechen wir über die wachsende Bedeutung der Zertifizierung in Russland und der EAWU.
Dr. Chlesberg, seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung der Zertifizierung in Russland und der EAWU zu. Womit hängt dies Ihrer Meinung nach zusammen?
Zunächst einmal ist und bleibt der russische Markt mit seinen knapp 150 Millionen Konsumenten sehr wichtig für Europa und die Welt. Ungeachtet der permanenten politischen Turbulenzen ist Russland ein nicht unbedeutender Teil der Weltwirtschaft. In dem Land werden nach wie vor viele große Infrastrukturprojekte umgesetzt, die zahlreiche Importe von Produkten aus dem Hochtechnologiebereich erfordern.
In diesem Zusammenhang nimmt auch die Bedeutung der Zertifizierung zu. Hinzu kommt, dass Zertifizierungsmaßnahmen für Russland und die EAWU-Staaten eine Möglichkeit darstellen, die eigenen Interessen besser zu schützen. Dies umfasst zum Beispiel einen verbesserten Schutz der Bevölkerung und Industrie vor Produkten mit fehlerhafter bzw. minderwertiger Qualität. Zudem kann Zertifizierung als ein Hebel zur Einflussnahme auf die Konkurrenzfähigkeit und Prioritäten von bestimmten Produkten auf dem Markt genutzt werden.
Gibt es dabei Unterschiede zu Zertifizierungsprozessen in anderen Ländern oder Regionen?
Wie überall auf der Welt ist die Zertifizierung auch in Russland und der EAWU nichts anderes als ein „Katalog“ von Regeln und Anforderungen zur Einführung von Produkten und Service, die vom Gesetzgeber vorgegeben werden. Aber es gibt natürlich ein paar Besonderheiten. Diese ergeben sich zumeist aus spezifischen Erfahrungswerten in der Vergangenheit oder basieren auf neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Technologie. Neben Problemen beim Brand- und Explosionsschutz sowie bei der generellen Anwendungssicherheit, kam es in den vergangenen Jahren zum Beispiel bei der Qualität von Kinderprodukten zu größeren Verwerfungen.
Dies soll jetzt korrigiert werden und die Zertifizierungsanforderungen wurden entsprechen verschärft. In diesem Zusammenhang könnte die sogenannte digitale Kennzeichnungsoffensive der russischen Regierung einer genaueren und moderneren Klassifizierung und Systematisierung von Produkten und einzelnen Produktkomponenten dienen sowie eine bessere Rückverfolgung von Konsumgütern ermöglichen. Meiner Einschätzung nach passiert dies auch im Sinne der digitalen Wirtschaft und der heimischen Konsumenten.
In welcher Wettbewerbssituation stehen Sie mit Ihrem Unternehmen in Russland und der EAWU?
Wir sind seit rund zehn Jahren auf dem Markt und wollen immer ein verlässlicher und langfristiger Partner sein. Unsere Kunden kommen dabei aus Russland und auch aus Asien, aber zu einem großen Teil aus Deutschland und der EU. Im Zusammenhang mit den wachsenden Anforderungen bei der Zertifizierung findet aber natürlich auch bei uns eine ständige Weiterentwicklung der Services statt. Ein hilfreicher Trend ist die Einbindung von externen Experten bei speziellen Fragen. Wir ziehen sie zum Beispiel bei Analysen oder bestimmten technischen Erklärungen hinzu. In Zusammenarbeit mit unseren eigenen Zertifizierungsexperten können wir den Kunden und nach Bedarf auch autorisierten Zertifizierungsstellen so die bestmöglichen Services anbieten und ihnen so Zeit und Geld sparen.
Dieses Interview erschien erstmals in der Ausgabe 2/2021 des Außenwirtschaftsmagazins OstContact. Hier bestellen.
