BERLIN (AFP)–Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich von der Wirkung der gegen Russland verhängten Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs enttäuscht gezeigt. „Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen“, sagte Baerbock in einem jetzt veröffentlichten Interview für ein neues Buch des Autors Stephan Lamby. „Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen.“ In dem bereits im Juli geführten, aber erst jetzt veröffentlichten Interview sagte Baerbock weiter: „Wir haben erlebt, dass mit rationalen Entscheidungen, rationalen Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden ist.“ Lamby hatte die Ministerin für sein Buch und den gleichnamigen Dokumentarfilm „Ernstfall“ interviewt, für das er in den vergangenen anderthalb Jahren mehrere Protagonisten der Ampel-Regierung vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts begleitete. Baerbock betonte jetzt in Berlin, wichtig sei, dafür zu sorgen, dass gegen Russland verhängte Sanktionen nicht umgangen werden könnten. So müsse es etwas Ziel sein, chinesische Lieferungen von Drohnen zu unterbinden, die von Russland gegen die Ukraine eingesetzt werden, sagte sie bei einem Besuch des kirgisischen Außenminister Dscheenbek Kulubajew. Deutschland und seine EU-Partner haben schon seit der russischen Annexion der Krim 2014 umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Sie betreffen unter anderem den Öl- und Gassektor und die Finanzbranche. Mit dem groß angelegten Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurden die Strafmaßnahmen durch eine Reihe weiterer Sanktionspakete nochmals verschärft. Dennoch ist die russische Wirtschaft nach dem Einmarsch in der Ukraine nur vorübergehend eingebrochen. Im zweiten Quartal diesen Jahres verzeichnete sie mit 4,9% erstmals wieder ein Wachstum im Jahresvergleich.
OID+: Baerbock von Wirkung der Sanktionen enttäuscht
BERLIN (AFP)–Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich von der Wirkung der gegen Russland verhängten Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs enttäuscht gezeigt. „Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen“, sagte Baerbock in einem jetzt veröffentlichten Interview für ein neues Buch des Autors Stephan Lamby. „Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen.“
In dem bereits im Juli geführten, aber erst jetzt veröffentlichten Interview sagte Baerbock weiter: „Wir haben erlebt, dass mit rationalen Entscheidungen, rationalen Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden ist.“ Lamby hatte die Ministerin für sein Buch und den gleichnamigen Dokumentarfilm „Ernstfall“ interviewt, für das er in den vergangenen anderthalb Jahren mehrere Protagonisten der Ampel-Regierung vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts begleitete.
Baerbock betonte jetzt in Berlin, wichtig sei, dafür zu sorgen, dass gegen Russland verhängte Sanktionen nicht umgangen werden könnten. So müsse es etwas Ziel sein, chinesische Lieferungen von Drohnen zu unterbinden, die von Russland gegen die Ukraine eingesetzt werden, sagte sie bei einem Besuch des kirgisischen Außenminister Dscheenbek Kulubajew.
Deutschland und seine EU-Partner haben schon seit der russischen Annexion der Krim 2014 umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Sie betreffen unter anderem den Öl- und Gassektor und die Finanzbranche. Mit dem groß angelegten Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurden die Strafmaßnahmen durch eine Reihe weiterer Sanktionspakete nochmals verschärft. Dennoch ist die russische Wirtschaft nach dem Einmarsch in der Ukraine nur vorübergehend eingebrochen. Im zweiten Quartal diesen Jahres verzeichnete sie mit 4,9% erstmals wieder ein Wachstum im Jahresvergleich.