Als Polen der Europäischen Union beitrat, verpflichtete es sich, den Euro einzuführen. Seitdem sind fast 20 Jahre vergangen, und der Staat gehört immer noch zu der stets kleiner werdenden Zahl von EU-Ländern ohne gemeinsame Währung. Ökonomen sind sich aber einig, dass jedes Jahr ohne den Euro Polen Verluste bringt, wie die „Rzeczpospolita“ schreibt. Es handele sich um Verluste, welche die Regierung in Warschau seit acht Jahren nicht einmal gezählt habe. Zuvor hatte der Regierungsbevollmächtigte für die Einführung des Euro in Polen Berichte über die Folgen der Einführung der EU-Währung erstellt. Die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die gegen die Ersetzung des polnischen Zloty durch die Gemeinschaftswährung ist, hatte dieses Amt abgeschafft. Auch die polnische Nationalbank verfügt nicht über eine Abteilung für die Integration in die Eurozone. Die Liste der Vorteile, die die Einführung der Gemeinschaftswährung mit sich bringt, ist indessen sehr lang. Seit Jahren weisen Experten einhellig auf die höhere Glaubwürdigkeit der Wirtschaftspolitik, den Wegfall des Wechselkursrisikos, niedrigere Zinssätze, billigere Kredite und einen Anstieg von Konsum, Investitionen, Außenhandelsumsatz, Wettbewerb und Effizienz hin. All dies führt zu einer Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Vieles hängt hier vom wirtschaftlichen, aber auch vom politischen Umfeld zum Zeitpunkt des Beitritts zur Eurozone ab. In dem von der Stiftung Res Publica mit Unterstützung der Stiftung für wirtschaftliche Freiheit erstellten Bericht „Der Weg zum Euro, ein Aktionsplan“ ist zu lesen, dass der Beitritt zur Eurozone in der Slowakei zu einem Anstieg des BIP um 7% beigetragen habe, während die entgangenen Wachstumschancen, die mit dem Fehlen des Euro in Polen verbunden sind, nach verschiedenen Berechnungen zwischen 2,5% und 7,5% des BIP liegen. Der Beitritt zur Eurozone hat auch seinen Preis. Die Gegner der Währung der Eurozone behaupten, dass Polen einen Teil seiner Souveränität verlieren werde, da die Geldpolitik unter die Fittiche der Europäischen Zentralbank gestellt wird, was das Land seiner Fähigkeit beraubt, unabhängig auf mögliche Währungskrisen zu reagieren. Polen würde jedoch Einfluss auf die Entscheidungen der EZB gewinnen. Auch die formalen Kriterien für einen Beitritt zur Eurozone müssten erfüllt werden. Hinzu kommen die Verwaltungskosten und die Ausgaben für eine Informationskampagne. Zu den Kosten gehört auch das Risiko eines anfänglichen Preisanstiegs, den die Länder, die der Eurozone beitreten, in letzter Zeit jedoch recht effizient bewältigt haben. „In früheren Berichten über die Einführung des Euro fiel die Nettobilanz immer positiv aus“, sagt Janusz Jankowiak, Chefökonom des Polish Business Roundtable. „Ein Land ohne die gemeinsame Währung wird einen Teil seiner Bedeutung in der EU verlieren, was sich bei der Aufstellung des Haushaltsplans in Milliardenbeträgen niederschlagen kann, die es zwar erhalten könnte, aber nicht erhalten wird, wenn es nicht an den Treffen der Finanzminister der Länder der Eurozone teilnimmt“, fügt der Wirtschaftswissenschaftler Witold Orłowski hinzu. Die erst seit Mitte Dezember amtierende neue polnische Regierung unter Premier Donald Tusk steht einer Euro-Einführung prinzipiell offener gegenüber als ihre Vorgängerin, hat aber bisher auch noch keine klaren Perspektiven formuliert.
