Die türkischen Exporte von Militärgütern nach Russland sind in diesem Jahr sprunghaft angestiegen. Dies weckt im Westen die Besorgnis, dass das NATO-Mitglied als Durchgangsland für sensible westliche Güter fungiert, wie die „Moscow Times“ unter Berufung auf einen Artikel der „Financial Times“ berichtet. Insgesamt 45 Kategorien von zivilen Gütern, die für das russische Militär nützlich sind – darunter Mikrochips, Kommunikationsausrüstung und Teile wie Zielfernrohre – unterliegen den Ausfuhrkontrollen der Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Großbritanniens und Japans, welche verhindern sollen, dass sie nach Russland gelangen. Laut „FT“ meldete die Türkei jedoch, dass sie von Januar bis September 2023 Waren im Wert von 158 Mrd US-Dollar nach Russland und in fünf andere Länder der ehemaligen Sowjetunion exportiert habe – deutlich mehr als der Vorkriegsdurchschnitt von 2015 bis 2021, nämlich 28 Mio Dollar. Die türkischen Einfuhren dieser Waren aus den G7-Ländern sind ebenfalls um mehr als 60% gegenüber dem Zeitraum 2015 bis 2021 gestiegen. „Es ist offensichtlich, dass diese Waren nach Russland gehen“, sagte Elina Ribakova, Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics Think Tank und Vizepräsidentin für Außenpolitik an der Kyiv School of Economics, gegenüber „FT“. Die türkischen Exporte sind für Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan bestimmt, aber die Behörden in diesen Ländern melden keine erhöhten Importe. So hat die Türkei nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten dieses Jahres Waren im Wert von 61 Mio Dollar nach Kasachstan exportiert, während Kasachstan nach eigenen Angaben nur Waren im Wert von 6,6 Mio Dollar aus der Türkei erhalten hat. Die „FT“ berichtet, dass diese Waren wahrscheinlich direkt nach Russland transportiert werden, wo sie in Marschflugkörpern, Drohnen und Hubschraubern verwendet werden können. US-amerikanische und europäische Beamte haben das Problem gegenüber der Türkei angesprochen und eine verstärkte Durchsetzung und Sanktionierung türkischer Unternehmen gefordert. Die Londoner Zeitung zitiert das türkische Außenministerium mit den Worten, dass es sich zwar nicht an den Sanktionen gegen Russland beteilige, aber daran arbeite, die Umgehung von Sanktionen durch das Land zu verhindern, und dass die Umgehungsversuche von „obskuren und unbedeutenden Unternehmen ausgingen, die nicht über Sanktionen informiert sind oder denen diese gleichgültig sind“.
OID+: Sorge wegen türkischer Exporte von Rüstungsgütern
Die türkischen Exporte von Militärgütern nach Russland sind in diesem Jahr sprunghaft angestiegen. Dies weckt im Westen die Besorgnis, dass das NATO-Mitglied als Durchgangsland für sensible westliche Güter fungiert, wie die „Moscow Times“ unter Berufung auf einen Artikel der „Financial Times“ berichtet.
Insgesamt 45 Kategorien von zivilen Gütern, die für das russische Militär nützlich sind – darunter Mikrochips, Kommunikationsausrüstung und Teile wie Zielfernrohre – unterliegen den Ausfuhrkontrollen der Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Großbritanniens und Japans, welche verhindern sollen, dass sie nach Russland gelangen. Laut „FT“ meldete die Türkei jedoch, dass sie von Januar bis September 2023 Waren im Wert von 158 Mrd US-Dollar nach Russland und in fünf andere Länder der ehemaligen Sowjetunion exportiert habe – deutlich mehr als der Vorkriegsdurchschnitt von 2015 bis 2021, nämlich 28 Mio Dollar.
Die türkischen Einfuhren dieser Waren aus den G7-Ländern sind ebenfalls um mehr als 60% gegenüber dem Zeitraum 2015 bis 2021 gestiegen. „Es ist offensichtlich, dass diese Waren nach Russland gehen“, sagte Elina Ribakova, Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics Think Tank und Vizepräsidentin für Außenpolitik an der Kyiv School of Economics, gegenüber „FT“. Die türkischen Exporte sind für Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan bestimmt, aber die Behörden in diesen Ländern melden keine erhöhten Importe. So hat die Türkei nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten dieses Jahres Waren im Wert von 61 Mio Dollar nach Kasachstan exportiert, während Kasachstan nach eigenen Angaben nur Waren im Wert von 6,6 Mio Dollar aus der Türkei erhalten hat.
Die „FT“ berichtet, dass diese Waren wahrscheinlich direkt nach Russland transportiert werden, wo sie in Marschflugkörpern, Drohnen und Hubschraubern verwendet werden können. US-amerikanische und europäische Beamte haben das Problem gegenüber der Türkei angesprochen und eine verstärkte Durchsetzung und Sanktionierung türkischer Unternehmen gefordert. Die Londoner Zeitung zitiert das türkische Außenministerium mit den Worten, dass es sich zwar nicht an den Sanktionen gegen Russland beteilige, aber daran arbeite, die Umgehung von Sanktionen durch das Land zu verhindern, und dass die Umgehungsversuche von „obskuren und unbedeutenden Unternehmen ausgingen, die nicht über Sanktionen informiert sind oder denen diese gleichgültig sind“.