Russland wird die Kapitalverkehrskontrollen als Reaktion auf den schwächelnden Rubel nicht verschärfen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, die der russischen Regierung nahestehen. Das schreibt die „Moscow Times“. Präsident Wladimir Putin traf sich mit Kabinettsmitgliedern und der Gouverneurin der Zentralbank, Elvira Nabiullina, um Vorschläge zur Umwandlung von Deviseneinnahmen der Exporteure in Rubel zu hören. Die Exporteure hätten „informell“ zugestimmt, die Devisenverkäufe zu erhöhen, so dass die Regierung den letzten Ausweg der Verhängung von Kapitalkontrollen vermeiden könne, so „Wedomosti“. Die gemeldete Vereinbarung kam zustande, nachdem der Rubel in dieser Woche gegenüber dem US-Dollar unter die Marke von 100 gerutscht war, was die russische Zentralbank dazu zwang, die Zinssätze in einer Notmaßnahme auf 12% anzuheben. Die Zinserhöhung schien nur eine begrenzte Wirkung zu haben und zwang den Kreml, die Wiedereinführung des obligatorischen Verkaufs von Deviseneinnahmen durch Exporteure zu erwägen. Wenige Tage nach Moskaus Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 ordnete Putin im Rahmen der strengsten Währungskontrollen Russlands seit Jahrzehnten an, dass Exporteure mindestens 80% ihrer Einnahmen in Rubel halten müssen. Im Juni 2022 hob er diese Auflagen wieder auf. Diese Kapitalverkehrskontrollen wurden als Rücknahme der jahrelangen wirtschaftlichen Liberalisierung gesehen, für die Putin selbst einst eingetreten war. Laut „Wedomosti“ wird die russische Regierung überwachen, ob die Exporteure die neue Vereinbarung über die freiwillige Erhöhung der Devisenverkäufe einhalten. Obligatorische Verkäufe von Exporterlösen könnten „unvermeidlich“ werden, ebenso wie eine höhere Steuerbelastung, sollte der Rubel weiter fallen, so eine Quelle gegenüber „Wedomosti“. Eine Aktualisierung der jetzigen Entscheidung sei aber „jeden Moment“ möglich, zitierte „Reuters“ eine anonyme hochrangige Quelle, die auf den Bericht reagierte. Der Rubel erholte sich nach den Neuigkeiten ein wenig, notiert aber aktuell mit etwa 94,5 für einen US-Dollar wieder sehr schwach.
OID+: Keine strengeren Exportkontrollen nach Rubel-Absturz
Russland wird die Kapitalverkehrskontrollen als Reaktion auf den schwächelnden Rubel nicht verschärfen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ unter Berufung auf zwei anonyme Quellen, die der russischen Regierung nahestehen. Das schreibt die „Moscow Times“.
Präsident Wladimir Putin traf sich mit Kabinettsmitgliedern und der Gouverneurin der Zentralbank, Elvira Nabiullina, um Vorschläge zur Umwandlung von Deviseneinnahmen der Exporteure in Rubel zu hören. Die Exporteure hätten „informell“ zugestimmt, die Devisenverkäufe zu erhöhen, so dass die Regierung den letzten Ausweg der Verhängung von Kapitalkontrollen vermeiden könne, so „Wedomosti“.
Die gemeldete Vereinbarung kam zustande, nachdem der Rubel in dieser Woche gegenüber dem US-Dollar unter die Marke von 100 gerutscht war, was die russische Zentralbank dazu zwang, die Zinssätze in einer Notmaßnahme auf 12% anzuheben. Die Zinserhöhung schien nur eine begrenzte Wirkung zu haben und zwang den Kreml, die Wiedereinführung des obligatorischen Verkaufs von Deviseneinnahmen durch Exporteure zu erwägen.
Wenige Tage nach Moskaus Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 ordnete Putin im Rahmen der strengsten Währungskontrollen Russlands seit Jahrzehnten an, dass Exporteure mindestens 80% ihrer Einnahmen in Rubel halten müssen. Im Juni 2022 hob er diese Auflagen wieder auf. Diese Kapitalverkehrskontrollen wurden als Rücknahme der jahrelangen wirtschaftlichen Liberalisierung gesehen, für die Putin selbst einst eingetreten war.
Laut „Wedomosti“ wird die russische Regierung überwachen, ob die Exporteure die neue Vereinbarung über die freiwillige Erhöhung der Devisenverkäufe einhalten. Obligatorische Verkäufe von Exporterlösen könnten „unvermeidlich“ werden, ebenso wie eine höhere Steuerbelastung, sollte der Rubel weiter fallen, so eine Quelle gegenüber „Wedomosti“. Eine Aktualisierung der jetzigen Entscheidung sei aber „jeden Moment“ möglich, zitierte „Reuters“ eine anonyme hochrangige Quelle, die auf den Bericht reagierte.
Der Rubel erholte sich nach den Neuigkeiten ein wenig, notiert aber aktuell mit etwa 94,5 für einen US-Dollar wieder sehr schwach.