TAIPEI (NfA)–Starke Verzögerungen und steigende Kosten sorgen weltweit für Probleme bei Offshore-Windprojekten. „Bloomberg“ und lokalen Medien zufolge ziehen sich nun japanische Firmen aus dem taiwanischen Projekten zurück, dabei ist Taiwan der am schnellsten wachsende Markt für diese Technologie. Der Ölraffineriekonzern Eneos verkündete, dass er wohl aus dem Yunlin-Offshore-Windprojekt in der Straße von Taiwan aussteigt, nachdem der regionale Energieversorger Shikoku Electric Power beschlossen hatte, sich aufgrund von Verzögerungen, die seine Rentabilität gefährden, aus demselben Projekt zurückzuziehen. Der Stromerzeuger Jera gab bekannt, dass er den Verkauf seiner Beteiligung an Formosa 3 vor der Küste von Changhua im Juni abgeschlossen hat. „Der Rückzug der Unternehmen deutet darauf hin, dass die Attraktivität von Taiwans Offshore-Windenergie abnimmt, was das Vertrauen der Investoren in den Sektor beeinträchtigen könnte“, sagte Chenyuan Diao von Wood Mackenzie. Energieziele in Gefahr Die Windparks bilden das Rückgrat des Plans, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2025 von 8% im letzten Jahr auf 20% zu erhöhen. Bis dahin sollen 5,7 GW an Offshore-Windkapazitäten zur Verfügung stehen, verglichen mit den heutigen 2,1 GW. Die Insel will auch den Einsatz von Erdgas erhöhen, die Kohleverbrennung reduzieren und aus der Kernenergie aussteigen, liegt aber hinter dem Zeitplan zurück. Die Probleme in der taiwanesischen Windindustrie verschärfen eine Krise, die bereits andere Teile der Welt getroffen hat. Während viele Unternehmen in der Lage sind, Kostenänderungen durch Preiserhöhungen auszugleichen, sind Windkraftanlagen an Verträge gebunden, und verkaufen Strom zu Preisen, die vor Jahren festgelegt wurden und nicht mehr rentabel sind. In Taiwan verteuern zudem strenge Auflagen die Projekte. Sie schreiben vor, dass Entwickler 60% ihrer Ausrüstung von lokalen Herstellern beziehen müssen, was die Kosten in die Höhe treibt. Die Vorschriften können zu einem starken Anstieg der Offshore-Tarife führen, was die Steuerzahler mit höheren Preisen belastet und zu Verzögerungen bei Installationen führt, so BloombergNEF-Analyst Leo Wang.
AsienInsider: Japanische Firmen steigen aus Offshore-Projekten aus
TAIPEI (NfA)–Starke Verzögerungen und steigende Kosten sorgen weltweit für Probleme bei Offshore-Windprojekten. „Bloomberg“ und lokalen Medien zufolge ziehen sich nun japanische Firmen aus dem taiwanischen Projekten zurück, dabei ist Taiwan der am schnellsten wachsende Markt für diese Technologie.
Der Ölraffineriekonzern Eneos verkündete, dass er wohl aus dem Yunlin-Offshore-Windprojekt in der Straße von Taiwan aussteigt, nachdem der regionale Energieversorger Shikoku Electric Power beschlossen hatte, sich aufgrund von Verzögerungen, die seine Rentabilität gefährden, aus demselben Projekt zurückzuziehen. Der Stromerzeuger Jera gab bekannt, dass er den Verkauf seiner Beteiligung an Formosa 3 vor der Küste von Changhua im Juni abgeschlossen hat.
„Der Rückzug der Unternehmen deutet darauf hin, dass die Attraktivität von Taiwans Offshore-Windenergie abnimmt, was das Vertrauen der Investoren in den Sektor beeinträchtigen könnte“, sagte Chenyuan Diao von Wood Mackenzie.
Energieziele in Gefahr
Die Windparks bilden das Rückgrat des Plans, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2025 von 8% im letzten Jahr auf 20% zu erhöhen. Bis dahin sollen 5,7 GW an Offshore-Windkapazitäten zur Verfügung stehen, verglichen mit den heutigen 2,1 GW. Die Insel will auch den Einsatz von Erdgas erhöhen, die Kohleverbrennung reduzieren und aus der Kernenergie aussteigen, liegt aber hinter dem Zeitplan zurück.
Die Probleme in der taiwanesischen Windindustrie verschärfen eine Krise, die bereits andere Teile der Welt getroffen hat. Während viele Unternehmen in der Lage sind, Kostenänderungen durch Preiserhöhungen auszugleichen, sind Windkraftanlagen an Verträge gebunden, und verkaufen Strom zu Preisen, die vor Jahren festgelegt wurden und nicht mehr rentabel sind.
In Taiwan verteuern zudem strenge Auflagen die Projekte. Sie schreiben vor, dass Entwickler 60% ihrer Ausrüstung von lokalen Herstellern beziehen müssen, was die Kosten in die Höhe treibt. Die Vorschriften können zu einem starken Anstieg der Offshore-Tarife führen, was die Steuerzahler mit höheren Preisen belastet und zu Verzögerungen bei Installationen führt, so BloombergNEF-Analyst Leo Wang.