Der Klimawandel und Logistikstaus auf den Weltmeeren spielen Russland, das sein Frachtvolumen auf der Nördlichen Seeroute (NSR) auszubauen will, in die Karten.
Der Ausbau der Nördlichen Seeroute (NSR) schreitet weiter voran. So verkündete Rosatomflot, eine Rosatom-Tochter, die die Atomeisbrecher des Landes betreibt, dass der Eisbrecher „Arktika“ im Januar zum ersten Mal erfolgreich eine Schiffskarawane in den nordöstlichen Hafen von Pewek im Autonomen Kreis der Tschuktschen eskortiert hat. Die „Arktika“ ist das Leitschiff des Projekts 22220, im Rahmen dessen bis Ende 2026 eine Serie von vier Schiffen fertiggestellt werden soll.
Bedeutsamstes Merkmal dieser Eisbrecher ist ein variabler Tiefgang durch den Einsatz von sogenannten Ballasttanks. Hierdurch können die Schiffe sowohl im offenen Meer als auch in seichtem Wasser operieren und bis zu drei Meter dickes Eis brechen.
Wirtschaftliche Erschließung der Nordpolarregion
Durch den Einsatz dieses Typs von Eisbrecher konnte erstmals Stückgut in den Autonomen Kreis der Tschuktschen im äußersten Nordosten Russlands transportiert werden. Dadurch soll auch zur Erschließung des dort liegenden Erzgebiets beigetragen werden, in das bereits private Investitionen in Höhe von mehr als 620 Milliarden Rubel geflossen sind. Das Projekt soll dabei die Kupferproduktion der autonomen Region um 25 Prozent steigern, wodurch sich gleichzeitig der Frachtverkehr auf der NSR um zwei Millionen Tonnen erhöhen soll.
Ambitionierte Ausbauziele
2020 lag die transportierte Fracht über die NSR noch bei 33 Millionen Tonnen. Nach Plänen der russischen Regierung soll sich diese Zahl bis 2030 verdoppeln und längerfristig auf 150 Millionen Tonnen pro Jahr anwachsen. Rosatom plant zur Ermöglichung dieses Frachtvolumens bis 2030 eine Gruppe von 13 Eisbrechern auf der Nördlichen Seeroute einzusetzen, wovon neun Eisbrecher im westlichen Sektor der Arktis und vier weitere im östlichen Sektor tätig werden sollen.
Konkurrenz zu traditionellen Handelsrouten
Die Erschließung der russischen Nordpolarregion soll deshalb nur der Anfang der weiteren Entwicklung der Nördlichen Seeroute darstellen. So kann dieser Transportweg in den Augen der russischen Regierung eine echte Alternative für den Transport insbesondere von Rohstoffen zu den Märkten in Asien und Europa darstellen und den bestehenden Logistikrouten über den Suez- und Panamakanal Konkurrenz machen. Auch weil die NSR einen beträchtlichen Zeitgewinn bietet – die Entfernung zwischen dem Hafen von Murmansk und den japanischen Häfen beträgt hier „lediglich“ 6.000 Meilen, während die Strecke über den Suezkanal auf über 12.000 Meilen kommt. (fh)
Zoll, Logistik und Zertifizierung: Nördliche Seeroute – Eisbrecher erschließen Tschukotka
Der Klimawandel und Logistikstaus auf den Weltmeeren spielen Russland, das sein Frachtvolumen auf der Nördlichen Seeroute (NSR) auszubauen will, in die Karten.
Der Ausbau der Nördlichen Seeroute (NSR) schreitet weiter voran. So verkündete Rosatomflot, eine Rosatom-Tochter, die die Atomeisbrecher des Landes betreibt, dass der Eisbrecher „Arktika“ im Januar zum ersten Mal erfolgreich eine Schiffskarawane in den nordöstlichen Hafen von Pewek im Autonomen Kreis der Tschuktschen eskortiert hat. Die „Arktika“ ist das Leitschiff des Projekts 22220, im Rahmen dessen bis Ende 2026 eine Serie von vier Schiffen fertiggestellt werden soll.
Bedeutsamstes Merkmal dieser Eisbrecher ist ein variabler Tiefgang durch den Einsatz von sogenannten Ballasttanks. Hierdurch können die Schiffe sowohl im offenen Meer als auch in seichtem Wasser operieren und bis zu drei Meter dickes Eis brechen.
Wirtschaftliche Erschließung der Nordpolarregion
Durch den Einsatz dieses Typs von Eisbrecher konnte erstmals Stückgut in den Autonomen Kreis der Tschuktschen im äußersten Nordosten Russlands transportiert werden. Dadurch soll auch zur Erschließung des dort liegenden Erzgebiets beigetragen werden, in das bereits private Investitionen in Höhe von mehr als 620 Milliarden Rubel geflossen sind. Das Projekt soll dabei die Kupferproduktion der autonomen Region um 25 Prozent steigern, wodurch sich gleichzeitig der Frachtverkehr auf der NSR um zwei Millionen Tonnen erhöhen soll.
Ambitionierte Ausbauziele
2020 lag die transportierte Fracht über die NSR noch bei 33 Millionen Tonnen. Nach Plänen der russischen Regierung soll sich diese Zahl bis 2030 verdoppeln und längerfristig auf 150 Millionen Tonnen pro Jahr anwachsen. Rosatom plant zur Ermöglichung dieses Frachtvolumens bis 2030 eine Gruppe von 13 Eisbrechern auf der Nördlichen Seeroute einzusetzen, wovon neun Eisbrecher im westlichen Sektor der Arktis und vier weitere im östlichen Sektor tätig werden sollen.
Konkurrenz zu traditionellen Handelsrouten
Die Erschließung der russischen Nordpolarregion soll deshalb nur der Anfang der weiteren Entwicklung der Nördlichen Seeroute darstellen. So kann dieser Transportweg in den Augen der russischen Regierung eine echte Alternative für den Transport insbesondere von Rohstoffen zu den Märkten in Asien und Europa darstellen und den bestehenden Logistikrouten über den Suez- und Panamakanal Konkurrenz machen. Auch weil die NSR einen beträchtlichen Zeitgewinn bietet – die Entfernung zwischen dem Hafen von Murmansk und den japanischen Häfen beträgt hier „lediglich“ 6.000 Meilen, während die Strecke über den Suezkanal auf über 12.000 Meilen kommt. (fh)