Der Handel der EU mit Russland ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Krieges in der Ukraine gesunken. Der Anteil Russlands an den Importen und Exporten der EU liegt nun unter der 2%-Marke, so das EU-Statistikamt Eurostat laut der Online-Ausgabe des Nachrichtensenders „Euronews“. Die neuesten Daten zeigen, dass im Februar 2022, als der russische Einmarsch in die Ukraine begann, noch 9,6% der EU-Einfuhren aus Russland stammten, während dieser Anteil im Juni dieses Jahres auf 1,7% gesunken war. Der Anteil der EU-Ausfuhren nach Russland sank im gleichen Zeitraum von 3,8% auf 1,4%. Die Statistiken deuten darauf hin, dass die Handelssanktionen der EU entgegen manchen anderweitigen Eindrücken doch ihre gewünschte Wirkung zeigen und den Warenverkehr stark einschränken. Der Wert der EU-Sanktionen seit Beginn des Krieges belief sich nach Angaben der Europäischen Kommission auf 43,9 Mrd Euro bei den Exporten und 91,2 Mrd Euro bei den Importen. Zu Beginn der Invasion stieg das Handelsdefizit der EU mit Russland vorübergehend an, als die Energiepreise ihren Höchststand erreichten. Im März 2022 überstieg der Wert der EU-Einfuhren nach Russland die Ausfuhren um 18,5 Mrd Euro. Im Juni 2023 lag dieser Wert bei nur noch 0,4 Mrd Euro und damit leicht über dem Tiefstand von 0,1 Mrd Euro im März dieses Jahres. Der deutliche Rückgang der Einfuhren ist auf die Bemühungen der EU zurückzuführen, sich von russischen Energieerzeugnissen zu lösen, wobei das Handelsdefizit bei Energieerzeugnissen von 40,4 Mrd Euro im zweiten Quartal 2022 auf nur noch 5,7 Mrd Euro im zweiten Quartal 2023 zurückging. Der Anteil fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdgas und Erdöl, die aus Russland in die EU eingeführt werden, ist erheblich zurückgegangen. Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte jetzt, dass die EU ihren Anteil an den Erdgasimporten aus Russland von 24% im Jahr 2022 auf nur noch 15% in der ersten Hälfte des Jahres 2023 gesenkt habe. Trotzdem zeigt ein neuer Bericht von Global Witness, dass die Menge des aus Russland in die EU importierten Flüssigerdgases zwischen Januar und Juli dieses Jahres um 39,5% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021 gestiegen ist, was darauf hindeutet, dass die EU weiterhin auf Russland als flüssige Alternative zum Pipelinegas angewiesen ist. In der Zwischenzeit hat die EU die Ausfuhr ukrainischer Produkte – darunter wertvolles Getreide, das für die weltweite Nahrungsmittelproduktion unverzichtbar ist – aus dem kriegsgebeutelten Land über die sogenannten Solidaritätsrouten erleichtert, da die Schwarzmeerhäfen des Landes von Russland blockiert werden. Die Initiative wurde durch eine besondere Handelsregelung gefördert, die eine breite Palette ukrainischer Ausfuhren von Zöllen und Abgaben befreit. Zwischen Mai 2022 und Ende Juli dieses Jahres konnten über die Solidaritätsrouten der EU 88 Mio t Waren im Wert von 35 Mrd Euro aus der Ukraine eingeführt werden, darunter fast 49 Mio t landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide. Der Schritt der EU hat jedoch zu einem Überangebot an Getreide in den so genannten Frontländern der EU, die an die Ukraine grenzen – Polen, Ungarn, die Slowakei und Rumänien – geführt, das die Preise in den Keller treibt und die Rentabilität der örtlichen Landwirte untergräbt. Ein vorübergehendes Verbot des Verkaufs ukrainischen Getreides in diesen Ländern läuft am 15. September aus.