OID+: Euro-Einführung würde dem Land nützen
Als Polen der Europäischen Union beitrat, verpflichtete es sich, den Euro einzuführen. Seitdem sind fast 20 Jahre vergangen, und der Staat gehört immer noch zu der stets kleiner werdenden Zahl von EU-Ländern ohne gemeinsame Währung. Ökonomen sind sich aber einig, dass jedes Jahr ohne den Euro Polen Verluste bringt, wie die „Rzeczpospolita“ schreibt.
Es handele sich um Verluste, welche die Regierung in Warschau seit acht Jahren nicht einmal gezählt habe. Zuvor hatte der Regierungsbevollmächtigte für die Einführung des Euro in Polen Berichte über die Folgen der Einführung der EU-Währung erstellt. Die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die gegen die Ersetzung des polnischen Zloty durch die Gemeinschaftswährung ist, hatte dieses Amt abgeschafft. Auch die polnische Nationalbank verfügt nicht über eine Abteilung für die Integration in die Eurozone.
Die Liste der Vorteile, die die Einführung der Gemeinschaftswährung mit sich bringt, ist indessen sehr lang. Seit Jahren weisen Experten einhellig auf die höhere Glaubwürdigkeit der Wirtschaftspolitik, den Wegfall des Wechselkursrisikos, niedrigere Zinssätze, billigere Kredite und einen Anstieg von Konsum, Investitionen, Außenhandelsumsatz, Wettbewerb und Effizienz hin. All dies führt zu einer Ankurbelung des Wirtschaftswachstums. Vieles hängt hier vom wirtschaftlichen, aber auch vom politischen Umfeld zum Zeitpunkt des Beitritts zur Eurozone ab. In dem von der Stiftung Res Publica mit Unterstützung der Stiftung für wirtschaftliche Freiheit erstellten Bericht „Der Weg zum Euro, ein Aktionsplan“ ist zu lesen, dass der Beitritt zur Eurozone in der Slowakei zu einem Anstieg des BIP um 7% beigetragen habe, während die entgangenen Wachstumschancen, die mit dem Fehlen des Euro in Polen verbunden sind, nach verschiedenen Berechnungen zwischen 2,5% und 7,5% des BIP liegen.
Der Beitritt zur Eurozone hat auch seinen Preis. Die Gegner der Währung der Eurozone behaupten, dass Polen einen Teil seiner Souveränität verlieren werde, da die Geldpolitik unter die Fittiche der Europäischen Zentralbank gestellt wird, was das Land seiner Fähigkeit beraubt, unabhängig auf mögliche Währungskrisen zu reagieren. Polen würde jedoch Einfluss auf die Entscheidungen der EZB gewinnen. Auch die formalen Kriterien für einen Beitritt zur Eurozone müssten erfüllt werden. Hinzu kommen die Verwaltungskosten und die Ausgaben für eine Informationskampagne. Zu den Kosten gehört auch das Risiko eines anfänglichen Preisanstiegs, den die Länder, die der Eurozone beitreten, in letzter Zeit jedoch recht effizient bewältigt haben.
„In früheren Berichten über die Einführung des Euro fiel die Nettobilanz immer positiv aus“, sagt Janusz Jankowiak, Chefökonom des Polish Business Roundtable. „Ein Land ohne die gemeinsame Währung wird einen Teil seiner Bedeutung in der EU verlieren, was sich bei der Aufstellung des Haushaltsplans in Milliardenbeträgen niederschlagen kann, die es zwar erhalten könnte, aber nicht erhalten wird, wenn es nicht an den Treffen der Finanzminister der Länder der Eurozone teilnimmt“, fügt der Wirtschaftswissenschaftler Witold Orłowski hinzu.
Die erst seit Mitte Dezember amtierende neue polnische Regierung unter Premier Donald Tusk steht einer Euro-Einführung prinzipiell offener gegenüber als ihre Vorgängerin, hat aber bisher auch noch keine klaren Perspektiven formuliert.