Der slowakische Staat hat jüngst Anleihen über mehr mehr als 600 Mio Euro platziert und zahlt dafür einen höheren Zinssatz und damit eine höhere Risikoprämie als Griechenland, erklärte Marek Gabris, Chefvolkswirt der Bank CSOB gegenüber „Aktuality“. Die Zinssätze lagen je nach Laufzeit zwischen 3,3% und 3,8%.
Gabris lag der Risikoaufschlag slowakischer Papiere gegenüber zehnjährigen deutschen Staatsanleihen vor zwei bis drei Jahren noch bei 20 bis 50 Basispunkten, sei mittlerweile aber auf 125 bis 130 Basispunkte (100 Basispunkte entsprechen einbem Prozentpunkt). „Wir leihen uns also mit einer zwei- bis dreimal höheren Risikoprämie als etwa Österreich, das auch in Euro zahlt.“ Die Slowakei liege eher auf dem Niveau von Italien, dem (relativ) am höchsten verschuldeten Land der Eurozone, erklärte der Ökonom. Er verwies auch auf Griechenland, das derzeit von den Märkten als weniger riskant eingeschätzt wird als die Slowakei, erkennbar an der um 25 Basispunkte niedrigeren Rendite für Staatsanleihen (zehn Jahre Laufzeit). Ihm zufolge dürften die Zinsen über einen längeren Zeitraum nicht mehr sinken, trotz der Erwartung einer Senkung des Leitzinses der EZB. Ein Großteil der erwarteten Lockerung der Geldpolitik ist bereits in den aktuellen Zinssätzen enthalten. Die Slowakei brauche daher einen glaubwürdigen Plan, um die Budgetprobleme zu bewältigen und den Verschuldungstrend umzukehren“, erklärte der Ökonom. Er wies auch auf das hohe Tempo der Kreditaufnahme des slowakischen Fiskus. Seit Jahresbeginn habe der Staat Schulden für rund 7,1 Mrd Euro nominal verkauft, unter Berücksichtigung des Abschlags dabei rund 6,4 Mrd Euro effektiv eingenommen, was 64% des ursprünglich angekündigten Plans von 10 Mrd Euro für dieses Jahr entspricht. Angesichts des Tempos der Kreditaufnahme, der wachsenden Gefahr Ausgaben sowie des Risikos einer Bonitätsherabstufung mit steigen Abschlägen auf den Nominalwert der begebenen Papiere könnten es etwa 11 bis 13 Mrd Euro werden, rechnete Gabris vor. Das wäre ein neuer Schuldenrekord.
OID+: Höheres Anleihen-Risiko als Griechenland
Der slowakische Staat hat jüngst Anleihen über mehr mehr als 600 Mio Euro platziert und zahlt dafür einen höheren Zinssatz und damit eine höhere Risikoprämie als Griechenland, erklärte Marek Gabris, Chefvolkswirt der Bank CSOB gegenüber „Aktuality“. Die Zinssätze lagen je nach Laufzeit zwischen 3,3% und 3,8%.
Gabris lag der Risikoaufschlag slowakischer Papiere gegenüber zehnjährigen deutschen Staatsanleihen vor zwei bis drei Jahren noch bei 20 bis 50 Basispunkten, sei mittlerweile aber auf 125 bis 130 Basispunkte (100 Basispunkte entsprechen einbem Prozentpunkt). „Wir leihen uns also mit einer zwei- bis dreimal höheren Risikoprämie als etwa Österreich, das auch in Euro zahlt.“ Die Slowakei liege eher auf dem Niveau von Italien, dem (relativ) am höchsten verschuldeten Land der Eurozone, erklärte der Ökonom. Er verwies auch auf Griechenland, das derzeit von den Märkten als weniger riskant eingeschätzt wird als die Slowakei, erkennbar an der um 25 Basispunkte niedrigeren Rendite für Staatsanleihen (zehn Jahre Laufzeit). Ihm zufolge dürften die Zinsen über einen längeren Zeitraum nicht mehr sinken, trotz der Erwartung einer Senkung des Leitzinses der EZB. Ein Großteil der erwarteten Lockerung der Geldpolitik ist bereits in den aktuellen Zinssätzen enthalten.
Die Slowakei brauche daher einen glaubwürdigen Plan, um die Budgetprobleme zu bewältigen und den Verschuldungstrend umzukehren“, erklärte der Ökonom.
Er wies auch auf das hohe Tempo der Kreditaufnahme des slowakischen Fiskus. Seit Jahresbeginn habe der Staat Schulden für rund 7,1 Mrd Euro nominal verkauft, unter Berücksichtigung des Abschlags dabei rund 6,4 Mrd Euro effektiv eingenommen, was 64% des ursprünglich angekündigten Plans von 10 Mrd Euro für dieses Jahr entspricht. Angesichts des Tempos der Kreditaufnahme, der wachsenden Gefahr Ausgaben sowie des Risikos einer Bonitätsherabstufung mit steigen Abschlägen auf den Nominalwert der begebenen Papiere könnten es etwa 11 bis 13 Mrd Euro werden, rechnete Gabris vor. Das wäre ein neuer Schuldenrekord.
Martin Klingsporn, PMV