OID+: Handel mit Russland sinkt auf unter 2%
Der Handel der EU mit Russland ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn des Krieges in der Ukraine gesunken. Der Anteil Russlands an den Importen und Exporten der EU liegt nun unter der 2%-Marke, so das EU-Statistikamt Eurostat laut der Online-Ausgabe des Nachrichtensenders „Euronews“.
Die neuesten Daten zeigen, dass im Februar 2022, als der russische Einmarsch in die Ukraine begann, noch 9,6% der EU-Einfuhren aus Russland stammten, während dieser Anteil im Juni dieses Jahres auf 1,7% gesunken war. Der Anteil der EU-Ausfuhren nach Russland sank im gleichen Zeitraum von 3,8% auf 1,4%.
Die Statistiken deuten darauf hin, dass die Handelssanktionen der EU entgegen manchen anderweitigen Eindrücken doch ihre gewünschte Wirkung zeigen und den Warenverkehr stark einschränken. Der Wert der EU-Sanktionen seit Beginn des Krieges belief sich nach Angaben der Europäischen Kommission auf 43,9 Mrd Euro bei den Exporten und 91,2 Mrd Euro bei den Importen.
Zu Beginn der Invasion stieg das Handelsdefizit der EU mit Russland vorübergehend an, als die Energiepreise ihren Höchststand erreichten. Im März 2022 überstieg der Wert der EU-Einfuhren nach Russland die Ausfuhren um 18,5 Mrd Euro. Im Juni 2023 lag dieser Wert bei nur noch 0,4 Mrd Euro und damit leicht über dem Tiefstand von 0,1 Mrd Euro im März dieses Jahres. Der deutliche Rückgang der Einfuhren ist auf die Bemühungen der EU zurückzuführen, sich von russischen Energieerzeugnissen zu lösen, wobei das Handelsdefizit bei Energieerzeugnissen von 40,4 Mrd Euro im zweiten Quartal 2022 auf nur noch 5,7 Mrd Euro im zweiten Quartal 2023 zurückging.
Der Anteil fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdgas und Erdöl, die aus Russland in die EU eingeführt werden, ist erheblich zurückgegangen. Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte jetzt, dass die EU ihren Anteil an den Erdgasimporten aus Russland von 24% im Jahr 2022 auf nur noch 15% in der ersten Hälfte des Jahres 2023 gesenkt habe.
Trotzdem zeigt ein neuer Bericht von Global Witness, dass die Menge des aus Russland in die EU importierten Flüssigerdgases zwischen Januar und Juli dieses Jahres um 39,5% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021 gestiegen ist, was darauf hindeutet, dass die EU weiterhin auf Russland als flüssige Alternative zum Pipelinegas angewiesen ist.
In der Zwischenzeit hat die EU die Ausfuhr ukrainischer Produkte – darunter wertvolles Getreide, das für die weltweite Nahrungsmittelproduktion unverzichtbar ist – aus dem kriegsgebeutelten Land über die sogenannten Solidaritätsrouten erleichtert, da die Schwarzmeerhäfen des Landes von Russland blockiert werden. Die Initiative wurde durch eine besondere Handelsregelung gefördert, die eine breite Palette ukrainischer Ausfuhren von Zöllen und Abgaben befreit. Zwischen Mai 2022 und Ende Juli dieses Jahres konnten über die Solidaritätsrouten der EU 88 Mio t Waren im Wert von 35 Mrd Euro aus der Ukraine eingeführt werden, darunter fast 49 Mio t landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Getreide. Der Schritt der EU hat jedoch zu einem Überangebot an Getreide in den so genannten Frontländern der EU, die an die Ukraine grenzen – Polen, Ungarn, die Slowakei und Rumänien – geführt, das die Preise in den Keller treibt und die Rentabilität der örtlichen Landwirte untergräbt. Ein vorübergehendes Verbot des Verkaufs ukrainischen Getreides in diesen Ländern läuft am 15. September aus.