CANBERRA (Dow Jones)–Hochwertige Verbrauchermarken wie Apple, LVMH und bis vor kurzem auch australische Weine waren die großen Gewinner des wachsenden Handels zwischen China und dem Westen, aber die großen Verlierer der sich verschlechterten internationalen Beziehungen. Im Jahr 2020 verhängte Beijing einen Zoll von 169% auf australischen Wein und beschuldigte die Winzer, ihre Produkte zu Dumpingpreisen nach China zu verkaufen. Diese Maßnahme erfolgte kurz nachdem Canberra eine internationale Untersuchung über die Herkunft des Coronavirus gefordert hatte. China verhängte auch Beschränkungen für andere australische Waren, darunter Gerste und Kohle. Die Folgen waren dramatisch: Die Ausfuhren von australischem Wein auf das chinesische Festland waren 2023 um 99% niedriger als 2019. Die Volksrepublik war 2019 mit einem Anteil von fast 40% an den Ausfuhren Australiens wichtigstes Zielland für Wein. Chinesische Verbraucher tendieren auch eher zu Premiumweinen als jene in anderen Top-Märkten wie den USA und Großbritannien. Die gesamten australischen Weinexporte sind seit 2019 wertmäßig um 35% gesunken. Ein Teil des für chinesische Kunden bestimmten Weins nahm wahrscheinlich einen Umweg über Hongkong: Die australischen Weinexporte dorthin haben sich im gleichen Zeitraum fast verdreifacht. Das reichte jedoch nicht aus, um den Rückgang der Direktlieferungen auszugleichen. Rohstoffe wie Gerste und Kohle können leichter in andere Länder umgelenkt werden. So hat Australien mehr Kohle nach Indien und Japan geliefert. Das Gesamtvolumen der australischen Kohleexporte ging von 2019 bis 2022 um 14% zurück, bevor Beijing Anfang 2023 seine Käufe wieder aufnahm. In letzter Zeit hat sich die Lage gebessert. Da sich die Beziehungen zwischen Australien und China zu entspannen beginnen, steht eine Überprüfung der Weinzölle auf dem Programm. Beijing hat die Zölle auf Gerste aufgehoben und die Einfuhr von australischer Kohle wieder aufgenommen.
AsienInsider: Chinesische Zölle machen den Wein sauer
CANBERRA (Dow Jones)–Hochwertige Verbrauchermarken wie Apple, LVMH und bis vor kurzem auch australische Weine waren die großen Gewinner des wachsenden Handels zwischen China und dem Westen, aber die großen Verlierer der sich verschlechterten internationalen Beziehungen.
Im Jahr 2020 verhängte Beijing einen Zoll von 169% auf australischen Wein und beschuldigte die Winzer, ihre Produkte zu Dumpingpreisen nach China zu verkaufen. Diese Maßnahme erfolgte kurz nachdem Canberra eine internationale Untersuchung über die Herkunft des Coronavirus gefordert hatte. China verhängte auch Beschränkungen für andere australische Waren, darunter Gerste und Kohle.
Die Folgen waren dramatisch: Die Ausfuhren von australischem Wein auf das chinesische Festland waren 2023 um 99% niedriger als 2019. Die Volksrepublik war 2019 mit einem Anteil von fast 40% an den Ausfuhren Australiens wichtigstes Zielland für Wein. Chinesische Verbraucher tendieren auch eher zu Premiumweinen als jene in anderen Top-Märkten wie den USA und Großbritannien. Die gesamten australischen Weinexporte sind seit 2019 wertmäßig um 35% gesunken.
Ein Teil des für chinesische Kunden bestimmten Weins nahm wahrscheinlich einen Umweg über Hongkong: Die australischen Weinexporte dorthin haben sich im gleichen Zeitraum fast verdreifacht. Das reichte jedoch nicht aus, um den Rückgang der Direktlieferungen auszugleichen.
Rohstoffe wie Gerste und Kohle können leichter in andere Länder umgelenkt werden. So hat Australien mehr Kohle nach Indien und Japan geliefert. Das Gesamtvolumen der australischen Kohleexporte ging von 2019 bis 2022 um 14% zurück, bevor Beijing Anfang 2023 seine Käufe wieder aufnahm.
In letzter Zeit hat sich die Lage gebessert. Da sich die Beziehungen zwischen Australien und China zu entspannen beginnen, steht eine Überprüfung der Weinzölle auf dem Programm. Beijing hat die Zölle auf Gerste aufgehoben und die Einfuhr von australischer Kohle wieder aufgenommen.