Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten wollen mehr private Wirtschaftsakteure an Bord holen, die zum Wiederaufbau des Landes beitragen. Wiederaufbau, obwohl täglich gekämpft wird und die russische Armee täglich auch zivile Ziele angreift, sei kein Widerspruch, sondern eine Notwendigkeit, so der Tenor laut „APA“ bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Die deutsche Ministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Svenja Schulze, richtet im Juni eine weitere Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin aus. Schulze sagte: „Russland greift zivile Infrastruktur an, jeden Tag.“ Nichtsdestotrotz liefen parallel Wiederaufbau- und Wiederinstandsetzungsarbeiten. Vor diesem Hintergrund „müssen wir mehr internationale Unterstützung für die Ukraine mobilisieren“. Öffentliche Gelder seien aber nicht genug: „Wir müssen auch den privaten Sektor mobilisieren.“ Die Berliner Konferenz werde daher „keine Spenderkonferenz“. Schulze kündigte im Gegensatz zu früheren Ukraine-Formaten eine Art „Marktplatz“ im Sinne eines Wirtschaftsforums an, um Geschäftsleute und internationale Akteure zusammenzubringen. Zum Zweiten will die Ministerin einen Fonds für Unternehmensentwicklung in der Ukraine auf die Beine stellen. „Wir sollten mehr über den privaten Sektor in der Ukraine reden“, bat auch der ukrainische Vize-Premier Olexander Kubrakow bei der Diskussion. Valdis Dombrovkis will seitens der EU bei aller Beachtung und Beobachtung der Risiken wegen des Krieges private Investitionen in der Ukraine erleichtern und den Zugang der Ukraine zum EU-Binnenmarkt vorantreiben, wie er in München betonte. Der Lette ist Vize-Präsident der EU-Kommission und für wirtschaftliche Fragen zuständig. Dombrovskis verwies auf das neue Instrument der Europäischen Union zur Unterstützung der Ukraine, auf das sich Rat und Parlament jüngst geeinigt haben. Es ist mit 50 Mrd Euro dotiert. Hoffnungsvoll zeigte sich Dombrovskis, dass nun auch das neue Ukraine-Hilfspaket der USA, das im Kongress festhängt, verabschiedet wird: „Wir brauchen das alles dringend“, mahnte er. Odile Renaud-Basso, Präsidentin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), hielt fest: „Wir brauchen den Wiederaufbau, um die Wirtschaft am Laufen zu halten“. Sie räumte ein, dass es naturgemäß schwierig für die Ukraine sei, Auslandsinvestoren an Land zu ziehen. Ihr Institut erhöhe aber auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn die Investitionen in der Ukraine weiter und steigere sich auch bei den Garantien für andere Investoren. So sei die Wirtschaftsleistung der Ukraine im Vorjahr um 5% gewachsen, was dem Staat wiederum erlaubt habe, weiterhin Pensionen und Beamtengehälter auszuzahlen. „Das ist erstaunlich“, resümierte Renaud-Basso. Die EBRD habe beigetragen, das ukrainische Bankensystem zu stabilisieren. Dadurch erhielten Klein- und Mittelbetriebe trotz hoher Zinsen immerhin weiter Kredite. „Wir müssen auch einen Fokus auf die kurzfristige Entwicklung lege“, so das Fazit der Französin: „Je mehr wir jetzt imstande sind zu investieren, desto besser ist das für den Wiederaufbau nach dem Krieg.“
OID+: „Land braucht Investitionen statt Spenden“
Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten wollen mehr private Wirtschaftsakteure an Bord holen, die zum Wiederaufbau des Landes beitragen. Wiederaufbau, obwohl täglich gekämpft wird und die russische Armee täglich auch zivile Ziele angreift, sei kein Widerspruch, sondern eine Notwendigkeit, so der Tenor laut „APA“ bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
Die deutsche Ministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Svenja Schulze, richtet im Juni eine weitere Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin aus. Schulze sagte: „Russland greift zivile Infrastruktur an, jeden Tag.“ Nichtsdestotrotz liefen parallel Wiederaufbau- und Wiederinstandsetzungsarbeiten. Vor diesem Hintergrund „müssen wir mehr internationale Unterstützung für die Ukraine mobilisieren“. Öffentliche Gelder seien aber nicht genug: „Wir müssen auch den privaten Sektor mobilisieren.“
Die Berliner Konferenz werde daher „keine Spenderkonferenz“. Schulze kündigte im Gegensatz zu früheren Ukraine-Formaten eine Art „Marktplatz“ im Sinne eines Wirtschaftsforums an, um Geschäftsleute und internationale Akteure zusammenzubringen. Zum Zweiten will die Ministerin einen Fonds für Unternehmensentwicklung in der Ukraine auf die Beine stellen. „Wir sollten mehr über den privaten Sektor in der Ukraine reden“, bat auch der ukrainische Vize-Premier Olexander Kubrakow bei der Diskussion.
Valdis Dombrovkis will seitens der EU bei aller Beachtung und Beobachtung der Risiken wegen des Krieges private Investitionen in der Ukraine erleichtern und den Zugang der Ukraine zum EU-Binnenmarkt vorantreiben, wie er in München betonte. Der Lette ist Vize-Präsident der EU-Kommission und für wirtschaftliche Fragen zuständig.
Dombrovskis verwies auf das neue Instrument der Europäischen Union zur Unterstützung der Ukraine, auf das sich Rat und Parlament jüngst geeinigt haben. Es ist mit 50 Mrd Euro dotiert. Hoffnungsvoll zeigte sich Dombrovskis, dass nun auch das neue Ukraine-Hilfspaket der USA, das im Kongress festhängt, verabschiedet wird: „Wir brauchen das alles dringend“, mahnte er.
Odile Renaud-Basso, Präsidentin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), hielt fest: „Wir brauchen den Wiederaufbau, um die Wirtschaft am Laufen zu halten“. Sie räumte ein, dass es naturgemäß schwierig für die Ukraine sei, Auslandsinvestoren an Land zu ziehen. Ihr Institut erhöhe aber auch zwei Jahre nach Kriegsbeginn die Investitionen in der Ukraine weiter und steigere sich auch bei den Garantien für andere Investoren. So sei die Wirtschaftsleistung der Ukraine im Vorjahr um 5% gewachsen, was dem Staat wiederum erlaubt habe, weiterhin Pensionen und Beamtengehälter auszuzahlen. „Das ist erstaunlich“, resümierte Renaud-Basso.
Die EBRD habe beigetragen, das ukrainische Bankensystem zu stabilisieren. Dadurch erhielten Klein- und Mittelbetriebe trotz hoher Zinsen immerhin weiter Kredite. „Wir müssen auch einen Fokus auf die kurzfristige Entwicklung lege“, so das Fazit der Französin: „Je mehr wir jetzt imstande sind zu investieren, desto besser ist das für den Wiederaufbau nach dem Krieg.“