Europäische Unternehmen haben seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine mindestens 100 Mrd Euro an direkten Verlusten durch Geschäfte in Russland erlitten. Das schreibt die „Moscow Times“ unter Berufung auf einen Artikel der in London erscheinenden „Financial Times“. Eine Umfrage unter großen europäischen Unternehmen ergab, dass insgesamt 176 Unternehmen, die ihre Jahresberichte für 2022 und ihre Jahresabschlüsse für dieses Jahr vorgelegt haben, verschiedene Verluste aus ihren russischen Geschäften verzeichneten, so die „FT“. Zu diesen Verlusten gehören „Wertminderungen von Vermögenswerten, währungsbedingte Kosten und andere einmalige Ausgaben infolge des Verkaufs, der Schließung oder der Reduzierung russischer Geschäfte.“ Mehr als die Hälfte der Verluste entfiel auf Energie- und Versorgungsunternehmen, der Rest auf Banken, Chemie-, Industrie- und Automobilunternehmen. Britische, deutsche und französische Unternehmen verzeichneten die größten Verluste mit über 20 Mrd Euro. Von der Publikation befragte Analysten sehen durch Russlands jüngste Entscheidungen, die Kontrolle über europäische Konzerne zu übernehmen, weitere massive Probleme auf Unternehmen zukommen, die sich für einen Verbleib in Russland entschieden haben. „Selbst wenn ein Unternehmen viel Geld verloren hat, wenn es Russland verlässt, riskieren diejenigen, die bleiben, noch viel größere Verluste“, sagte Nabi Abdullaev, Partner bei der in London ansässigen globalen Strategieberatung Control Risks. Es habe sich herausgestellt, dass eine „cut and run-Strategie“ die beste Lösung für Unternehmen zu Beginn des Krieges war. Je schneller man abhaute, desto geringer war der Verlust“, fasste Abdullaev seine Erkenntnisse zusammen. Seit Dezember hat Russland ausländische Unternehmen, die das Land verlassen, gezwungen, ihre Vermögenswerte mit einem Abschlag von 50% an russische Käufer zu veräußern, und ihnen eine Ausstiegsgebühr von mindestens 10% des Transaktionswerts auferlegt. Laut „FT“ verzeichneten die drei größten Öl- und Gaskonzerne BP, Shell und TotalEnergies Verluste in Höhe von 40,6 Mrd Euro. Höhere Energiepreise verhalfen ihnen jedoch zu einem Gewinn von 95 Mrd Euro im Jahr 2022, so die Publikation. Mehr als die Hälfte der 1.871 in europäischem Besitz befindlichen Unternehmen, die in der Vorkriegszeit in Russland tätig waren, sind auch nach Moskaus Einmarsch in der Ukraine im Land geblieben, so die Analyse aufgrund von Daten der Kyiv School of Economics.
OID+: Verluste für verbliebene westliche Firmen immer höher
Europäische Unternehmen haben seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine mindestens 100 Mrd Euro an direkten Verlusten durch Geschäfte in Russland erlitten. Das schreibt die „Moscow Times“ unter Berufung auf einen Artikel der in London erscheinenden „Financial Times“.
Eine Umfrage unter großen europäischen Unternehmen ergab, dass insgesamt 176 Unternehmen, die ihre Jahresberichte für 2022 und ihre Jahresabschlüsse für dieses Jahr vorgelegt haben, verschiedene Verluste aus ihren russischen Geschäften verzeichneten, so die „FT“. Zu diesen Verlusten gehören „Wertminderungen von Vermögenswerten, währungsbedingte Kosten und andere einmalige Ausgaben infolge des Verkaufs, der Schließung oder der Reduzierung russischer Geschäfte.“
Mehr als die Hälfte der Verluste entfiel auf Energie- und Versorgungsunternehmen, der Rest auf Banken, Chemie-, Industrie- und Automobilunternehmen. Britische, deutsche und französische Unternehmen verzeichneten die größten Verluste mit über 20 Mrd Euro. Von der Publikation befragte Analysten sehen durch Russlands jüngste Entscheidungen, die Kontrolle über europäische Konzerne zu übernehmen, weitere massive Probleme auf Unternehmen zukommen, die sich für einen Verbleib in Russland entschieden haben. „Selbst wenn ein Unternehmen viel Geld verloren hat, wenn es Russland verlässt, riskieren diejenigen, die bleiben, noch viel größere Verluste“, sagte Nabi Abdullaev, Partner bei der in London ansässigen globalen Strategieberatung Control Risks. Es habe sich herausgestellt, dass eine „cut and run-Strategie“ die beste Lösung für Unternehmen zu Beginn des Krieges war. Je schneller man abhaute, desto geringer war der Verlust“, fasste Abdullaev seine Erkenntnisse zusammen.
Seit Dezember hat Russland ausländische Unternehmen, die das Land verlassen, gezwungen, ihre Vermögenswerte mit einem Abschlag von 50% an russische Käufer zu veräußern, und ihnen eine Ausstiegsgebühr von mindestens 10% des Transaktionswerts auferlegt. Laut „FT“ verzeichneten die drei größten Öl- und Gaskonzerne BP, Shell und TotalEnergies Verluste in Höhe von 40,6 Mrd Euro. Höhere Energiepreise verhalfen ihnen jedoch zu einem Gewinn von 95 Mrd Euro im Jahr 2022, so die Publikation. Mehr als die Hälfte der 1.871 in europäischem Besitz befindlichen Unternehmen, die in der Vorkriegszeit in Russland tätig waren, sind auch nach Moskaus Einmarsch in der Ukraine im Land geblieben, so die Analyse aufgrund von Daten der Kyiv School of Economics.