Georgien hat nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde im Jahr 2023 einen starken Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen zu verzeichnen. Die vorläufigen Zahlen deuten darauf hin, dass die zunehmenden politischen Spannungen mit dem Westen die Attraktivität des Landes als Investitionsstandort beeinträchtigen könnten. Die gesamten ausländischen Direktinvestitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 1,6 Mrd US-Dollar, was einem Rückgang von 24% gegenüber dem Gesamtbetrag von 2,09 Mrd Dollar im Jahr 2022 entspricht, berichtet Geostat. Auf vier Staaten – das Vereinigte Königreich, die Niederlande, die Türkei und die Vereinigten Staaten – entfielen mehr als zwei Drittel der ausländischen Direktinvestitionen, die Georgien im Jahr 2023 anzog. Russland war mit 87,6 Mio Dollar für den fünfthöchsten Wert verantwortlich. Der Rückgang der Investitionen im Vergleich zum Vorjahr könnte auf die Besorgnis des Westens über den künftigen Kurs der georgischen Regierung zurückzuführen sein. Die Regierung bekennt sich zur EU-Mitgliedschaft, und Georgien erhielt im Dezember grünes Licht aus Brüssel, um den Beitrittsprozess fortzusetzen, aber die Beamten in Tbilisi sehen sich im Westen zunehmender Kritik ausgesetzt, weil sie sich illiberale Praktiken zu eigen machen. Zu den umstrittenen Maßnahmen der Regierung in den letzten Jahren gehören der gescheiterte Versuch, ein Gesetz zu verabschieden, mit dem der Nichtregierungssektor mundtot gemacht werden soll, engere politische Beziehungen zu Russland, unbegründete Anschuldigungen, dass eine US-Regierungsstelle subversive Aktivitäten finanziere, und laue Bemühungen zur Förderung der Toleranz. Die EU hat die Regierung beauftragt, liberal ausgerichtete Reformen durchzuführen, damit Georgien seinen Beitrittsantrag aufrechterhalten kann. Regierungsvertreter haben kürzlich betont, dass das Land bei ausländischen Direktinvestitionen nicht von einem Land oder einer Region abhängig ist. „Trotz vieler Spekulationen ist die Geographie unserer Investitionen sehr vielfältig und nicht an ein Land gebunden“, behauptete Wirtschaftsminister Lewan Dawitaschwili unlängst. „Bis zu 50% der ausländischen Direktinvestitionen kommen aus EU-Ländern, gefolgt von den USA und den Ländern am Persischen Golf“. Dawitaschwilis Darstellung war völlig falsch. Den Geostat-Zahlen für 2023 zufolge entfällt weit mehr als die Hälfte der ausländischen Direktinvestitionen auf europäische Staaten, während kein Golfstaat in der Top-10-Liste der Quellen ausländischer Direktinvestitionen im Jahr 2023 erscheint. Darüber hinaus belief sich der Anteil der neuen ADI an den Gesamtzahlen für 2023 auf nur 20% der Gesamtsumme von etwa 1,6 Mrd Dollar. Der Großteil der 2023 als ADI erfassten Gelder waren reinvestierte Mittel. Im Jahr 2022 lag der Anteil der neuen DI am Gesamtbetrag bei 35%.
OID+: Ausländische Investoren verlieren das Vertrauen
Georgien hat nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde im Jahr 2023 einen starken Rückgang der ausländischen Direktinvestitionen zu verzeichnen. Die vorläufigen Zahlen deuten darauf hin, dass die zunehmenden politischen Spannungen mit dem Westen die Attraktivität des Landes als Investitionsstandort beeinträchtigen könnten.
Die gesamten ausländischen Direktinvestitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf knapp 1,6 Mrd US-Dollar, was einem Rückgang von 24% gegenüber dem Gesamtbetrag von 2,09 Mrd Dollar im Jahr 2022 entspricht, berichtet Geostat. Auf vier Staaten – das Vereinigte Königreich, die Niederlande, die Türkei und die Vereinigten Staaten – entfielen mehr als zwei Drittel der ausländischen Direktinvestitionen, die Georgien im Jahr 2023 anzog. Russland war mit 87,6 Mio Dollar für den fünfthöchsten Wert verantwortlich.
Der Rückgang der Investitionen im Vergleich zum Vorjahr könnte auf die Besorgnis des Westens über den künftigen Kurs der georgischen Regierung zurückzuführen sein. Die Regierung bekennt sich zur EU-Mitgliedschaft, und Georgien erhielt im Dezember grünes Licht aus Brüssel, um den Beitrittsprozess fortzusetzen, aber die Beamten in Tbilisi sehen sich im Westen zunehmender Kritik ausgesetzt, weil sie sich illiberale Praktiken zu eigen machen. Zu den umstrittenen Maßnahmen der Regierung in den letzten Jahren gehören der gescheiterte Versuch, ein Gesetz zu verabschieden, mit dem der Nichtregierungssektor mundtot gemacht werden soll, engere politische Beziehungen zu Russland, unbegründete Anschuldigungen, dass eine US-Regierungsstelle subversive Aktivitäten finanziere, und laue Bemühungen zur Förderung der Toleranz. Die EU hat die Regierung beauftragt, liberal ausgerichtete Reformen durchzuführen, damit Georgien seinen Beitrittsantrag aufrechterhalten kann.
Regierungsvertreter haben kürzlich betont, dass das Land bei ausländischen Direktinvestitionen nicht von einem Land oder einer Region abhängig ist. „Trotz vieler Spekulationen ist die Geographie unserer Investitionen sehr vielfältig und nicht an ein Land gebunden“, behauptete Wirtschaftsminister Lewan Dawitaschwili unlängst. „Bis zu 50% der ausländischen Direktinvestitionen kommen aus EU-Ländern, gefolgt von den USA und den Ländern am Persischen Golf“. Dawitaschwilis Darstellung war völlig falsch. Den Geostat-Zahlen für 2023 zufolge entfällt weit mehr als die Hälfte der ausländischen Direktinvestitionen auf europäische Staaten, während kein Golfstaat in der Top-10-Liste der Quellen ausländischer Direktinvestitionen im Jahr 2023 erscheint. Darüber hinaus belief sich der Anteil der neuen ADI an den Gesamtzahlen für 2023 auf nur 20% der Gesamtsumme von etwa 1,6 Mrd Dollar. Der Großteil der 2023 als ADI erfassten Gelder waren reinvestierte Mittel. Im Jahr 2022 lag der Anteil der neuen DI am Gesamtbetrag bei 35%.
Martin Klingsporn, PMV