Zoll, Logistik und Zertifizierung: „Russland ist und bleibt ein wichtiger Teil der Weltwirtschaft“
Im Interview mit Dr. Semen Chlesberg, Managing Partner der Unicert Group Ltd., sprechen wir über die wachsende Bedeutung der Zertifizierung in Russland und der EAWU.
Dr. Chlesberg, seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung der Zertifizierung in Russland und der EAWU zu. Womit hängt dies Ihrer Meinung nach zusammen?
Zunächst einmal ist und bleibt der russische Markt mit seinen knapp 150 Millionen Konsumenten sehr wichtig für Europa und die Welt. Ungeachtet der permanenten politischen Turbulenzen ist Russland ein nicht unbedeutender Teil der Weltwirtschaft. In dem Land werden nach wie vor viele große Infrastrukturprojekte umgesetzt, die zahlreiche Importe von Produkten aus dem Hochtechnologiebereich erfordern.
In diesem Zusammenhang nimmt auch die Bedeutung der Zertifizierung zu. Hinzu kommt, dass Zertifizierungsmaßnahmen für Russland und die EAWU-Staaten eine Möglichkeit darstellen, die eigenen Interessen besser zu schützen. Dies umfasst zum Beispiel einen verbesserten Schutz der Bevölkerung und Industrie vor Produkten mit fehlerhafter bzw. minderwertiger Qualität. Zudem kann Zertifizierung als ein Hebel zur Einflussnahme auf die Konkurrenzfähigkeit und Prioritäten von bestimmten Produkten auf dem Markt genutzt werden.
Gibt es dabei Unterschiede zu Zertifizierungsprozessen in anderen Ländern oder Regionen?
Wie überall auf der Welt ist die Zertifizierung auch in Russland und der EAWU nichts anderes als ein „Katalog“ von Regeln und Anforderungen zur Einführung von Produkten und Service, die vom Gesetzgeber vorgegeben werden. Aber es gibt natürlich ein paar Besonderheiten. Diese ergeben sich zumeist aus spezifischen Erfahrungswerten in der Vergangenheit oder basieren auf neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Technologie. Neben Problemen beim Brand- und Explosionsschutz sowie bei der generellen Anwendungssicherheit, kam es in den vergangenen Jahren zum Beispiel bei der Qualität von Kinderprodukten zu größeren Verwerfungen.
Dies soll jetzt korrigiert werden und die Zertifizierungsanforderungen wurden entsprechen verschärft. In diesem Zusammenhang könnte die sogenannte digitale Kennzeichnungsoffensive der russischen Regierung einer genaueren und moderneren Klassifizierung und Systematisierung von Produkten und einzelnen Produktkomponenten dienen sowie eine bessere Rückverfolgung von Konsumgütern ermöglichen. Meiner Einschätzung nach passiert dies auch im Sinne der digitalen Wirtschaft und der heimischen Konsumenten.
In welcher Wettbewerbssituation stehen Sie mit Ihrem Unternehmen in Russland und der EAWU?
Wir sind seit rund zehn Jahren auf dem Markt und wollen immer ein verlässlicher und langfristiger Partner sein. Unsere Kunden kommen dabei aus Russland und auch aus Asien, aber zu einem großen Teil aus Deutschland und der EU. Im Zusammenhang mit den wachsenden Anforderungen bei der Zertifizierung findet aber natürlich auch bei uns eine ständige Weiterentwicklung der Services statt. Ein hilfreicher Trend ist die Einbindung von externen Experten bei speziellen Fragen. Wir ziehen sie zum Beispiel bei Analysen oder bestimmten technischen Erklärungen hinzu. In Zusammenarbeit mit unseren eigenen Zertifizierungsexperten können wir den Kunden und nach Bedarf auch autorisierten Zertifizierungsstellen so die bestmöglichen Services anbieten und ihnen so Zeit und Geld sparen.
Dieses Interview erschien erstmals in der Ausgabe 2/2021 des Außenwirtschaftsmagazins OstContact. Hier bestellen.