Von allen 38 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind die Reallöhne in Tschechien seit 2019 am stärksten gesunken, wie eine neue Studie zeigt. In den letzten fünf Jahren fielen die Reallöhne in Tschechien um beachtliche 7,5%. Darüber berichtet der Prager Nachrichtenservice „expats.cz“. Die enorme Inflation seit 2019 hat die Reallöhne sinken lassen, obwohl ihr Nominalwert in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen ist, so die OECD. Im Jahr 2019 lag der Durchschnittslohn bei 34.125 Kronen (1350 Euro) – heute erreicht er 45.000 Kronen (1780 Euro). Nur in Schweden sind die Reallöhne seit 2019 ähnlich stark gesunken. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das Reallohnwachstum in Tschechien in den letzten zwei Jahren deutlich positiver entwickelt hat. So stiegen die Reallöhne im ersten Quartal dieses Jahres um 3,8%. Das ist das elfthöchste Wachstum in der OECD. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stieg der durchschnittliche Bruttolohn in Tschechien nach Angaben des Statistikamtes im Vergleich zum Vorjahr um 6,3%. Leider ergab aber eine kürzlich durchgeführte separate Studie, dass das jüngste Lohnwachstum in Tschechien von allen vier Ländern der Visegrád-Gruppe am langsamsten war. In Polen sind die Löhne derzeit im Durchschnitt höher als in Tschechien. Ende letzten Jahres führte der Chefökonom der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, David Marek, das langsame Lohnwachstum in Tschechien auf die Inflation zurück. Er äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der steigenden Energiepreise aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und wies auch auf die Folgen der früheren Wirtschaftspolitik hin, die zu hohen Defiziten in den öffentlichen Finanzen und einer fragilen Währungsstrategie geführt hatte. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind sechs von zehn tschechischen Arbeitnehmern mit ihren Löhnen unzufrieden. Positiv sticht aus der OECD-Studie dagegen Litauen hervor, mit einem Anstieg der Reallöhne um 16,5% seit 2019. Es liegt damit an der Spitze aller für den Zeitraum untersuchten Länder. Auch Ungarn und Polen verzeichneten mit einem Anstieg der Reallöhne um 13,5% beziehungsweise 9,3%.
OID+: Reallöhne sinken, Litauen und Polen klar im Plus
Von allen 38 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind die Reallöhne in Tschechien seit 2019 am stärksten gesunken, wie eine neue Studie zeigt. In den letzten fünf Jahren fielen die Reallöhne in Tschechien um beachtliche 7,5%. Darüber berichtet der Prager Nachrichtenservice „expats.cz“.
Die enorme Inflation seit 2019 hat die Reallöhne sinken lassen, obwohl ihr Nominalwert in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen ist, so die OECD. Im Jahr 2019 lag der Durchschnittslohn bei 34.125 Kronen (1350 Euro) – heute erreicht er 45.000 Kronen (1780 Euro). Nur in Schweden sind die Reallöhne seit 2019 ähnlich stark gesunken.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das Reallohnwachstum in Tschechien in den letzten zwei Jahren deutlich positiver entwickelt hat. So stiegen die Reallöhne im ersten Quartal dieses Jahres um 3,8%. Das ist das elfthöchste Wachstum in der OECD. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stieg der durchschnittliche Bruttolohn in Tschechien nach Angaben des Statistikamtes im Vergleich zum Vorjahr um 6,3%.
Leider ergab aber eine kürzlich durchgeführte separate Studie, dass das jüngste Lohnwachstum in Tschechien von allen vier Ländern der Visegrád-Gruppe am langsamsten war. In Polen sind die Löhne derzeit im Durchschnitt höher als in Tschechien.
Ende letzten Jahres führte der Chefökonom der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, David Marek, das langsame Lohnwachstum in Tschechien auf die Inflation zurück. Er äußerte sich besorgt über die Auswirkungen der steigenden Energiepreise aufgrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und wies auch auf die Folgen der früheren Wirtschaftspolitik hin, die zu hohen Defiziten in den öffentlichen Finanzen und einer fragilen Währungsstrategie geführt hatte. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind sechs von zehn tschechischen Arbeitnehmern mit ihren Löhnen unzufrieden.
Positiv sticht aus der OECD-Studie dagegen Litauen hervor, mit einem Anstieg der Reallöhne um 16,5% seit 2019. Es liegt damit an der Spitze aller für den Zeitraum untersuchten Länder. Auch Ungarn und Polen verzeichneten mit einem Anstieg der Reallöhne um 13,5% beziehungsweise 9,3%.