Der russische Rubel notierte kurzzeitig unter 100 zum US-Dollar und näherte sich damit einem 17-Monats-Tief, als der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin die lockere Geldpolitik für die rapide Abwertung verantwortlich machte. Das schreibt die US-Seite für Finanznachrichten, „CNBC“. Der Rubel hat seit dem Jahreswechsel rund 30% gegenüber dem Dollar verloren. Die Bank von Russland machte die schrumpfende Handelsbilanz des Landes dafür verantwortlich, dass der russische Leistungsbilanzüberschuss von Januar bis Juli gegenüber dem Vorjahr um 85% gesunken ist. Der Rubel notierte in London knapp über 101 zum Dollar. Die russische Zentralbank kündigte später an, dass sie eine außerordentliche Zinssitzung abhalten werde. In einer Erklärung hieß es, die Sitzung werde einberufen, „um die Frage des Leitzinsniveaus zu erörtern.“ Das Problem mit einem verfrühten Zinsschritt, um die russische Währung zu stützen, dürfte allerdings sein, dass dadurch wiederum eine Inflationsspirale in Russland in Gang gebracht wird. Präsident Wladimir Putins Wirtschaftsberater Maxim Oreschkin erklärte gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „Tass“, dass die Abwertung der Währung und die Beschleunigung der Inflation vor allem auf die „lockere Geldpolitik“ zurückzuführen seien und dass die Zentralbank über alle notwendigen Instrumente verfüge, um die Situation in naher Zukunft zu normalisieren. „Ein schwacher Rubel erschwert die Umstrukturierung der Wirtschaft und wirkt sich negativ auf die Realeinkommen der Bevölkerung aus. Im Interesse der russischen Wirtschaft ist ein starker Rubel“, sagte er. Die Zentralbank hat die Devisenkäufe für den Rest des Jahres gestoppt, um die Währung zu stützen, welche die Angst vor einer steigenden Inflation schürt, da Russland versucht, seine Wirtschaft angesichts der zunehmenden Isolation und der Sanktionen des Westens grundlegend umzubauen. Das russische BIP übertraf die Erwartungen und wuchs im Zweiten Quartal um 4,9% im Vergleich zum Vorjahr, wie neue Zahlen des Föderalen Staatlichen Statistikamtes vom Freitag zeigen, nachdem es im Ersten Quartal noch um 1,8% geschrumpft war. William Jackson, Chefvolkswirt für Schwellenländer bei Capital Economics, merkte jedoch an, dass die begrenzte Konjunkturschwäche den Inflationsdruck weiter anheizen und zu einer Straffung der Geldpolitik führen dürfte, was das Wachstum für den Rest des Jahres und bis ins Jahr 2024 schwächen könnte. „Das vielleicht größte Risiko für die Wirtschaft besteht darin, dass die Regierung die Fiskalpolitik zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen lockert, wodurch sich die wirtschaftliche Anfälligkeit Russlands weiter verschlimmern würde“, so Jackson. Der Rubel lag zum Redaktionsschluss dieses Newsletters bei knapp unter 100 für einen Dollar.
OID+: Rubel-Sinkflug ruft Intervention hervor
Der russische Rubel notierte kurzzeitig unter 100 zum US-Dollar und näherte sich damit einem 17-Monats-Tief, als der Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin die lockere Geldpolitik für die rapide Abwertung verantwortlich machte. Das schreibt die US-Seite für Finanznachrichten, „CNBC“.
Der Rubel hat seit dem Jahreswechsel rund 30% gegenüber dem Dollar verloren. Die Bank von Russland machte die schrumpfende Handelsbilanz des Landes dafür verantwortlich, dass der russische Leistungsbilanzüberschuss von Januar bis Juli gegenüber dem Vorjahr um 85% gesunken ist.
Der Rubel notierte in London knapp über 101 zum Dollar. Die russische Zentralbank kündigte später an, dass sie eine außerordentliche Zinssitzung abhalten werde. In einer Erklärung hieß es, die Sitzung werde einberufen, „um die Frage des Leitzinsniveaus zu erörtern.“ Das Problem mit einem verfrühten Zinsschritt, um die russische Währung zu stützen, dürfte allerdings sein, dass dadurch wiederum eine Inflationsspirale in Russland in Gang gebracht wird.
Präsident Wladimir Putins Wirtschaftsberater Maxim Oreschkin erklärte gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „Tass“, dass die Abwertung der Währung und die Beschleunigung der Inflation vor allem auf die „lockere Geldpolitik“ zurückzuführen seien und dass die Zentralbank über alle notwendigen Instrumente verfüge, um die Situation in naher Zukunft zu normalisieren. „Ein schwacher Rubel erschwert die Umstrukturierung der Wirtschaft und wirkt sich negativ auf die Realeinkommen der Bevölkerung aus. Im Interesse der russischen Wirtschaft ist ein starker Rubel“, sagte er.
Die Zentralbank hat die Devisenkäufe für den Rest des Jahres gestoppt, um die Währung zu stützen, welche die Angst vor einer steigenden Inflation schürt, da Russland versucht, seine Wirtschaft angesichts der zunehmenden Isolation und der Sanktionen des Westens grundlegend umzubauen. Das russische BIP übertraf die Erwartungen und wuchs im Zweiten Quartal um 4,9% im Vergleich zum Vorjahr, wie neue Zahlen des Föderalen Staatlichen Statistikamtes vom Freitag zeigen, nachdem es im Ersten Quartal noch um 1,8% geschrumpft war.
William Jackson, Chefvolkswirt für Schwellenländer bei Capital Economics, merkte jedoch an, dass die begrenzte Konjunkturschwäche den Inflationsdruck weiter anheizen und zu einer Straffung der Geldpolitik führen dürfte, was das Wachstum für den Rest des Jahres und bis ins Jahr 2024 schwächen könnte. „Das vielleicht größte Risiko für die Wirtschaft besteht darin, dass die Regierung die Fiskalpolitik zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen lockert, wodurch sich die wirtschaftliche Anfälligkeit Russlands weiter verschlimmern würde“, so Jackson.
Der Rubel lag zum Redaktionsschluss dieses Newsletters bei knapp unter 100 für einen Dollar.