Russlandexperten fordern ein Umdenken bei den Sanktionen, die von der Europäischen Union gegen führende russische Geschäftsleute verhängt wurden. Brüssel habe die Sanktionen „überhastet vollzogen, ohne klares Verständnis ihrer langfristigen Wirkungen“, kritisierte der Ökonom Andrej Jakowlew gegenüber laut „AFP“ gegenüber dem „Spiegel“. Das nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor nun schon über zwei Jahren eingeführte Sanktionsregime der EU sei ein „besonders ineffektiver und unglücklicher Mechanismus“. Kontosperrungen und Einreiseverbote träfen viele russische Milliardäre zwar hart. Weil ihre Investitionen im Westen eingefroren wurden, engagierten sich viele Milliardäre aber wieder stärker in Russland. Europa und die USA benötigten alternative Konzepte für einen politischen Wandel in Russland. „Dabei könnten Eliten eine Rolle spielen, die heute noch mit Sanktionen belegt sind“, sagte Jakowlew. Auslöser der Debatte ist unter anderem die fortgesetzte Sanktionierung des russischen Geschäftsmanns Arkadi Wolosch, der den Überfall auf die Ukraine als „barbarisch“ verurteilt hatte. Die EU bewege sich in diesem Fall „auf ganz dünnem Eis“, sagte Gerhard Mangott, Russlandexperte von der Universität Innsbruck. Wolosch ist einer der Gründer des IT-Konzerns Yandex, der oftmals auch als „russisches Google“ bezeichnet wird. Er hatte Russland bereits 2014 angesichts der Krim-Annexion verlassen und sich in den Niederlanden angesiedelt, wo Yandex nun seinen Hauptsitz hat. Der russische Teil von Yandex gehörte zunächst noch zum Geschäft dazu – womit die Sanktionen auch begründet wurden – geht im Augenblick aber komplett in russische Hand über.
OID+: Russlandexperten fordern Änderungen an EU-Sanktionen
Russlandexperten fordern ein Umdenken bei den Sanktionen, die von der Europäischen Union gegen führende russische Geschäftsleute verhängt wurden. Brüssel habe die Sanktionen „überhastet vollzogen, ohne klares Verständnis ihrer langfristigen Wirkungen“, kritisierte der Ökonom Andrej Jakowlew gegenüber laut „AFP“ gegenüber dem „Spiegel“. Das nach dem russischen Überfall auf die Ukraine vor nun schon über zwei Jahren eingeführte Sanktionsregime der EU sei ein „besonders ineffektiver und unglücklicher Mechanismus“. Kontosperrungen und Einreiseverbote träfen viele russische Milliardäre zwar hart. Weil ihre Investitionen im Westen eingefroren wurden, engagierten sich viele Milliardäre aber wieder stärker in Russland. Europa und die USA benötigten alternative Konzepte für einen politischen Wandel in Russland. „Dabei könnten Eliten eine Rolle spielen, die heute noch mit Sanktionen belegt sind“, sagte Jakowlew. Auslöser der Debatte ist unter anderem die fortgesetzte Sanktionierung des russischen Geschäftsmanns Arkadi Wolosch, der den Überfall auf die Ukraine als „barbarisch“ verurteilt hatte. Die EU bewege sich in diesem Fall „auf ganz dünnem Eis“, sagte Gerhard Mangott, Russlandexperte von der Universität Innsbruck. Wolosch ist einer der Gründer des IT-Konzerns Yandex, der oftmals auch als „russisches Google“ bezeichnet wird. Er hatte Russland bereits 2014 angesichts der Krim-Annexion verlassen und sich in den Niederlanden angesiedelt, wo Yandex nun seinen Hauptsitz hat. Der russische Teil von Yandex gehörte zunächst noch zum Geschäft dazu – womit die Sanktionen auch begründet wurden – geht im Augenblick aber komplett in russische Hand über.