BRÜSSEL (Dow Jones)–Die Europäische Union hat vorläufige Zölle auf Biokraftstoffe aus China vorgeschlagen, nachdem sie festgestellt hat, dass chinesische Unternehmen die Ware zu unfairen Preisen auf den europäischen Märkten absetzen. Die EU-Kommission zieht Zölle zwischen 12,8% und 36,4% in Betracht, um den Schaden, der den heimischen Erzeugern durch die Dumping-Praktiken der Volksrepublik entstanden ist, rückgängig zu machen. Die Zölle werden voraussichtlich im August in Kraft treten, obwohl die Antidumping-Untersuchung der EU bis Februar 2025 andauern wird, wenn endgültige Maßnahmen eingeführt werden können. Der Schritt folgt auf einen erheblichen Einbruch der Biokraftstoffpreise. Der europäische Referenzpreis für Biodiesel auf Basis von Altspeisefett lag in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bei durchschnittlich 1.300 US-Dollar pro Tonne und damit fast 40% niedriger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022, so der Rohstoffdatenanbieter Argus Media. Unterdessen haben chinesische Exporte den EU-Markt überschwemmt. Laut Global Trade Tracker stiegen die europäischen Importe chinesischer Biokraftstoffe im Jahr 2023 auf rund 1 Mio t, gegenüber rund 550.000 t im Vorjahr.
BHP und Shell stellen Projekte ein Der Abschwung hat die Ölkonzerne gezwungen, ihre Biokraftstoff-Ambitionen in Europa zurückzuschrauben. Letzten Monat hat BP die Entwicklung von zwei neuen Biokraftstoffprojekten gestoppt. Im Juli stoppte Shell die Bauarbeiten an einer niederländischen Biokraftstoffanlage, um „die künftige Wettbewerbsfähigkeit unter den derzeitigen Marktbedingungen“ sicherzustellen. Die EU-Untersuchung wurde im vergangenen Jahr eingeleitet, nachdem das European Biodiesel Board eine offizielle Beschwerde über Chinas „äußerst schädliche unfaire Handelspraktiken“ eingereicht hatte. Eine separate Untersuchung zur Umgehung von Zöllen auf indonesischen Biodiesel durch das Reich der Mitte wurde Anfang des Jahres eingestellt, nachdem das EBB seine Beschwerde zurückgezogen hatte. Bis Mai beliefen sich die Biokraftstoffeinfuhren aus China laut Global Trade Tracker auf rund 434.000 t, was dem Vorjahresniveau entspricht. In jüngster Zeit hat sich sowohl der inländische als auch der internationale Handel mit Biokraftstoffen vor dem Vorschlag der EU für vorläufige Zölle verlangsamt. „Die Ungewissheit über den Ausgang der Untersuchung hält die meisten Marktteilnehmer davon ab, größere Positionen einzugehen“, so Sophie Barthel, Leiterin der europäischen Biokraftstoffpreise bei Argus. Die Ankündigung der EU ist die jüngste in einer Reihe von Handelsstreitigkeiten zwischen Brüssel und Beijing. China hat in diesem Jahr bereits Antidumping-Untersuchungen gegen aus der EU importierte Schweinefleisch- und Branntweinprodukte eingeleitet. Im Juli bestätigte die Europäische Kommission Pläne, zusätzliche Zölle auf in der Volksrepublik hergestellte Elektroautos zu erheben.
AsienInsider: EU-Kommission schlägt Zölle auf Biokraftstoffe vor
BRÜSSEL (Dow Jones)–Die Europäische Union hat vorläufige Zölle auf Biokraftstoffe aus China vorgeschlagen, nachdem sie festgestellt hat, dass chinesische Unternehmen die Ware zu unfairen Preisen auf den europäischen Märkten absetzen.
Die EU-Kommission zieht Zölle zwischen 12,8% und 36,4% in Betracht, um den Schaden, der den heimischen Erzeugern durch die Dumping-Praktiken der Volksrepublik entstanden ist, rückgängig zu machen. Die Zölle werden voraussichtlich im August in Kraft treten, obwohl die Antidumping-Untersuchung der EU bis Februar 2025 andauern wird, wenn endgültige Maßnahmen eingeführt werden können.
Der Schritt folgt auf einen erheblichen Einbruch der Biokraftstoffpreise. Der europäische Referenzpreis für Biodiesel auf Basis von Altspeisefett lag in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bei durchschnittlich 1.300 US-Dollar pro Tonne und damit fast 40% niedriger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022, so der Rohstoffdatenanbieter Argus Media.
Unterdessen haben chinesische Exporte den EU-Markt überschwemmt. Laut Global Trade Tracker stiegen die europäischen Importe chinesischer Biokraftstoffe im Jahr 2023 auf rund 1 Mio t, gegenüber rund 550.000 t im Vorjahr.
BHP und Shell stellen Projekte ein
Der Abschwung hat die Ölkonzerne gezwungen, ihre Biokraftstoff-Ambitionen in Europa zurückzuschrauben. Letzten Monat hat BP die Entwicklung von zwei neuen Biokraftstoffprojekten gestoppt. Im Juli stoppte Shell die Bauarbeiten an einer niederländischen Biokraftstoffanlage, um „die künftige Wettbewerbsfähigkeit unter den derzeitigen Marktbedingungen“ sicherzustellen.
Die EU-Untersuchung wurde im vergangenen Jahr eingeleitet, nachdem das European Biodiesel Board eine offizielle Beschwerde über Chinas „äußerst schädliche unfaire Handelspraktiken“ eingereicht hatte. Eine separate Untersuchung zur Umgehung von Zöllen auf indonesischen Biodiesel durch das Reich der Mitte wurde Anfang des Jahres eingestellt, nachdem das EBB seine Beschwerde zurückgezogen hatte.
Bis Mai beliefen sich die Biokraftstoffeinfuhren aus China laut Global Trade Tracker auf rund 434.000 t, was dem Vorjahresniveau entspricht. In jüngster Zeit hat sich sowohl der inländische als auch der internationale Handel mit Biokraftstoffen vor dem Vorschlag der EU für vorläufige Zölle verlangsamt.
„Die Ungewissheit über den Ausgang der Untersuchung hält die meisten Marktteilnehmer davon ab, größere Positionen einzugehen“, so Sophie Barthel, Leiterin der europäischen Biokraftstoffpreise bei Argus.
Die Ankündigung der EU ist die jüngste in einer Reihe von Handelsstreitigkeiten zwischen Brüssel und Beijing. China hat in diesem Jahr bereits Antidumping-Untersuchungen gegen aus der EU importierte Schweinefleisch- und Branntweinprodukte eingeleitet. Im Juli bestätigte die Europäische Kommission Pläne, zusätzliche Zölle auf in der Volksrepublik hergestellte Elektroautos zu erheben.